Interphone - neue Ergebnisse aus Israel (Allgemein)

RDW, Dienstag, 18.12.2007, 08:00 (vor 6137 Tagen) @ Doris

Frage an Hr. Wölfle: Dass Rauchen sich gesundheitlich nachteilig auf das KRebsvorkommen allgemein, vorrangig auf Lungentumore, auswirkt ist bewiesen. Aber in welchem Zusammenhang steht Rauchen zu Ohrspeicheldrüsenkrebs?

Ich kann weder noch möchte ich einen eventuellen Zusammenhang zwischen Rauchen und Ohrspeicheldrüsenkrebs bewerten. Allerdings sollten bei einer Fall-Kontrollstudie die Fälle und Kontrollen möglichst ähnliche Lebensbedingungen bzw. -weisen haben, bis auf den zu untersuchenden Einfluss. Bei signifikant mehr Rauchern in der Fallgruppe kann davon keine Rede mehr sein.
Um Zahlen zu nennen: Unter den Fällen waren 60 Prozent Raucher, unter den Kontrollen dagegen nur 46,3 Prozent.
Eine (wenig) signifikante Erhöhung des Tumorrisikos wurde bei der Studie nur bei der (nicht anerkannten) Nachbewertung in Form hypothetischer Annahmen der jeweiligen Sendeleistungen (bei der Landbevölkerung als höher angenommen) gefunden. Kein Wort über andere eventuelle Risikofaktoren dieser Gruppe, auch nicht ob darunter besonders viele Raucher waren.
Und so ganz nebenbei wurde auch u. a. (wieder einmal) herausgefunden, dass eine moderate Mobiltelefonnutzung vor Tumoren zu schützen scheint, doch das betrachtet man wohl (im Gegensatz zum Rest) als Ungenauigkeit der Statistik....

Seine Anmerkung zu Israels Reaktion auf die Interphone Teilergebnisse

In diesem Beitrag aus dem Ursprungsland der Studie wird bereits in der Überschrift durch die Lenkung auf Kinder das Interesse der Öffentlichkeit auf eine bei den Medien bewährte Weise geweckt.

Weitere Frage an Herrn Wölfle:
Was ist Ihrer Meinung falsch daran aus Ergebnissen die nicht den tatsächlichen aktuellen Stand der Dinge wiederspiegeln, sondern eher auf einen Verdacht in der Zukunft hinweisen diesen im Zusammenhang mit dem Gebrauch von Mobiltelefonen durch Kinder und Jugendliche zu sehen bzw. zu werten?

Dieser Bericht drehte sich um eine neue Studie, bei der es nicht um Kinder ging und in welcher Kinder an keiner Stelle erwähnt werden. Wenn nun bereits in der Überschrift auf Kinder abgehoben wird, dann werden diese damit instrumentalisiert, unabhängig wie berechtigt die Diskussion darum bezüglich gesundheitlicher oder gesellschaftlicher Dinge ist.
Die Medien nutzen ganz bewusst aus, was Menschen bewegen könnte, und das ist neben Angst vor Krankheit eben ganz besonders die Sorge um ihre Kinder; nicht nur in diesem Fall erscheinen neue Forschungsergebnisse dabei nur als Mittel zum Zweck.

RDW


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