Selbsttest auf Hochsensibilität (Elektrosensibilität)

H. Lamarr @, München, Freitag, 15.08.2025, 21:33 (vor 16 Stunden, 31 Minuten)

Wir unterscheiden uns hinsichtlich unserer sensorischen Wahrnehmung von Reizen. Das Portal "Psychologie heute" bietet einen Online-Selbsttest an, mit dem jeder seinen Grad von Hochsensibilität selbst bestimmen kann. Hochsensibilität und "Elektrosensibilität" sind zwar zwei paar Schuhe, möglicherweise gibt es aber verbindende Tunnel.

Die US-amerikanische klinische Psychologin Elaine Aron legte Ende der neunziger Jahre die Grundlagen für die Erforschung der Hochsensibilität. Rund jeder Fünfte ist nach ihrer Definition hochsensibel und empfindet damit Reize unmittelbarer und intensiver als andere Menschen. Laut Aron gelingt es den Betroffenen nicht, sensorische Wahrnehmungen ausreichend zu filtern, sie haben dadurch das Gefühl, von Reizen wie Lärm, Licht oder Menschenmengen überflutet zu werden. Das Konzept der Hochsensibilität ist in der wissenschaftlichen Community umstritten, Kritikerinnen und Kritiker betrachten sie als eine Variante von Ängstlichkeit und Neurotizismus.

Psychologe Dr. Lars Satow hat nach eingängiger Literaturrecherche einen psychometrischen Test entwickelt, der wissenschaftlichen Kriterien entspricht. Die Teilnehmenden erhalten – nachdem Sie alle Fragen beantwortet haben, was etwa zehn Minuten dauert – eine ausführliche Auswertung Ihrer Antworten sowie eine Interpretation.

Nachdem ich die 24 Fragen des Tests nach bestem Wissen und Gewissen beantwortet habe, beschied mir das Testergebnis, dass ich nicht hochsensibel bin. Meine Ehefrau frotzelt, dies wisse sie schon seit Jahrzehnten. Unklar ist, ob die völlige Abwesenheit von Hochsensibilität mit dafür verantwortlich ist, dass mehr als 20 Jahre in unmittelbarer Nähe eines Mobilfunkmasts völlig folgenlos an mir vorübergingen. Sollte es da wider Erwarten aber doch einen Kausalzusammenhang geben, kann die Prävalenz gemäß Aron (20 Prozent) nicht stimmen. Es müssten sehr viel weniger Hochsensible sein.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

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