Ist diese Form der Studien-Publikation noch seriös? (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Donnerstag, 01.07.2010, 19:02 (vor 5121 Tagen) @ Doris

... so Michael Kundi, Leiter des für die Untersuchung verantwortlichen Umwelthygiene-Instituts an der Uni Wien, am Donnerstagabend in der ORF-Sendung "Konkret".

Eigenartig, schon wieder diese Reihenfolge, erst Fernsehen, dann wissenschaftliche Publikation!

Das wird mir mehr und mehr suspekt. Mit seiner TV-Schachzug "Bei Anruf Smog" hatte 2003 einst Prof. Prof. A. ein Meisterstück in öffentlicher Beunruhigung abgeliefert. Das Problem bei dieser Reihenfolge liegt mMn auf der Hand: Es lässt sich eine Botschaft ohne jeden qualifizierten Widerspruch breit unters Volk bringen. Sie dort nachträglich wieder raus zu bringen, ist schier unmöglich. Im Extremfall kann eine derart vermarktete Studie aber sogar so schlecht sein, dass sich kein Fachblatt findet, sie zu publizieren. Die Öffentlichkeit erfährt dann davon selbstverständlich nichts mehr - sie bleibt in falschem Glauben.

Aus meiner Sicht ist dieses Verfahren wegen des genannten Risikos unseriös, 2003 war das natürlich noch nicht so, damals war ich davon begeistert, dass ich als Sendemastengegner via TV Vollkost bekam. Allerdings kann ich mit meiner Einschätzung auch völlig daneben liegen, da ich über die Gepflogenheiten im Wissenschaftsbetrieb nicht viel weiß. Ich glaub', ich werde in dieser Frage mal ein paar Stimmen vom Fach einholen.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –


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