Explodierende Pager: So könnte es technisch funktioniert haben (Technik)
In den Nachrichten wird darüber spekuliert ob nur der Akku explodiert ist, oder ob die Geräte mit einer zusätzlichen kleinen Sprengladung manipuliert worden sind. Laut der englischen Wikipedia ist der Akku bei dem Gerät austauschbar, der zeitliche Aufwand für so eine Manipulation würde sich in Grenzen halten.
Ja, inzwischen sind sich die Medien einig, nicht der Akku ist explodiert, sondern eine heimlich eingebrachte kleine (50 g) Sprengladung. Am Mittwoch soll es eine zweite Angriffswelle gegeben haben, diesmal galt sie nicht Pagern, sondern "Walkie-Talkies", wie die Medien schreiben. Wer mit Funk nichts am Hut hat, dürfte mit dem Anglizismus wenig anfangen können, dabei gäbe es dafür die schön selbsterklärenden Begriffe Funkgerät und Sprechfunkgerät.
Der tödliche Pager (Modell AR-924) wurde von der taiwanesischen Firma Gold Apollo als OEM-Produkt vertrieben, gebaut worden sei er laut Medienberichten in Ungarn von der Firma BAC Consulting. Bereits gestern hatte Gold Apollo den Zugriff auf die AR-924-Produktseiten gesperrt. Auch im Webarchiv konnte ich nichts über das Gerät finden. Aber: Im Cache von "Bing" kann man sich momentan noch die technischen Daten des Geräts anschauen. Gestern konnte ich auf der Seite noch ein Foto des Pagers sehen, heute nicht mehr.
Am meisten imponiert hat mich der Versuch mit der Zelle Grösse D (Mono). Beim Kurzschluss konnte bis auf ganz leichten Temperaturanstieg nach längerer Wartezeit keine Reaktion festgestellt werden. Die Explosion ausgelöst durch Erwärmung ist jedoch heftig. Die verwendete Kochplatte wurde durch die druckwellenartige Explosion in die Luft geschleudert und zerstört.
Oh ja, der Wumms ist nicht von schlechten Eltern. Die Monozelle ist allerdings keine handelsübliche Alkalizelle mit 1,5 V, sondern eine Lithium/Metall-Zelle mit 3,6 V.
An diese serienmässig vorhandenen Killer- oder Testkommandos glaube ich nicht so recht.
Guckst du bei www.nobby.com (technisch interessant, wird leider schon lange nicht mehr gepflegt) oder z.B. hier. Es gibt dazu noch viel mehr Webseiten.
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
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H. Lamarr,
17.09.2024, 21:49
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Gustav,
19.09.2024, 09:26
- Explodierende Pager: So könnte es technisch funktioniert haben - H. Lamarr, 19.09.2024, 23:22
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