Gehirnleistung durch GSM- und UMTS-Felder nicht beeinträcht. (Allgemein)

Doris @, Samstag, 19.03.2011, 17:21 (vor 4857 Tagen)

Studie im Rahmen des DMF: Gehirnleistung durch Exposition in GSM- und UMTS-Feldern nicht beeinträchtigt

Das letzte Teilergebnis einer Studie an Testpersonen im Labor, die im Rahmen des Deutschen Mobilfunk Forschungsprogramms (DMF, http://www.emf-forschungsprogramm.de/) durchgeführt wurde, ist jetzt wissenschaftlich veröffentlicht worden.Forscher der Charité-Universitätsmedizin in Berlin, der Freien Universität Berlin und der IMST GmbH untersuchten gemeinsam die Gehirnleistung von 30 jungen Männern (Alter: 18-30 Jahre) unter längerfristiger Einwirkung von GSM 900 (D-Netz) und UMTS (WCDMS/3G) Signalen mit einer Stärke am Rande des zulässigen Teilkörper-Grenzwerts (eingestellte maximale SAR im Kopf über jeweils 7 Std. und 15 Min.: knapp 2 Watt/kg). Jeder Proband wurde an 9 Studientagen im Abstand von je zwei Wochen exponiert und absolvierte während dessen jedes Mal die gleichen standardisierten Aufmerksamkeits-, Reaktionszeit- und Erinnerungs-(d.h. Arbeitsgedächtnis-)Tests – an jedem Versuchstag einmal morgens und einmal nachmittags in gleicher Weise. Zufällig verteilt, wurde jeder Proband mit einer am Ohr befestigten Antenne jeweils drei Tage einer Exposition in einem simulierten standardisierten GSM-Signal, einem UMTS-Signal oder eine Scheinexposition ausgesetzt. Es traten gewisse Unterschiede in den Resultaten unter den verschiedenen Expositionsbedingungen auf, die sich aber nach statistischer Korrektur für multiples Testen als nicht signifikant erwiesen. Nur die vormittags und nachmittags erzielten Ergebnisse waren im Falle der Aufmerksamkeits- und Arbeitsgedächtnis-Tests deutlich verschieden: Die Probanden reagierten unabhängig vom Expositionsszenario nachmittags signifikant schneller.

Nach Aussage der Autoren geben die Ergebnisse keinen Hinweis auf eine Beeinflussung der Gehirnleistung durch die angewandten elektromagnetischen Felder, die Tageszeit der Versuchsdurchführung spiele jedoch eine Rolle bei den Testergebnissen und müsse berücksichtigt werden.

Durch das solide Studiendesign mit einer relativ hohen Anzahl durchgeführter Tests, die sorgfältige Beschreibung in der Publikation, die solide statistische Behandlung der Daten sowie die Berücksichtigung vieler möglicher Störfaktoren kann die Studie als sehr zuverlässig gelten. Das Ergebnis steht im Einklang mit einer Reihe von Studien einer finnischen Arbeitsgruppe aus den Jahren 2000 bis 2007 (Koivisto et al., Krause et al. und Haarala et al.), wo zunächst verkürzte Reaktionszeiten berichtet wurden, aber dann nicht reproduziert werden konnten.

Bibliografie: Sauter et al., Bioelectromagnetics 32, 179-190 (2011), Abstract

Studiendokumentation auf den DMF-Seiten des BfS: http://www.emf-forschungsprogramm.de/forschung/biologie/biologie_abges/bio_080.html

Und auch im EMF-Portal

Quelle: WIK EMF-Brief

Tags:
Teilkörper-Grenzwert

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