Elektrosensibler Sendemastmonteur bewußtlos (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Freitag, 22.02.2013, 23:06 (vor 4286 Tagen) @ Gast

Der Mann hatte in etwa 30 Metern Höhe eine Funkrichtstrecke auf einem Sendemast anbringen wollen, als ihm schlecht wurde. Zeitweise verlor er das Bewusstsein und übergab sich mehrfach.[/i]

Eva W. weiß von einem weiteren Fallbericht:

"1992: Dipl.-Ing. .... Hochfrequenzingenieur für Senderinbetriebnahme, erlebt, dass auffallend viele seiner, an Hochfrequenzsendern arbeitenden, Kollegen vor dem Rentenalter starben und dass die meisten Ärzte nichts über die Auswirkungen hochfrequenter elektromagnetischer Felder auf den Menschen wussten. Daher reichte er am 11.11.1992 eine Petition wegen Elektrosmog beim Bayerischen Landtag ein. Er bat um Analyse der Erkrankungen und Todesursachen der Fachgruppe "Sendertechnisches Personal" ab 1960, universitäre Forschungen über Langzeitschäden, Ausbildung von Ärzten und Juristen über Hochfrequenzerkrankungen, unabhängige arbeitsmedizinische Gutachter und Senkung der Grenzwerte."

Der Bayerische Landtag lehnte am 17.01.94 in Berufung auf das Bundesamt für Strahlenschutz die Petition ab."

Warum Frau W. den Namen Seidel anonymisiert hat weiß sie vermutlich selber nicht so recht, vielleicht schöpfte sie auch nur aus einer Sekundärquelle. Die Primärquelle ist Frau Waldmann-Selsam und die hat kein Problem mit der Namensnennung. Die Petition des Herrn Seidel ist Bestandteil von W-S' famoser Sammlung anekdotisch berichteter Kasuistiken, die es mittlerweile von dem belächelten "roten Heftchen" zu einem Webauftritt geschafft hat. Über Dipl.-Ing. H. Seidl und seine Petition geht es <hier>, und mit Verlaub, diese Petition hätte auch ich abgelehnt. Nicht weil das Thema nicht interessant wäre, sondern weil einige Forderungen befremdlich sind, vor allem aber weil der begründete Anfangsverdacht fehlt. Mit einer vagen subjektiven Einschätzung (... auffallend viele seiner an Hochfrequenzsendern arbeitenden Kollegen vor dem Rentenalter starben) eine sündteure Studie anleiern zu wollen, das geht halt so nicht, da hätte der Herr Seidel seinen Verdacht wenigstens mit den ihm zugänglichen Fakten belegen müssen.

Solche "Kasuistiken" sind typisch für die W-S-Sammlung. Die Ärztin selektiert nicht nach Glaubwürdigkeit, sondern nach Dramatik. Hier war es wahrscheinlich die Aussicht auf Hunderte oder Tausende von Elektrosmog-Fällen bei Personen, die wie Herr Seidel "Sendereinschaltingenieur" waren. Bemerkenswert: Im Original ist Seidel "ehemaliger Sendereinschaltingenieur", bei Frau Webers Textfassung ist von "ehemalig" nicht mehr die Rede. Wahrscheinlich ist Herr Seidel Rentner und vertreibt sich die Zeit mit ein bisschen E-Smog-Panikmache. Das kommt nicht gut im Vergleich zu einem aktiv im Berufsleben stehenden "Hochfrequenzingenieur für Senderinbetriebnahme". Diese kleinen Schwindeleien von überzeugten Mobilfunkgegnern, sie könnten Bände füllen. Das Ziel der Mogeleien ist immer gleich: Faktenarmen Geschichten einen Hauch mehr Glaubwürdigkeit oder Dramatik geben.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

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Elektrochonder


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