"Die Bürgerinitiative Mobilfunk Coburg oder Baubiologen nehmen auf Anfrage Messungen in Häusern und Wohnungen vor".

Dieser erhellende Satz fällt ganz zum Schluss eines 4-1/2-minütigen Werbevideos, mit dem sich die BI und Dr. med. Kleilein als Experten für Anti-Mobilfunk-Lebenslagen in Position bringen. Haupt-Werbegegenstand ist jedoch etwas, was über das gesamte Video immer wieder unübersehbar vor die Kamera gehalten wird: ein Hochfrequenz-Messgerät made in Franken. Ungewöhnlich und hoch professionell ist die fabelhafte Sandwich-Konstellation von zwei Geräten, zusammengehalten mit adretten roten Gummibändern wie aus Omas Einweckkiste.

Was die Protagonisten des Videos inklusive Sprecher so daher erzählen ist feinste Anti-Mobilfunk-Panikmache mit veralteten Argumenten, haltlosen Behauptungen, falschen Auskünften zur DECT-Sendeleistung und nervtötender Ignoranz gegenüber dem wissenschaftlichen Fortschritt, der biologisch unerwünschte Nebenwirkungen des Mobilfunks von Jahr zu Jahr unwahrscheinlicher werden lässt.

Warum gibt sich diese Anti-Mobilfunk-BI als Vertriebsassistent für Baubiologen-Dienstleistungen? Vermutlich sind es enge Beziehungen zu einem Baubiologen, der mit Sitz im 90 km entfernten Heinersreuth das Pech hat, nicht New York als Marktplatz zu haben, sondern nur den zersiedelten Norden Bayerns. Da muss man dann schon etwas mehr machen, um das Auftragsbuch zu füllen.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

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