Kopftumor: Handyaner sind selber schuld! (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Mittwoch, 21.11.2007, 17:11 (vor 6161 Tagen)

Von Seiten einiger Fundis wird sinngemäß folgendes Argument verwendet, wenn es um die Differenzierung der Gefahren geht, die möglicherweise von Handys oder Sendemasten ausgehen:

Wer mit dem Handy telefoniert ist selber schuld, wenn er krank wird.

Mit diesem Argument, das auch ich in den Anfangsjahren ohne viel nachzudenken nachgeplappert habe, wird die Aufmerksamkeit vom Handy weggelenkt hin zu den Sendemasten. Denn denen ist schließlich jeder schutzlos weil fremdbestimmt ausgeliefert. Da nicht wenige Kritiker selber ein Handy haben, das selbstverständlich nur im Notfall benutzt wird ;-), ist diese Brücke hin zu den Masten ein willkommener Ausweg.

Nun ist es aber so, dass beinahe die Hälfte der Weltbevölkerung ein Handy besitzt. Und Eltern, Opas und Omas sind leider so unvernünftig, Kinder mit Handys auszustatten - auch schon Knirpse mit 6 Jahren. Außerdem kann ich mir gut vorstellen, dass Körperbehinderte und Senioren mit dem Handy ein für sie wichtiges Kommunikationsmittel haben, auf das sie nicht verzichten möchten. Hinzu kommt, dass der momentane Forschungsstand Risiken der Mobilfunktechnik wenn überhaupt zuerst bei Handys sieht (Spätfolgen) und nicht bei den Masten.

Da ist es doch verantwortungslos und geradezu zynisch, einfach mit den Achseln zu zucken und zu sagen: Wer mit dem Handy telefoniert ist selber schuld, wenn er krank wird. Meiner Meinung nach sollte dieses fatale Argument aus dem Repertoire aller Kritiker ersatzlos gestrichen werden. Oder habe ich etwas übersehen?

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
, Kinder, Verantwortung, Handy, Fundis, Basisstation, Differenzierung


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