BfS mahnt beim Ausbau der Stromnetze Strahlenschutz an (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Mittwoch, 13.10.2010, 19:30 (vor 5095 Tagen)

Auszüge aus der heutigen Presse-Information des BfS:

Beim Bau neuer Stromtrassen muss aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt werden. Der Blick auf die durch den Ausbau des Mobilfunknetzes ausgelöste zum Teil große Verunsicherung sollte eine Mahnung sein. Wissenschaftlich nicht selten unbegründete, aber von den Menschen gleichwohl empfundene Gesundheitsrisiken, können zu erheblichem Widerstand, Zeitverzögerungen und Kostensteigerungen führen. „Wer ein zukunftssicheres Stromnetz zügig aufbauen will, muss sich rechtzeitig um die Ängste und Fragen der betroffenen Menschen kümmern“, stellte der Präsident des BfS fest.

[...]

Das BfS hat in einer aktuellen und im Jahresbericht zusammengefassten Studie die von Stromtrassen ausgehende elektrische und magnetische Strahlenbelastung untersucht. Die Untersuchung zeigt, dass diese in unmittelbarer Umgebung der Stromtrassen am höchsten ist und danach stark abfällt. Nach derzeitigem wissenschaftlichen Stand sind unterhalb der Grenzwerte keine gesundheitlichen Auswirkungen durch die Felder von Freileitungen zu befürchten. Bei der Bewertung möglicher Auswirkungen niedriger Magnetfeldstärken in Wohngebäuden auf Kinder besteht noch wissenschaftlicher Untersuchungsbedarf. König: „Stromtrassen sollten aus Sicht des Strahlenschutzes so geplant werden, dass sie möglichst nicht zu einer zusätzlichen Strahlenbelastung führen.“ Das bedeutet beispielsweise, dass neue Leitungen nicht durch Wohngebiete geführt werden sollten. Wo dies nicht möglich ist, sollten anhand der konkreten Situation vor Ort Maßnahmen getroffen werden, um die Strahlenbelastung zu reduzieren. Das kann beispielsweise durch die unterirdische Verlegung mit Erdkabeln geschehen, aber auch durch bauliche Veränderungen von Freileitungen.

Komplette Presse-Information des BfS

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

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Stromtrassen

BfS mahnt beim Ausbau der Stromnetze Strahlenschutz an

Kuddel, Mittwoch, 13.10.2010, 20:38 (vor 5095 Tagen) @ H. Lamarr

König: „Stromtrassen sollten aus Sicht des Strahlenschutzes so geplant werden, dass sie möglichst nicht zu einer zusätzlichen Strahlenbelastung führen.“

Aus physikalischer Sicht und aus Sicht der Risikokommunikation finde ich es nicht besonders glücklich, im Zusammenhang mit Stromtrassen überhaupt von "Strahlen" zu sprechen.

Ist das Erdmagnetfeld etwa auch "Strahlung" ?

Der Begriff Strahlung bezeichnet die Ausbreitung von Teilchen oder Wellen.
Mit Teilchenstrahlung haben wir es hier auf keinen Fall zu tun.
Mit Wellen auch nicht, denn die sind damit charakterisiert, daß die den Gesetzen der Beugung und der Interferenz unterliegen. Auch das trifft auf die Felder von Stromtrassen nicht zu.

Erdstrahlen und Niederfrequenzstrahlen

H. Lamarr @, München, Mittwoch, 13.10.2010, 21:28 (vor 5095 Tagen) @ Kuddel

König: „Stromtrassen sollten aus Sicht des Strahlenschutzes so geplant werden, dass sie möglichst nicht zu einer zusätzlichen Strahlenbelastung führen.“

Aus physikalischer Sicht und aus Sicht der Risikokommunikation finde ich es nicht besonders glücklich, im Zusammenhang mit Stromtrassen überhaupt von "Strahlen" zu sprechen.

Da hab' auch ich gezahnt, als ich den "Betreff" zum Startposting schrieb. Mir ist aber nichts besseres eingefallen. Ich denke wir müssen bei einem Amt, das "Bundesamt für Strahlenschutz" heißt, etwas großzügiger sein und einen größeren Interpretationsspielraum fürs Strahlen zulassen ;-).

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Erdstrahlen und Niederfrequenzstrahlen

michael, Donnerstag, 14.10.2010, 10:31 (vor 5094 Tagen) @ H. Lamarr

Da hab' auch ich gezahnt, als ich den "Betreff" zum Startposting schrieb. Mir ist aber nichts besseres eingefallen. Ich denke wir müssen bei einem Amt, das "Bundesamt für Strahlenschutz" heißt, etwas großzügiger sein und einen größeren Interpretationsspielraum fürs Strahlen zulassen ;-).

Großzügigkeit ist doch nichts schweres, bei den Grenzwerten wird es doch auch praktiziert.

michael

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