Ehrenerklärung alteingesessener Mobilfunkgegner (Allgemein)
Alle Unionsabgeordnete des Deutschen Bundestages gaben gestern eine Ehrenerklärung ab, dass sie sich im Zusammenhang mit der Coronakrise nicht persönlich finanziell bereichert haben. Wie schön wäre es doch, gäbe es eine vergleichbare Ehrenerklärung auch vom Diagnose-Funk-Personal und von etlichen anderen Mobilfunkgegnern, die im Verdacht stehen, von der Mobilfunkdebatte auf die eine oder andere Weise zu profitieren.
Ohne Frage wäre finanzieller Profit auch bei organisierten Mobilfunkgegnern der Knackpunkt. Doch neben dem Verdacht auf materiellen Nutzen gilt für weitaus mehr Teilnehmer der Anti-Mobilfunk-Szene der Verdacht auf immateriellen Profit, der sich nicht so einfach als verwerflich einordnen lässt. Spontan fallen mir als Profit-Beispiele ein: Erhaschen von Zuwendung, Aufmerksamkeit und Anerkennung, Befriedigung von Geltungsbedürfnis, profilieren mit Besserwisserei, spekulieren auf Mitgliederzuwachs bei Vereinen oder politischen Parteien, befeuern ideologischer Ziele wie Staatsverdrossenheit oder Wissenschaftsfeindlichkeit, verdeckter Lobbyismus zugunsten finanzieller Nutznießer oder Aufhetzen der Bevölkerung mit Mitteln des Populismus.
Das Sammelsurium an immateriellem Profit ist so unscharf, dass es sich wohl kaum dafür eignet, sich davon zu distanzieren, wenngleich die gesellschaftliche Schadwirkung in einigen Fällen weitaus höher sein dürfte als der finanzielle Profit Einzelner. Notgedrungen müsste sich daher eine Ehrenerklärung von Mobilfunkgegnern nur auf finanziellen Profit beschränken.
Weiter darüber nachzudenken wäre jedoch verschenkte Zeit, da mMn kein Mobilfunkgegner je eine solche Ehrenerklärung abgeben wird. Die Szene lebt von der Undurchsichtigkeit ihrer Motive und betreibt an allen Ecken und Enden Geheimniskrämerei. Keinem Verein der Szene ist es daher bislang in den Sinn gekommen, sich nach außen glaubhaft als seriös zu präsentieren, indem er sich eines der angebotenen Güte-/Qualitätssiegel oder Zertifikate zulegt, mit denen andere Vereine ihr Streben nach Transparenz dokumentieren.
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –
Und vergesst das Spenden nicht!
Keinem Verein der Szene ist es daher bislang in den Sinn gekommen, sich nach außen glaubhaft als seriös zu präsentieren, indem er sich eines der angebotenen Güte-/Qualitätssiegel oder Zertifikate zulegt, mit denen andere Vereine ihr Streben nach Transparenz dokumentieren.
Aber um Spenden betteln sie alle. Nur offen Auskunft geben, was mit dem Spendengeld passiert, welche Einnahmen sie haben, welche Ausgaben, wie viele Mitglieder und wie viel Kohle in "Personalkosten" fließt, das wollen sie nicht und solche Internas lieber unter dem Deckel halten.
Hintergrund
Richtig spenden: So erkennen Sie seriöse Organisationen.
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –