Erhöhtes Leukämierisiko in der Nähe von Atomkraftwerken (Allgemein)

Doris @, Samstag, 05.09.2009, 14:45 (vor 5417 Tagen)

Ist das Wohnen in der Nähe eines Atomkraftwerks besonders für Kinder gesundheitsschädlich? Der Verdacht steht seit Jahren im Raum, konnte aber bisher nicht nachgewiesen werden. Eine neue Studie liefert nun neue Indizien - aber noch immer keinen letztgültigen Beweis.

Berlin - Im Bundestagswahlkampf wird derzeit darüber gestritten, wie es mit dem Atomausstieg in Deutschland weitergehen soll. Die Bundestagsfraktion der Grünen hat jetzt - wohl auch als Argumentationshilfe in den entscheidenden Wochen vor der Abstimmung - beim Epidemiologen Eberhard Greiser ein neues Gutachten in Auftrag gegeben, mit dem die Gesundheitsgefahren durch Atommeiler belegt werden sollen. Und diese Metastudie kommt in der Tat zu dem Ergebnis, dass Gesundheitsgefahren für junge Menschen bestehen.

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Quelle: Spiegel-online 04.09.2009

Tags:
Atomkraftwerk, Argumentationshilfe

Erhöhtes Leukämierisiko in der Nähe von Atomkraftwerken

helmut @, Nürnberg, Samstag, 05.09.2009, 19:55 (vor 5417 Tagen) @ Doris

Es bleibt, so glaube ich, trotzdem die Frage:

Wenn überhaupt-

Wird es durch Radioaktivität o.ä. oder von den starken Wechselstromfeldern der Hochspannungsleitungen verursacht?

Interessant wäre, wie schaut es rund um Kohlekraftwerke aus?

MfG
Helmut

Erhöhtes Leukämierisiko in der Nähe von Atomkraftwerken

Doris @, Samstag, 05.09.2009, 20:24 (vor 5417 Tagen) @ helmut

Es bleibt, so glaube ich, trotzdem die Frage:
Wenn überhaupt-
Wird es durch Radioaktivität o.ä. oder von den starken Wechselstromfeldern der Hochspannungsleitungen verursacht?
Interessant wäre, wie schaut es rund um Kohlekraftwerke aus?

Ich habe die komplette Arbeit noch nicht ganz zu Ende gelesen. Der Autor hatte sehr viele Daten zur Verfügung, die besten kamen aus der USA, welche wohl das best geführte Krebsregister haben. Insgesamt gibt es Daten aus 5 Industrieländern. Wie stark und um welches AKW das zu erwartende Risiko überschritten wurde, ist in mehreren Tabellen detailliert aufgeführt. Die Daten aus Deutschland bezogen sich alle auf Fälle innerhalb eines Radius von 15 km, in anderen Ländern waren es teilweise mehr, was die Studienergebnisse nicht exakt miteinander vergleichen lässt.

In der Studie steht auch (Seite 11)

Aus den Ergebnissen einer Meta-Analyse kann zweifelsohne keine Kausalbeziehung zwischen möglichen Emissionen der Kernkraftwerke und der ermittelten Risikoerhöhung abgeleitet werden. Es muss jedoch an dieser Stelle darauf hingewiesen werden, dass als mögliche Ursachen für Leukämien im Kindes- und Jugendalter zwar eine Vielzahl von Risikofaktoren in der epidemiologischen Literatur diskutiert worden sind, als unstreitig etablierter Risikofaktor jedoch lediglich die Einwirkung von ionisierenden Strahlen betrachtet werden kann (20) Belson M, Kingsley B, Holmes A. Risk factors for acute leukaemia in children: a review.
Environ Health Perspect 2007; 115: 138-145..
In der Diskussion der Ergebnisse der KiKK-Studie ist hypothetisiert worden, dass
möglicherweise ein noch unentdeckter Risikofaktor für das mit zunehmender Entfernung vom nächstgelegenen Kernkraftwerk abnehmende Erkrankungsrisiko verantwortlich sein könnte. Unter epidemiologischen Gesichtspunkten ist ein solcher noch unbekannter Risikofaktor als eher unwahrscheinlich zu bezeichnen, da von ihm angenommen werden müsste, dass er in der Umgebung aller deutschen Kernkraftwerke sich in gleicher Weise mit zunehmender Entfernung vom Kernkraftwerk verdünnte.

Tags:
Leukämie, Kausalbeziehung, Radioaktivität

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