Gaildorfer BI: heiße Luft aus kalten Schläuchen (Allgemein)
Warum glänzten staatliche Vertreter beim Fachgespräch der Gaildorfer "Initiative Bürger gegen Elektrosmog" mal wieder durch Abwesenheit?
Warum? Das, ihr Gaildorfer, ist schnell erklärt: Staatliche Vertreter haben es einfach nur satt, Erklärungen vor Leuten abzugeben, die wenig wissen und auch nicht unbedingt mehr wissen wollen.
Wer in Gaildorf derart olle Karmellen auftischt, wie sie hier nachzulesen sind, der darf sich nicht wundern, wenn seine Veranstaltung als drittklassig eingestuft und von Entscheidungsträgern gemieden wird. Die haben in aller Regel besseres zu tun, als sich nachgeplapperte abgegriffene Parolen zum x-ten male anzuhören. Nein, die EU-Umweltagentur (EEA) warnt eben nicht - wie behauptet - eindringlich vor den Gefahren der Mobilfunktechnik, das ist nur der Käse, wie ihn schlecht informierte Kritiker verbreiten. In Wirklichkeit geht die EEA weit weniger marktschreierisch ans Werk wenn sie verlauten lässt:
Although the EEA does not have specific expertise in EMF, the case studies of public hazards analysed in the 'Late lessons [http://reports.eea.europa.eu/environmental_issue_report_2001_22/en] ' publication show that harmful exposures can be widespread before there is both 'convincing' evidence of harm from long-term exposures, and biological understanding of how that harm is caused.
Schon vor mehr als 1 Jahr hat Teilnehmer Kuddel die Legendenbildung um die EEA gerade gerückt: Die EEA bestätigt also keineswegs die Gesundheitsgefahren als "wissenschaftlich bewiesen", sondern sie gibt zu, daß ihr für die Beurteilung die fachliche "Expertise" fehlt. Sie sagt auch nicht, daß das "Mobilfunkrisiko vergleichbar mit den Gefahren von Asbest und PCB ist", sondern nur daß es in der Vergangenheit im Fall von Asbest und PCB schon gesundheitsgefährdende Stoffe freigesetzt wurden, bevor überzeugende Beweise für die Schädlichkeit gefunden- und die Wirkungsmechanismen verstanden wurden.
Päng! Da bleibt von der vermeintlich "eindringlichen Warnung" wieder einmal nur ein Stoß heiße Luft übrig.
Und wie steht es um die "eindringliche Warnung" des EU-Parlaments? Diese Behauptung beruht auf einer real existierenden Pressemeldung der EU. Schaut man sich die vermeintlich neue Warnung etwas genauer an, bleibt freilich auch hier die Dramatik schnell auf der Strecke. Warum? Weil sich auch diese Warnung nicht etwa auf Experten vom Fach stützt, sondern auf Abgeordnete. Und diese wiederum stützen sich auf die Umweltagentur EEA, die sich ihrerseits auf den (umstrittenen) Report der BioInitiative stützt. Zum perfekt geschlossenen Kreislauf fehlt jetzt nur noch, dass sich die BioInitiative auf die "Warnung" des EU-Parlaments beruft.
Päng! Da bleibt von der vermeintlich "eindringlichen Warnung" ebenfalls nur ein Stoß heiße Luft übrig. Es handelt sich nicht um ein neue unabhängige Bewertung, sondern um eine Wiederholung der "Warnung" der EEA, lediglich anders formuliert.
Zur Erinnerung für Gaildorf: Die BioInitiative hat gegen Funkfeldbelastungen von 1 mW/m² (gemessen im Freien) nichts einzuwenden. Also ihr Gaildorfer, messt doch erst einmal nach, was bei euch vor Ort an den Fensterscheiben so ankommt - und dann sehen wir weiter ...
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
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KlaKla,
20.12.2008, 11:39
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AnKa,
21.12.2008, 08:33
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H. Lamarr,
27.12.2008, 16:13
- Gaildorfer BI: heiße Luft aus kalten Schläuchen - AnKa, 27.12.2008, 18:28
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