Zweiter Schildbürgerstreich in Bruchköbel? (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Montag, 08.06.2009, 11:39 (vor 5641 Tagen) @ Skeptiker

Zu dieser gehört z.B. die Vorgabe, dass jeder Sendemast maximal zwei Betreiber mit 900/1800/UMTS aufnehmen darf. Um die angestrebt bestmögliche Versorgung nach dieser gutachterlichen Systematik zu erhalten, müsste doch die Belegung der Sendemasten mit den verschiedenen Anbietern systematisch moderiert werden.

Da komme ich nicht ganz mit. Betreiber wollen möglichst viele Kunden, wieso sollten sie also in Bruchköbel kleine Netzlücken riskieren, nur weil sie nicht auf jeden der geplanten Standorte dürfen, sondern nur auf jeden zweiten? Und was ist mit den Handynutzern, die z.B. dort wohnen, wo T-Mobile senden darf, die aber einen Vodafone-Vertrag haben?

Das Auseinanderklabüsern, du dort, ich hier, wirkt sich mMn unmittelbar auf die funktechnischen Belange jedes einzelnen Standorts aus, nämlich dass die Funkzellen zur Überbrückung der Lücken größer gemacht werden, als es eigentlich notwenig wäre! Und das heißt: mehr Sendeleistung (die armen Bienen ;-)...)! So betrachtet ist das, was da am grünen Tisch von Politikern ausgeheckt wurde, aus meiner Sicht möglicherweise ebenso kontraproduktiv wie die vermeintliche Belastungsreduzierung durch die Mastenverschiebung in die Außenbereiche. Aber: Ich bin kein Netzplaner und denke mir lediglich, dass es so ist wie beschrieben. Plausibel wär's aus meiner Sicht jedenfalls schon. Vielleicht können Helmut, Raylauncher oder sonst mit der Netzplanung besser vertraute noch was verbindlich Erhellendes dazu sagen.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Netzplanung, Standortkonzept, Schildbürgerstreich


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