Golem: "professionelle" Berichterstattung über LTE-Immission (Allgemein)
Der Online-Nachrichtendienst Golem zeigt sich von seiner Schattenseite. Anlass der Rüge ist die veröffentlichung eines wenig qualifizierten Berichts, der auf einer Presse-Information des IZMF beruht.
Titelte das IZMF noch: LTE-Regelbetrieb führt zu Anstieg der Mobilfunkimmissionen auf sehr niedrigem Niveau
... liest es sich bei Golem dramatischer: LTE führt zu Anstieg der Mobilfunkimmissionen
Anlass dieses Postings aber ist die Entwertung des IMST, die in dem Golem-Bericht gleich an vorderster Stelle zu lesen ist: Das IMST wurde bereits wegen "zweifelhafter industrienaher Messstrategie" kritisiert.
Das ist hart, denn der, der kritisierte ist der BUND. Doch der wiederum ist in Sachen Mobilfunk so frei von Eigenkompetenz, dass ich ihm jegliche Berechtigung abspreche, das IMST zu kritisieren. Dieses Kompetenzdefizizt des BUND äußert sich am deutlichsten am Positionspapier dieses Vereins zu Mobilfunk, darin wurden Handys bekanntlich vergessen, weil der BUND nur auf Sendemasten starrt. Warum das so ist haben wir hier im Forum wiederholt thematisiert. Golem geht leider nicht in die Tiefe, sondern plätschert an der Oberfläche der Debatte herum, in den seichten Gewässern, die sich mit ein paar Minuten Internetrecherche auf Warmduschtemperatur bringen lassen. Dies macht die Meldung tendenziös und damit wertlos, dann schon lieber das Original anstelle der Kopie.
Hintergrund
BUND im IZgMF
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
Die unehrliche Polemik des BUND
Der Online-Nachrichtendienst Golem zeigt sich von seiner Schattenseite. Anlass der Rüge ist die veröffentlichung eines wenig qualifizierten Berichts, der auf einer Presse-Information des IZMF beruht.
Titelte das IZMF noch: LTE-Regelbetrieb führt zu Anstieg der Mobilfunkimmissionen auf sehr niedrigem Niveau
... liest es sich bei Golem dramatischer: LTE führt zu Anstieg der Mobilfunkimmissionen
Anlass dieses Postings aber ist die Entwertung des IMST, die in dem Golem-Bericht gleich an vorderster Stelle zu lesen ist: Das IMST wurde bereits wegen "zweifelhafter industrienaher Messstrategie" kritisiert.
Das ist hart, denn der, der kritisierte ist der BUND. Doch der wiederum ist in Sachen Mobilfunk so frei von Eigenkompetenz, dass ich ihm jegliche Berechtigung abspreche, das IMST zu kritisieren.
Dieser Bericht zeigt meiner Ansicht nach auch sehr deutlich, wie polemisch bzw. schon richtig unseriös sich der BUND durch seinen "Experten" Bernd Rainer Müller darstellt.
Betrachten wir doch einmal folgende Passage, die offenbar als Rechtfertigung für die "zweifelhafte industrienahe Messstrategie" herhalten soll:
"Das IMST hatte laut BUND bereits im November 2010 eine "zweifelhafte industrienahe Messstrategie" angewandt. Menschen mit einem erhöhten Schutzbedarf wie Kinder und Schwangere hielten sich in Wohnungen, Schulen und Kindergärten auf. Die Studie habe nicht solche Standorte ausgesucht und geprüft, sondern Messpunkte, die aus anerkannter fachlicher Sicht bereits im Voraus eine geringe Belastung erwarten ließen, sagte Bernd Rainer Müller,....."
Was soll das, will Bernd Rainer Müller die Leser für dumm verkaufen? Weshalb bezieht er sich mit eventueller Kritik denn nicht auf die aktuelle Messaktion? Vielleicht weil er ganz genau weiß, daß die Messpunkte sehr gut ausgewählt wurden und kaum auf ehrliche Weise zu kritisieren sind? Und er ihn dennoch einfach schlecht reden will?
Man lese den Beitrag des IZMF bitte komplett und vor Allem auch den Bericht des IMST, um zu verstehen, was ich meine:
http://www.izmf.de/sites/default/files/download/Studien/IMST-Messbericht_LTE.pdf
Z. B. das Kapitel 2 mit den Beschreibungen der Messorte und die zugehörigen Bilder im Anhang A1.
Das ist wirklich unterirdisch, auf welches Niveau manche Vereine und ihre Vertreter absinken, um überhaupt noch irgendwie "argumentieren" zu können. Ehrlichkeit und Anstand bleiben dabei völlig auf der Strecke und werden durch Scheinheiligkeit ersetzt. Als ob es eine Tugend wäre, besorgte Menschen hinters Licht zu führen und ihnen Angst zu machen.
RDW
Die unehrliche Polemik des BUND
Die IMST ist ein anerkanntes professionelles Messlabor.
Die können es sich nicht leisten irgendwelchen Unfug zu betreiben.
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Charles Claessens
www.milieuziektes.nl
Die unehrliche Polemik des Herrn Müller
Das ist wirklich unterirdisch, auf welches Niveau manche Vereine und ihre Vertreter absinken, um überhaupt noch irgendwie "argumentieren" zu können. Ehrlichkeit und Anstand bleiben dabei völlig auf der Strecke und werden durch Scheinheiligkeit ersetzt. Als ob es eine Tugend wäre, besorgte Menschen hinters Licht zu führen und ihnen Angst zu machen.
RDW
Der BUND hat ja eine gewisse Reputation, die von Leuten wie Herrn Müller allerdings dermaßen torpediert wird, dass man sich fragt, wer da eigentlich irgendeine Kontrollfunktion ausübt (bzw. ob das überhaupt geschieht). Der Stuss, den der gute Mann von sich gibt, gepaart mit einer fast unerträglichen Überheblichkeit und Arroganz, ist Legende. Ich hatte die "Ehre", ihm mehrfach zu lauschen, und jedes Mal überkam mich ein Fremdschämen der unangenehmsten Art. Neulich hat er einen Bock geschossen, der das in wunderschönster Weise illustriert. Ob ich das hier einstellen kann, muss ich noch klären.
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"Ein Esoteriker kann in fünf Minuten mehr Unsinn behaupten, als ein Wissenschaftler in seinem ganzen Leben widerlegen kann." Vince Ebert
Reputation?
Der BUND hat ja eine gewisse Reputation,
Hat er die denn noch bzw. hat er sie denn noch verdient?
Ich kann nur die Äußerungen zu EMF beurteilen und wenn der Rest der BUND'schen Argumente ähnlich "qualifiziert" ist, dann gute Nacht.
Ich gebe anders als früher inzwischen nichts mehr auf den BUND, da läuft offenbar manches gründlich schief und ich spare mir die Mühe der Beurteilung, was man noch glauben kann oder besser nicht.
RDW
Schlechter Journalismus auf Kosten des IMST
"Das IMST hatte laut BUND bereits im November 2010 eine "zweifelhafte industrienahe Messstrategie" angewandt. Menschen mit einem erhöhten Schutzbedarf wie Kinder und Schwangere hielten sich in Wohnungen, Schulen und Kindergärten auf. Die Studie habe nicht solche Standorte ausgesucht und geprüft, sondern Messpunkte, die aus anerkannter fachlicher Sicht bereits im Voraus eine geringe Belastung erwarten ließen, sagte Bernd Rainer Müller,....."
Was soll das, will Bernd Rainer Müller die Leser für dumm verkaufen? Weshalb bezieht er sich mit eventueller Kritik denn nicht auf die aktuelle Messaktion? Vielleicht weil er ganz genau weiß, daß die Messpunkte sehr gut ausgewählt wurden und kaum auf ehrliche Weise zu kritisieren sind? Und er ihn dennoch einfach schlecht reden will?
Ja, das ist schon ein Phänomen: Da genügt der Kommentar eines einzigen Vollpfostens, um das IMST öffentlich zu diskreditieren. Wahnsinn! Dabei ist der Autor des Golem-Beitrags Achim Sawall ein erfahrener Journalist, eigentlich dürfte ihm so ein grober Schnitzer nicht passieren. Grob deshalb, weil Sawall den unqualifizierten Kommentar von Bernd Rainer Müller vom November 2010 jetzt noch einmal unnötigerweise (siehe Startposting) zu Lasten des IMST aufwärmt. Wäre Herr Müller wenigstens eine kompetente Quelle, dann könnte man noch nachvollziehen, warum Sawall den alten Knochen noch einmal ausgegraben hat, so aber ist es mMn einfach nur verantwortungsloser Journalismus auf Kosten des IMST.
Und hier noch der Vollständigkeit halber die IMST-Studie vom November 2010 (PDF) mit der "zweifelhaften industrienahen Messstrategie". Ich habe versucht, die Kritik von Herrn Müller in dem PDF zu orten, schaffte es aber nicht. Da sind etlich Messungen, die nicht ebenerdig, sondern z.B. im 9. OG ausgeführt wurden und nah dran (z.B. 10 m) waren sie auch. Ich kann beim besten Willen nicht erkennen, was der sogenannte Mobilfunk-Experte des Bund an der Arbeit zu bemeckern hat. Auch ist mir kein Messbericht von Herrn Müller bekannt, der auch nur annähernd an das Dokumentationsniveau der IMST-Studie herankommt.
Im November 2010 schrieb Sawall auch noch nebliges: "Die Pilotstudie basiert auf einem eigens vom IMST dafür entwickelten Messverfahren, räumte das Informationszentrum ein." Aha! Ist das nun gut oder schlecht?
Da mir ein keiner Weise klar ist, was damit gemeint sein könnte, habe ich Dr. Bornkessel um kurze Auskunft gebeten.
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
Die unehrliche Polemik des Herrn Müller
Ob ich das hier einstellen kann, muss ich noch klären.
O ja, bitte, Herr Müller hat sich, meine ich, ein bisschen mehr Zuwendung redlich verdient.
Hintergrund
Bernd Rainer Müller im IZgMF
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
IMST: Stellungnahme zu Vorwürfen gegen LTE-Pilotstudie
Im November 2010 schrieb Sawall auch noch nebliges: "Die Pilotstudie basiert auf einem eigens vom IMST dafür entwickelten Messverfahren, räumte das Informationszentrum ein." Aha! Ist das nun gut oder schlecht?
Da mir ein keiner Weise klar ist, was damit gemeint sein könnte, habe ich Dr. Bornkessel um kurze Auskunft gebeten.
Ich bat Dr. Bornkessel (IMST, Institut für Mobil- und Satellitenfunktechnik, Kamp-Lintfort, NRW) um eine Erwiderung auf die Vorwürfe von Bernd Rainer Müller (Bund) gegen die Pilotstudie des IMST aus dem Jahr 2010, und um Auskunft, was das IZMF mit "eigens entwickeltem Messverfahren" gemeint haben könnte. Antwort kam am 18. Januar:
Stellungnahme von Dr. Bornkessel zu den Vorwürfen gegen die LTE-Pilotstudie
Über die fachliche Stichhaltigkeit der Verlautbarungen des „Mobilfunkexperten des BUND“ möchte ich mich nicht öffentlich äußern. Allerdings hatte ich in einem Vortrag über die LTE-Pilotstudie aus 2010 am Runden Tisch EMF meiner Meinung nach seine Vorwürfe entkräftet, was ihn aber offenbar nicht veranlasst hat, seine öffentlich gegebenen Statements in irgendeiner Weise zu ändern.
Für die Pilotstudie aus 2010 (PDF) hatten wir in der Tat ein eigenes Messverfahren entwickelt (dies ist z.B. im Spektrum 1/2011 ausführlich beschrieben), weil es damals einfach noch kein Messverfahren für LTE gab. Unser Messverfahren basiert auf einer spektralen Messung der permanent abgestrahlten Signalisierungen in einem etwa 1 MHz breiten Streifen in der Kanalmitte und der anschließenden Hochrechnung auf den höchsten betrieblichen Anlagenzustand. Es ist in der Community als eine (von mittlerweile zwei) Möglichkeiten akzeptiert, LTE grenzwertkonform (d.h. mit der Möglichkeit einer Hochrechnung) zu messen.
Mittlerweile gibt es ein zweites Messverfahren, was z.B. in Geräten von Narda oder Rohde & Schwarz angeboten wird. Das „codeselektive Messverfahren“ basiert auf einer Erfassung von denjenigen Signalanteilen (konkret RS, P-SS und S-SS), die basisstationsspezifisch und sektorspezifisch codiert sind. Damit kann man, ähnlich wie bei der codeselektiven UMTS-Messung, genau ermitteln, welcher LTE-Immissionsanteil von welcher Basisstation (und welchem Sektor) stammt.
Dieses zweite Messverfahren haben wir in der AKTUELLEN Studie (PDF) angewendet. Bei dieser aktuellen Messreihe, die am 16.1.2013 der Presse vorgestellt wurde, haben wir auch an zahlreichen Messpunkten „im Fokus der öffentlichen Diskussion“ gemessen, d.h. Kindergärten, Schulen, Kitas, Altenheimen, Krankenhäusern usw. Das Nichtmessen an solchen Fokuspunkten hatte Herr Müller bei unserer Pilotstudie aus 2010 kritisiert, wobei er mir allerdings auf meine Frage, warum die Immission an solchen Orten denn höher sein solle als in einem Büro direkt gegenüber der Anlage keine zufriedenstellende Antwort geben konnte. Auch haben wir jetzt wie damals nicht „einfach drauflos gemessen“, sondern eine bestimmte Systematik der Anlagen- und Messpunktauswahl angewendet. Durch bestimmte „Grund-Szenarien“ (d.h. Entfernungsabhängigkeit der Immission, Abhängigkeit der Immission von der Orientierung zur Hauptstrahlrichtung sowie Abhängigkeit der Immission vom Einfluss dämpfender Materialien) wollten wir eine große Bandbreite von realen Immissionsszenarien abdecken und eine gewisse Übertragbarkeit auf ähnlich gelagerte Anlagen-/Messpunktkonfigurationen ermöglichen. Mit solchen „Kleinigkeiten“ hat sich der Golem-Artikel (und Herr Müller) natürlich nicht auseinandergesetzt.
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
Crème de la Crème der Mobilfunkgegner mit Sonnenbrand
Titelte das IZMF noch: LTE-Regelbetrieb führt zu Anstieg der Mobilfunkimmissionen auf sehr niedrigem Niveau
In der verlinkten Pressemeldung fällt der Satz ...
"Es ergibt sich daher eine etwas erhöhte Gesamtimmission für die Bevölkerung."
Der Satz ruft die größten Experten der Anti-Mobilfunk-Szene auf den Plan, wie man ab hier abwärts nachlesen kann - wenn man gute Nerven hat und belastbar ist.
Die beiden Fachleute und die Fachfrau klammern sich letztlich an der Aussage des IMST-Messberichts, "die Gesamtimmission durch den Regelbetrieb der LTE-Netze ist im Mittel um etwa 40 Prozent angestiegen".
Dem Schauspiel bei Gigaherz fehlt mMn jegliche Grundlage, ist doch beides richtig:
- der Satz aus der Pressemeldung des IZMF und ...
- der Satz im IMST-Messbericht
Denn dass der Immissionszuwachs auf niedrigem Niveau stattfindet kann jeder im Messbericht selbst nachlesen.
Das ist so, als ob man sich (uneingecremt) nicht 5 Minuten in praller Sonne am Strand aufhält, sondern 7 Minuten. Sonnenbrand kriegt man trotzdem keinen.
Und dass der Median der Ausschöpfung des Leistungsflussdichte-Grenzwerts dann einen Zuwachs von 40 Prozent ausweist, das muss man dem IMST eben glauben. Da überzeugte Mobilfunkgegner ohnehin fest im Glauben sind, sollte dies für die Leute also kein Problem sein. Jetzt müsste man halt nur noch wissen, was es mit diesem unheimlichen Median auf sich hat. Bis die drei Experten das herausgefunden haben wird es noch ein Weilchen dauern (Tipp: sucht mal hier im Forum), bis dahin wünsche ich schon mal ...
Frohe Ostern!
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –