ödp-Journal: Leserbriefe zum Staunen & Schmunzeln (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Mittwoch, 04.02.2015, 00:19 (vor 3570 Tagen)

Der Verein für Elektrosensible empfiehlt u.a. besonders Seite 68 im aktuellen ödp-Journal - warum auch immer.

Dort stößt der Leser auf zwei Leserbriefe.

Uwe Köhler aus Weida schreibt: Höchstes Lob

Höchstes Lob für alle 10 Artikel der Reihe Digitalisierung des Alltags“. Respekt und Anerkennung gilt der ÖDP, die leider die einzige Partei ist, die sich mit dieser Problematik intensiv auseinandersetzt. Unbedingt so weitermachen!

Uwe, das riecht jetzt aber streng nach ADAC!

Dass die immer mehr zunehmenden Funktechnologien einen schädlichen Einfluss sowohl auf die körperliche Gesundheit als auch auf Psyche und Moral des Menschen haben, ist mittlerweile unumstritten. Zahllose Bücher, Zeitschriften und Dokumentarfilme sind zu diesem Thema schon erschienen. Wann wachen Bevölkerung und Politiker endlich auf und ziehen hier eine vernünftige Bremse, anstatt diese krank und süchtig machenden Techniken bis zur Verrücktheit weiter voranzutreiben?!

Mensch, Uwe, geh' weida! Du widersprichst dir doch selbst. Wenn etwas "mittlerweile unumstritten" ist, wie du glaubst, dann sind alle längst hellwach und brauchen von dir nicht mehr aufgeweckt werden. Comprende?

Im zweiten Leserbrief moniert Bernward Kamps, Finnentrop: vage Vermutungen

Herr Kamps legt los wie ein typischer Mobilfunkgegner:

Auch wenn es naheliegend und plausibel erscheint, dass Mobilfunkstrahlung zu psychischen Erkrankungen beiträgt, so gelingt es nicht, dies anhand von Studien zu belegen, sondern es bleibt bei vagen Vermutungen.

Naheliegend und plausibel? Anscheinend äußert Herr Kamps hier seine persönliche Meinung als Waldpädagoge zur internationalen Studienlage über Mobilfunk. Mit dem tatsächlichen wissenschaftlichen Kenntnisstand hat seine Meinung freilich nichts zu tun. Doch was Herr Kamps im weiteren Verlauf seines Leserbriefes möglicherweise sogar beruflich kompetent bemängelt, das trifft schon besser zu. Er tadelt Peter Hensinger von Diagnose-Funk:

[...] Im Interesse der von ADHS betroffenen Menschen sollten wir es also unterlassen, derartige Vermutungen unbelegt in den Raum zu stellen!

Ungewöhnlich: Üblicherweise werden Leserbriefe ohne Entgegnung veröffentlicht, nur so ist 1:1-Ausgewogenheit von Autoren- und Lesermeinung gewährleistet. Nicht so beim ödp-Journal. Dessen Redaktion hat Kamps Leserbrief an Hensinger weitergereicht und um Stellungnahme gebeten. Unprofessionell. So kommt es, dass auch Peter Hensinger auf Seite 68 zu Wort kommt. Die Zwischenüberschrift "Antwort" ist deplatziert, denn Kamps schrieb nicht Hensinger an, sondern das ödp-Journal. Kamps hätte nun das Recht, seinerseits auf Entgegnung und Ausgleich zum 2:2 zu bestehen.

Entgegnung von Peter Hensinger

In meinem Artikel habe ich geschrieben: „Auffällig ist, dass Burn-out, ADHS und andere psychische Krankheiten bei Jugendlichen und Erwachsenen seit 15 Jahren drastisch zunehmen – also parallel zum Vormarsch der Mobilfunktechnologie.“
Damit behaupte ich keinen monokausalen Zusammenhang.[...]

Das ist in meinen Augen ein klassischer Rückwärtssalte. Denn ohne Frage erweckt Hensingers Text den Eindruck, ADHS stünde irgendwie, egal ob mono- oder multikausal, in Zusammenhang mit dem Vormarsch der Funktechnik. Herr Hensinger versucht noch mit vielen Worten seinen Rückwärtssalto als eingesprungenen Rittberger aussehen zu lassen, auf den Punkt kann der die Sache jedoch nicht bringen, nämlich was er denn nun eigentlich behaupten wollte.

Fazit: Zertifizierter Waldpädagoge lässt in der Mobilfunkdebatte gelerntem Drucker im Interesse ADHS-Betroffener die Hosen runter.

Manchmal habe ich den Eindruck, Meinungsfreiheit ist ein zweischneidiges Schwert.

Hintergrund
So simuliert die AfD Bürgerinteresse

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Leserbrief, Manipulation, Hensinger, ödp-Journal, Entgegnung

ödp-Journal: Leserbriefe zum Staunen & Schmunzeln

KlaKla, Mittwoch, 04.02.2015, 08:24 (vor 3569 Tagen) @ H. Lamarr

Ungewöhnlich: Üblicherweise werden Leserbriefe ohne Entgegnung veröffentlicht, nur so ist 1:1-Ausgewogenheit von Autoren- und Lesermeinung gewährleistet. Nicht so beim ödp-Journal. Dessen Redaktion hat Kamps Leserbrief an Hensinger weitergereicht und um Stellungnahme gebeten. Unprofessionell. So kommt es, dass auch Peter Hensinger auf Seite 68 zu Wort kommt. Die Zwischenüberschrift "Antwort" ist deplatziert, denn Kamps schrieb nicht Hensinger an, sondern das ödp-Journal. Kamps hätte nun das Recht, seinerseits auf Entgegnung und Ausgleich zum 2:2 zu bestehen.

Dem verantwortlichen Chefredakteur des ödp-Journals fehlt mVn die fachliche Kompetenz. Ähnlich wie bei den Mobilfunkgegner, ist auch hier das Personal das Problem.

Übel, wie hier die Leser/Mitglieder nach Strich und Faden verarscht werden. Vetternwirtschaft wo hin man schaut.

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Meine Meinungsäußerung

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