5-Minuten-EHS-Test mit "Fee": mehr Fake als Test (Elektrosensibilität)

H. Lamarr @, München, Samstag, 29.10.2011, 23:20 (vor 4628 Tagen) @ H. Lamarr

Außerdem ist mir völlig unklar, was mit "das gerät hat datenpakete von der basis gesucht" gemeint sein soll, ein suchendes Handteil horcht (empfängt) und sendet nicht.

Dies ist nicht nur mir unklar, sondern auch "Fee", wie Sie <hier> schreibt.

Der Umstand, dass "Fee" nicht weiß, ob das neben ihr liegende mit Batterien bestückte DECT-Mobilteil nun gesendet hat oder nicht, zeigt, wie wenig sie sich im Grunde mit den Einzelheiten ihres ureigensten EHS-Tests befasst. Denn wenn es jemand wissen müsste, was und wie da in der Arztpraxis eigentlich getestet wurde, dann müsste dies "Fee" sein. Mir fehlt das Einfühlungsvermögen nachzuvollziehen, dass sie von einem derart wichtigen Versuchsparameter keine Ahnung hat. Nein, ich kapier' das nicht: "Fee" ist seit Jahrzehnten überzeugt davon, elektrosensibel zu sein, die Angst vor E-Smog, Metall, Bahnstrom und elektrischen Weidezäunen greift seit langem schmerzhaft tief in ihr Leben ein. In so einer Situation sich nur einem mMn dilettantischen 5-Minuten-EHS-Test zu unterziehen, ohne zu wissen, was da eigentlich gemacht wird, ist für mich eine Bestätigung der Einschätzung: Überzeugte EHS sind nicht wirklich an Tests interessiert.

Es ist ihnen egal, was da wie getestet wird, solange nur das Ergebnis die Erwartungen erfüllt. Tut es das nicht, ist der Test ganz schnell ein ganz schlechter. Der Arzt von "Fee" aber attestiert ihr, sie sei "frequenzsensibel". Das reicht ihr, um diesen Test, dessen Design sie in einem essentiell wichtigen Punkt nicht verstanden hat (sendet das DECT-Mobilteil überhaupt?), an "zwei wichtige Stellen" weiter zu leiten. Ich finde das ganz schlimm, denn schon jetzt lässt sich voraussagen, die Hoffnungen von "Fee" werden sich natürlich nicht erfüllen, mit so einem Testvorschlag kann niemand einen Blumentopf gewinnen. Ein paar freundliche Worte und das wird es auch schon gewesen sein ...

Dabei hätte sie den drohenden Unfall intuitiv spüren müssen, denn wenn ein Arzt den Begriff "frequenzsensibel" benutzt, zeigt er, dass er mit der Terminologie nicht vertraut ist, und ich bin sicher er weiß nicht, auf welcher Frequenz DECT sendet und ob "Fee" wirklich frequenzselektiv reagiert. Ich behaupte, "Fee" reagiert auf alles, z.B. auch auf einen nassen Teebeutel, wenn man ihr nur plausibel macht, dass auch dieser Funkwellen "im kritischen Bereich" emittiert.

Federleicht setzt sich "Fee" im verlinkten Posting noch über ein anderes Detail hinweg: Ihr HRV-Experiment folgt ja der Steilvorlage von Magda Havas. Bei Havas aber reagierten EHS angeblich auf ein DECT-Mobilteil, das etwa 50 cm vom Kopf der Probanden entfernt war. Das blendet "Fee" völlig aus. Sie bastelt vielmehr ihren eigenen Rettungsschirm für den Fall, dass die Rückfrage beim Arzt (überraschenderweise) ergeben sollte, das DECT-Handteil habe nur eingeschaltet neben ihr herum gelegen, aber eben nicht gestrahlt. Für diesen Fall verweist "Fee" auf die DECT-Basis. Keine gute Ausrede. Denn die Basis stand etliche Meter weiter von ihr weg in einem Nebenzimmer.

"Fee" registriert überhaupt nicht, dass sie damit den (ohnehin schon fragwürdigen) Versuchsaufbau von Havas in einem zentralen Punkt erheblich negativ verändert hat (10-facher Abstand = 1/100 Immission), dennoch will sie die gleichen Ergebnisse wie Havas gefunden haben. Dazu habe ich eine ganz klare Meinung: Niemals! Doch auch dies ist völlig wurscht. In ein paar Monaten ist das Thema sowieso in Vergessenheit geraten und es wurde längst eine neue Sau durch die Dörfer getrieben. Dörfer meine ich übrigens wörtlich: Denn je größer ein Dorf, desto weniger befassen sich dessen Bewohner mit so schrägen Themen wie EHS oder E-Smog. Städter haben bei Langeweile mehr Beschäftigungsmöglichkeiten. Im Millionendorf München sind es derzeit nur noch drei, die wie Fesselflugzeuge um das Thema kreisen: Frau W., meine Frau - und ich.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
EHS-Test, Buchs, Individualtest, HRV, Elektrosensibel, Fake


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