Wie Herr Budzinski zum Sendemastkritiker wurde... (Allgemein)
Doris , Donnerstag, 17.11.2011, 11:56 (vor 4748 Tagen)
bearbeitet von Doris, Donnerstag, 17.11.2011, 12:52
Seit wann beschäftigen Sie sich mit den Auswirkungen von Mobilfunk-Sendeanlagen? Gab es einen besonderen Anlass oder eine Intuition?
Seit zirka sechs Jahren. Anlass war die Europäische Reflex-Studie, die eine Wirkung der Mobilfunkwellen wie durch radioaktive Strahlung feststellte.
Das vollständige Interview mit dem Ravensburger Stadtanzeiger gibt es hier (Link nachträglich korrigiert)
Wie Richter Budzinski irrtümlich Sendemastkritiker wurde...
H. Lamarr , München, Donnerstag, 17.11.2011, 14:17 (vor 4748 Tagen) @ Doris
Seit wann beschäftigen Sie sich mit den Auswirkungen von Mobilfunk-Sendeanlagen? Gab es einen besonderen Anlass oder eine Intuition?
Seit zirka sechs Jahren. Anlass war die Europäische Reflex-Studie, die eine Wirkung der Mobilfunkwellen wie durch radioaktive Strahlung feststellte.
Das vollständige Interview mit dem Ravensburger Stadtanzeiger gibt es hier (Link nachträglich korrigiert)
Mit Ihrer Unterstreichung im Text der Frage machen Sie auf das große Problem von Richter Budzinski aufmerksam, das wir hier im Forum ja schon mehrfach angesprochen haben: Er mag ein guter Richter gewesen sein, von Mobilfunktechnik jedoch versteht er nichts. Und deshalb beantwortet er oben die Frage sachlich grundfalsch. "Reflex" hat keinerlei Effekte bei Intensitäten gezeigt, wie sie von Mobilfunk-Sendeanlagen auch in ungünstiger Lage ausgehen können. Leider erkennt der Richter seine Irrtümer nicht, täte er es, müsste er nämlich betreten anfangen zu schweigen, denn er verwechselt Handys mit Sendemasten!
Auch scheint er völlig immun dagegen zu sein, dass die Studie, die ihn in die Mobilfunkdebatte hinein gesaugt hat, massiver Kritik ausgesetzt ist: Die Dokumentation der Originaldaten und deren Darstellung entsprechen nicht den Regeln der guten wissenschaftlichen Praxis und lassen somit die Sorgfalt vermissen, die notwendig ist, um die publizierten Ergebnisse nachvollziehen zu können. Was Wissenschaftler nicht fertigbringen, nämlich die "Reflex"-Ergebnisse nachvollziehen zu können, das schafft Richter Budzinski anscheinend mit links.
Und was die "radioaktive Strahlung" angeht, die Herrn Budzinski so beschäftigt, da hat seinerzeit schon Dr. Eger von Prof. Adlkofer einen Rüffel bekommen, dass sein 1000-Röntgenaufnahmen-Vergleich nur ein populistischer Fesselballon sei.
Nach alledem stellt sich mir die Frage: Und nun, Herr Budzinski? Warum verbreiten Sie noch immer unnötig Angst und Schrecken vor Sendemasten in der Bevölkerung, wo es dafür doch gar keinen einzigen belastbaren Grund gibt? Ist Ihnen denn gar nicht bewusst, dass Sie sich mit Ihrem Schüren fachlich unbegründeter Ängste auch schuldig machen gegenüber psychisch labilen Menschen?
--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
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Rentner, Irrtum, Populismus, Ravensburg, Röntgenaufnahmen
Wie Richter Budzinski irrtümlich Sendemastkritiker wurde...
Doris , Donnerstag, 17.11.2011, 20:12 (vor 4748 Tagen) @ H. Lamarr
Nach alledem stellt sich mir die Frage: Und nun, Herr Budzinski? Warum verbreiten Sie noch immer unnötig Angst und Schrecken vor Sendemasten in der Bevölkerung,
vielleicht weil er zwar eine feste Überzeugung, aber kein fundiertes Wissen hat.
Abgesehen davon, dass die REFLEX Ergebnisse in der Kritik stehen, überträgt er die Ergebnisse auf schwache Sendemastexpositionen.
Dann macht er den Schwenk von DNA-Brüchen auf Befindlichkeitsstörungen, obwohl das eine mit dem anderen rein gar nichts zu tun hat.
und bringt eben auch solche Aussagen unters Volk
Und seine Idee, wie er die Versorgung regeln würde, lautet so
Und wenn ein ehemaliger Richter so was sagt, dann hat das beim Laienpublikum allemal mehr Gewicht. Und deshalb steht er m.E. auch mehr in der Verantwortung. Allerdings meine ich, steckt Richter Budzinski schon zu tief im Sog drin. An eine Kehrtwende bzw. allein an die Bereitschaft seine Argumente kritisch selbst zu überprüfen, glaube ich in so einem Fall nicht.
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Ich empfehle Herrn Budzinski als Einstieg die Lektüre des folgenden Berichtes
„Systematische Erfassung aller Quellen nichtionisierender Strahlung, die einen relevanten Beitrag zur Exposition der Bevölkerung liefern können
von Christian Bornkessel und anderen.
um die Bedeutung der Mobilfunkmasten in das "Gesamte" einordnen zu können.
Ein sehr lesenswerter und informativer Bericht, nicht nur für Richter Budzinski
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Netzabdeckung, Rentner, Wutbürger, Laie, Femtozellen, Laienorganisation, Hobby, Südkurrier
Wie Richter Budzinski irrtümlich Sendemastkritiker wurde...
Raylauncher , Donnerstag, 17.11.2011, 20:54 (vor 4748 Tagen) @ Doris
Und wenn ein ehemaliger Richter so was sagt, dann hat das beim Laienpublikum allemal mehr Gewicht. Und deshalb steht er m.E. auch mehr in der Verantwortung. Allerdings meine ich, steckt Richter Budzinski schon zu tief im Sog drin. An eine Kehrtwende bzw. allein an die Bereitschaft seine Argumente kritisch selbst zu überprüfen, glaube ich in so einem Fall nicht.
Die Biographien in derartigen Fällen gleichen sich:
1. Emotional befeuerter Einstieg in die Materie durch "aufrüttelnde" Vorträge von Baubiologen etc. oder durch öffentlichkeitswirksam präsentierte Alarmstudien.
2. Oberflächlich angeeignetes und einseitig aufgeladenes "Instantwissen" über die vermeintlichen Zusammenhänge.
3. Missionierungsdrang und "Aufklärung" anderer im Sinne der guten Sache
4. Wegducken vor den immer deutlicher werdenden Widersprüchen zwischen den Aussagen und Auffassungen der eigenen Protagonisten einerseits und der durch Technik, Wissenschaft und offizielle Institutionen gegebenen bzw. vertretenen Faktenlage andererseits.
5. Kaschierung eines totalen Argumentationsnotstandes durch Falschaussagen, Verdrehungen und schließlich Verschwörungstheorien.
Wer bei Punkt 5 angekommen ist, hat den "Point of no return" schon längst hinter sich gelassen. Selbst wenn diese Leute in ihrem Innersten doch irgend wann erkennen sollten, dass sie möglicherweise auf dem Irrweg sind, fehlt angesichts des zu erwartenden Gesichtsverlustes die Motivation oder Kraft zur Umkehr. Tragische Beispiele finden sich hier und in anderen Foren zur Genüge.
Raylauncher
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Falschaussage, Budzinski, Irrweg
Wie Richter Budzinski irrtümlich Sendemastkritiker wurde...
RDW , Donnerstag, 17.11.2011, 22:32 (vor 4748 Tagen) @ Raylauncher
Und wenn ein ehemaliger Richter so was sagt, dann hat das beim Laienpublikum allemal mehr Gewicht. Und deshalb steht er m.E. auch mehr in der Verantwortung. Allerdings meine ich, steckt Richter Budzinski schon zu tief im Sog drin. An eine Kehrtwende bzw. allein an die Bereitschaft seine Argumente kritisch selbst zu überprüfen, glaube ich in so einem Fall nicht.
Die Biographien in derartigen Fällen gleichen sich:1. Emotional befeuerter Einstieg in die Materie durch "aufrüttelnde" Vorträge von Baubiologen etc. oder durch öffentlichkeitswirksam präsentierte Alarmstudien.
2. Oberflächlich angeeignetes und einseitig aufgeladenes "Instantwissen" über die vermeintlichen Zusammenhänge.
3. Missionierungsdrang und "Aufklärung" anderer im Sinne der guten Sache
4. Wegducken vor den immer deutlicher werdenden Widersprüchen zwischen den Aussagen und Auffassungen der eigenen Protagonisten einerseits und der durch Technik, Wissenschaft und offizielle Institutionen gegebenen bzw. vertretenen Faktenlage andererseits.
5. Kaschierung eines totalen Argumentationsnotstandes durch Falschaussagen, Verdrehungen und schließlich Verschwörungstheorien.
Wer bei Punkt 5 angekommen ist, hat den "Point of no return" schon längst hinter sich gelassen. Selbst wenn diese Leute in ihrem Innersten doch irgend wann erkennen sollten, dass sie möglicherweise auf dem Irrweg sind, fehlt angesichts des zu erwartenden Gesichtsverlustes die Motivation oder Kraft zur Umkehr.
Tragische Beispiele finden sich hier und in anderen Foren zur Genüge.
Nicht nur in Foren, eher weniger sogar.
Vielmehr in solchen Organisationen wie der Kompetenzinitiative und Diagnose-Funk sowie dessen Ablegern. Dort finden sie noch Halt bei Gleichgesinnten und Unterstützung durch interessierte Kreise.
Es ist ja auch ein kennzeichnendes Merkmal, daß für die meisten dieser Menschen spätestens nach ihrem "Point of no return" nur noch eine einseitige Art ihres Meinungstransfers möglich ist, aber keine offene Diskussion mit tatsächlichen Wissensträgern oder Andersdenkenden.
RDW