EMF & Hirnaktivität: FSM sieht dringenden Forschungsbedarf (Forschung)
Der 13. "Science Brunch" der Forschungsstiftung Mobilkommunikation (FSM, Schweiz) stand am 3. November 2010 unter dem Leitmotiv "EMF und Hirnaktivität: Effekte ohne Bedeutung?"
In zwei Einführungsreferaten legten die Zürcher Professoren Peter Achermann und Reto Huber den Stand des Wissens dar über die Wirkungen von elektromagnetischen Feldern auf EEG, Blutfluss, Schlaf und andere Endpunkte, sowohl bei Erwachsenen als auch bei Kindern und Jugendlichen. Im Anschluss daran schlug im Impulsreferat Prof. Lutz Jäncke die Brücke zwischen Hirnphysiologie und Verhalten.
Folgende Botschaften über den Zusammenhang zwischen hochfrequenter elektromagnetischer Strahlung und Hirnaktivitäten hat Gregor Dürrenberger von der FSM aus den Einführungsreferaten herausdestilliert:
- Pulsmodulierte Hochfrequenzstrahlung beeinflusst die Hirnphysiologie (EEG, regionaler Blutfluss, Kognition), wobei die Effekte über die Expositionszeit hinaus andauern. Hierbei handelt es sich um wiederholt festgestellte Effekte im Bereich der Spindelfrequenzen (10-15Hz).
- Vergleichbar starke nicht-modulierte Signale zeigen keine solchen Wirkungen. Daraus folgt, dass es sich um nicht-thermische Effekte handelt. Ihr Wirkmechanismus ist jedoch unbekannt. Hier ist Forschungsbedarf angezeigt und dringend.
- Das Kindes- und Jugendalter ist eine sensitive Periode in der Hirnentwicklung, sowohl anatomisch als auch elektrophysiologisch. Das kindliche Gehirn ist sensibler, also leichter erregbar und plastischer, als das ausgewachsene Gehirn.
- Auf die Schlafphasen und die subjektive Schlafqualität hat kurzzeitige EMF-Exposition keinen Einfluss.
- In den bisherigen Experimenten konnten keine gesundheitlich negativen Effekte bei Kindern und Jugendlichen festgestellt werden, allerdings handelt es sie hier erst um provisorische Aussagen, die noch nicht ausreichend abgestützt sind.
Mehr dazu auf der Seite des Science Brunch, dort wird auch ein Radiobeitrag angeboten.
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Gast,
10.11.2010, 23:16
- Ohalätz: Wahrnehmungsverzerrung - H. Lamarr, 11.11.2010, 19:09