Rätsel gelöst: vier Expositionsszenarien in Wien (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Dienstag, 12.06.2012, 00:13 (vor 4539 Tagen) @ kureck

Das glaube ich nicht...

In Ordnung, Kontroversen sind ein guter Motor für Fortschritt.

Veröffentlicht wurden vermeintliche Effekte bei allen Expositionsbedingungen, wie z.B. in diesem Dokument, Diagramm Seite 10 unten ff nachzulesen ist, und zwar durchaus in ähnlichem Ausmaß.

Stimmt. Aber: Wurde das denn bezweifelt?

Anscheinend wurden diese HF-Experimente außerdem ausnahmslos in Berlin durchgeführt. An dieser telefonischen Auskunft von Prof. A. 2007 ist also so ziemlich alles verkehrt was den HF-Teil betrifft. Was meinen Sie, spatenpauli? Haben Sie sich verhört (dann allerdings gewaltig) oder wusste Prof. A. 2007 über seine eigene Studie so schlecht Bescheid (oder hat ein bisschen geschwindelt)?

Das Telefonat mit Dr. Adlkofer habe ich zeitnah nur wenige Tage später dokumentiert, ein Missverständnis oder gar mehrere schließe ich aus. Ich kann mich sogar noch an ein Detail erinnern: Während des Telefonats (Festnetzt) klingelte am anderen Ende Dr. Adlkofers Handy. Er entschuldigte sich für die Unterbrechung, sprach kurz mit dem Anrufer, und wandte sich dann wieder mir zu. So und nicht anders war das am 31. Oktober 2007 gewesen.

Folgendes hier bestätigt mehr oder weniger A.'s telefonische Auskunft:

"To support rejection of the possibility of genotoxic effects caused by RF electromagnetic fields, Prof. Lerchl and Prof. Wilhelm rely on a study by Speit et al. that used the same cell line as the MUV study, without observing genotoxic effects. Somehow they forget to mention that in their study Speit et al. only used the GSM carrier wave at 1800 MHz, which other research groups could not demonstrate any effect, either. In Vienna, however, a modulated GSM radiation was applied."

Nun ja, dies hat ja soeben Prof. Speit gerade gerückt. Außerdem hatte laut Dr. Adlkofer ja auch die AG Tauber bei CW einen Effekt gefunden. Der "Reflex"-Koordinator widerspricht sich da selbst.

Wie ich nun von Prof. Speit erfahren habe wurde der GSM-Teil nicht veröffentlicht. Also kann man in der Tat nur den unmodulierten Teil als "widerlegt" sehen (falls es etwas zu widerlegen gibt).

Ja, kann man so sehen. Aber: Frau Elisabeth K. hat in Berlin nicht öfter experimentiert (nämlich 1-mal) als Speit in Ulm (siehe Kommissionsbericht Uni Wien, Seite 6), insofern dürfen die unveröffentlichten (negativ verlaufenen) Experimente von Prof. Speit mMn durchaus gewertet werden. Und dann ist nicht nur CW widerlegt.

Allerdings ist an der Sache einiges faul, was den ohnehin quasi nicht vorhandenen Glauben dass damals alles mit rechten Dingen zugegangen ist nicht gerade stärkt.

Ja, die Summe der merkwürdigen Vorkommnisse ist bei "Reflex" so auffällig hoch, dass man mMn schon blind überzeugter Mobilfunkgegner oder Profiteur sein muss, um dies alles zu ignorieren.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Adlkofer, MUW, Arbeitsgruppe Wien, Endbericht, HF-Exposition, HF-Experimente


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