Funkfeld reduziert Schmerzempfinden bei Schnecken (Allgemein)

Kuddel, Freitag, 28.09.2012, 19:07 (vor 4301 Tagen) @ H. Lamarr
bearbeitet von Kuddel, Freitag, 28.09.2012, 20:55

Mein Beitrag war stark spekulativ (Bauchgefühl), da man sich anhand der wenigen Fakten aus dem EMF Portal kaum ein qualifiziertes Urteil bilden kann und eine halbwegs genaue Dosimetrie nur mit Simulationsverfahren oder Meßsonden möglich sein dürfte.

Bei der angegebenen Feldstärke könnte eine Dipolantenne von der Größe einer Weinbergschnecke dem Feld bis zu 8mW Leistung entziehen.
Laut Salfords SAR Berechnung (0,048mW/kg) und unter der Annahme, daß die Schnecke 20g (+10 g nichtleitendes Kalkgehäuse) gewogen hat, hätte die Schnecke dem Feld laut Adam Riese nur 0,048/1000*20= 1 mW Leistung entnommen. Dazwischen liegt immerhin ein Faktor 8.

In einem anderen Beitrag hatten wir schon einmal eine ähnliches Beispiel (Vergleich SAR Mensch/Maus)

Ein weiterer Aspekt ist, daß man aufgrund der Toleranzen von Meßsender und Antennenfaktor elektromagnetische Felder bestenfalls mit einer Genauigkeit von +/-3 dB (Faktor 2) hinbekommt. Die möglichen Fehlerspannen in der Dosimetrie sind also nicht ohne.

Zur Beschreibung der Antenne steht da "directional Antenna" und es ist ein Abstand von 45cm zwischen Antenne und Expositionsobjekt angegeben. Falls die Antenne einen signifikanten Gewinn hatte (und "directional" Antennen haben immer einen deutlichen Gewinn), könnte der Abstand zwischen Antenne und Objekt zu gering gewesen sein, um einwandfreie Fernfeld-Bedingungen zu garantieren.

Die Beschreibung der "Anechoic Chamber" deutet zudem darauf hin, daß diese mit Heimwerkermitteln zusammengezimmert wurde. Falls in diesem Konstrukt die Absorber nicht richtig abgestimmt waren, könnten durch Stehwellen in der Kammer weitere Fehler entstehen.

Wenn im EMF Portal steht: "SAR wurde berechnet"... dann ist offen, ob mit "berechnet" ein simpler 3-Satz gemeint ist (der hier sicher nicht zu richtigen Ergebnissen führt), oder eben eine um ein Vielfaches genauere numerische Simulation, mit hoffentlich richtigen Randbedingungen, wie z.B. der Unterlage, auf welcher die Schnecke kriecht.

Ich wollte nur sagen, daß man meiner laienhaften Meinung nach die beobachteten Effekte (sofern tatsächlich reproduzierbar) hypothetisch durch Wärmeeffekte erklären könnte .

K

Tags:
Bauchgefühl, Wärmeeffekt


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