FMK kritisiert Aktion der Wiener Ärztekammer (Allgemein)

Doris @, Dienstag, 13.11.2007, 01:02 (vor 6172 Tagen) @ RDW

Gut, dann liefern Sie doch bitte genau diese in dem von mir kritisierten Beitrag der Wiener Zeitung erwähnten konkreten Fakten: "Konkrete Fakten liefert der Leiter des Institutes für Umwelthygiene der Medizinischen Universität Wien Michael Kundi: Man habe etwa herausgefunden, dass intensive Funktelefon-Nutzung innerhalb von zehn Jahren das Risiko für Gehirntumore generell um 200 Prozent erhöht."

Ich verstehe Ihren Einwand nicht. Ich kritisiere weder Ihre Kritik an dem Bericht in der "Wiener Zeitung" noch argumentiere ich mit der angeblichen 200 %igen Erhöhung der Gehirntumorrate aus der dann auch mal 200-fach wird.
Ich habe diesen Newsletter vor wenigen Tagen per Mail erhalten und war gespannt auf die Aktion der Wiener Ärztekammer, die das FMK kritisert. Mit Interesse las ich deshalb gestern auf Ihrer Homepage diese kritisierte AKtion und war und bin doch etwas überrascht.
Ich finde die Empfehlungen der Wiener Ärztekammer zum Umgang des Handys durch Kinder und Jugendliche nach wie vor sachlich und ziemlich unaufgeregt. Die Langzeitwirkungen sind nicht geklärt und bei Kindern und Jugendlichen sowieso nicht. Und was ist falsch daran, an die Vernunft der Netzbetreiber zu appellieren, gerade diese Zielgruppe nicht mit Billigtarifen zu hemmungslosem Telefonieren zu verführen. Hier wird weder ein Verbot eines Handys angeregt, sondern lediglich ein bewusster Umgang mit diesem. Diese Vorsorgetipps sprechen auch andere Institute aus.

Und zwar so, wie es da steht, also innerhalb von 10 Jahren, generell und um 200 Prozent, aus denen in der nächsten Überschrift sogar 200-fach wird. Und dann setzen Sie das bitte in Relation zu der jüngsten Bewertung der IARC, inklusive all deren darin genannten Einschränkungen.

Und ich kenne auch diesen Satz hier

This finding could either be causal or artifactual, related to differential recall between cases and controls

ich lese schließlich Ihre Beiträge

Ob die Wiener Ärtzekammer wohl all ihre "generellen" Bewertungen aufgrund gerade mal ein paar Handvoll Erkrankungsfälle unter etlichen Millionen Menschen abgibt?

Ob die Zukunft mehr als ein paar Handvoll Erkrankungsfälle bringen wird, das wissen weder Sie noch ich. Andere Institutionen sprechen auch Vorsorgetipps aus. Worauf stützt dann das BfS seine Vorsorgetipps zu Kinder und Handys, obwohl gerade dieses ja parallel dazu ständig erklärt, dass es unterhalb der Grenzwerte nach dem momentanen Stand der Wissenschaft keine gesundheitlichen Auswirkungen gibt. Das sind alles Vorsorgetipps, weil die Situation gerade bei Kindern und Jugendlichen nicht geklärt ist.
Und auch das was Dr. Leitgeb hier sagt, rechtfertigt m.E. ein Anhalten zum bewussten Umgang mit dem Handy durch Kinder und Jugendliche.

Leitgeb diskutierte in seiner Präsentation die Parameter, die nach seiner Aussage die Exposition von Kindern beeinflussen können: flexiblere Ohrmuscheln und dünnere Schädelknochen, altersabhängige Leitfähigkeitsparameter der verschiedenen Gewebe, Nutzungsgewohnheiten beim Telefonieren sowie die Eindringtiefe der elektromagnetischen Felder in den Körper.
Er kam zu dem Schluss, dass Langzeitfolgen für Kinder nach dem heutigen Stand des Wissens nicht ausgeschlossen werden können und dass Gesundheitsrisiken, falls sie nachgewiesen würden, für Kinder dann größer seien als für Erwachsene. Wenn für Erwachsene Maßnahmen zur Minimierung der Exposition ergriffen würden, sei dies für Kinder noch mehr gerechtfertigt.

Doris

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