Symposion Umweltmedizin (Allgemein)
Symposion
Umweltmedizin: Evidenz - Kontroverse - Konsequenz
der Gesellschaft für Strahlenschutz mit Unterstützung des Instituts für Humangenetik der Charité Berlin;
Leitung: Dr. Sebastian Pflugbeil
am Sonntag, 28. September 2008, 10.00-18.30 Uhr
in der Charité - Universitätsmedizin Berlin, Campus Virchow Klinikum
Hörsaal Pathologie im Forschungshaus, Forum 4
Amrumer Str. 1, 13353 Berlin (U-Bahn Linie 9, U-Bhf. Amrumer Straße)
Die Kinderkrebsstudie des Kinderkrebsregisters in Mainz (KiKK-Studie) alarmierte mit dem Nachweis, daß das Erkrankungsrisiko für Leukämie und andere Krebserkrankungen bei Kindern unter 5 Jahren zunimmt, je näher sie bei einem der deutschen Kernkraftwerke leben. Die Hintergründe der Studie und die Kontroversen über die Bewertung der Ergebnisse, der wissenschaftliche Kontext, die von der Studie unbefriedigend behandelten Fragen und die Schwierigkeiten, aus den Ergebnissen epidemiologischer Studien angemessene wissenschaftliche, politische, wirtschaftliche und humanitäre Konsequenzen zu ziehen, sind Gegenstand dieses Symposions. Es geht um die Frage, ob die bisher geübte Praxis, ionisierende Strahlen als mögliche Krankheitsverursacher grundsätzlich auszuschließen, weil die errechnete Strahlendosis zu gering sei, angesichts der Faktenlage noch gerechtfertigt werden kann.
Programm:
10.00-11.30
Prof. Dr. Eberhard Greiser (Epi.Consult GmbH, Bremen): Einfluß von Design, Durchführung und Interpretation epidemiologischer Studien auf die Risikokommunikation.
Prof. Dr. Wolfgang Hoffmann, MPH (Institut für Community Medicine, E.-M.-Arndt-Universität Greifswald): Low Level Radiation Risks updated at Epidemiological Evidence.
Prof. Steve Wing, Ph.D. (Department of Epidemiology, School of Public Health, University of NC, Chapel Hill, USA): Assumptions, Evidence and Causal Reasony in Radiation Epidemiology.
Kaffeepause
12.00-14.00
Prof. Dr. Inge Schmitz-Feuerhake (Mitglied der vormaligen schleswig-holsteinischen und nieders. Kommissionen zur Aufklärung der Elbmarschleukämien, Köln): Dosisbestimmung für die Bevölkerung bei Atomkraftwerken: Modellrechnung und Realität am Beispiel Krümmel.
Dr. Sebastian Pflugbeil (Gesellschaft für Strahlenschutz): Elbmarschleukämien: Dosisbestimmung aus Umweltkontaminationen bei Geesthacht.
Otfried Schumacher (Physikerbüro Bremen): Zuverlässigkeit der AVV hinsichtlich der Emissionsausbreitungs-Berechnungen und Dosisermittlungen (angefragt).
Dr. Karsten Hinrichsen : Kritische Würdigung der meteorologischen Basis in Zusammenhang mit der AVV (angefragt).
14.00-15.00 Mittagspause
15.00-16.30
Dr. Ian Fairlie (Consultant on Radiation in the Environment, London, UK): Tritium und eine Hypothese zur Erklärung der Effekte der KiKK-Studie.
Dr. Alfred Körblein (Umweltinstitut München, i.R., Nürnberg): Überlegungen zur Dosis-Wirkungsbeziehung bei kleinen Strahlendosen.
Dr. Hagen Scherb (Institut für Biomathematik und Biometrie, Helmholz-Zentrum München): Strahleninduzierte genetische Effekte und ökologische Dosis-Wirkungs-Beziehungen.
Kaffeepause
17.00-18.30
Prof. Dr. Karl Sperling (Institut für Humangenetik, Charité, Berlin): Eine mütterliche Strahlenexposition erhöht das Risiko für Kinder mit einer Trisomie 21.
Dr. Rainer Kaatsch (Kinderkrebsregister, Mainz): Ergebnisse der KiKK-Studie, ihre Bewertung und Antwort auf die Kritik der Expertengruppe (angefragt).
David Gee (European Environmental Agency, Kopenhagen, DK): Children's Health, multi causality and the precautionary principe.
Sprachen: Deutsch und Englisch (Simultanübersetzung Englisch-Deutsch)
Die Veranstaltung wurde von der Ärztekammer Berlin für die ärztliche Fortbildung mit 8 Punkten zertifiziert.
formlose Anmeldung: Gesellschaft für Strahlenschutz (GSS) e.V.,
c/o Thomas Dersee, Waldstr.49, 15566 Schöneiche b. Berlin
email: thomasdersee@strahlentelex.de, Tel: 030-4352840, Fax: 030-64329167