Esoterik an deutschen Hochschulen (Esoterik)

H. Lamarr @, München, Freitag, 24.05.2019, 23:25 (vor 2014 Tagen)

Die Parawissenschaften treiben bunte (Lotos-)Blüten, wo man es am wenigsten erwartet: Selbst an Hochschulen, eigentlich Horte der Vernunft, dürfen Esoteriker ein absurdes Weltbild vermitteln und entsprechende Diplomarbeiten vergeben. Die Süddeutsche Zeitung entzauberte 2012 in einem Artikel einige spektakuläre Entgleisungen, darunter auch das "Scheunenexperiment", mit dem Prof. Herbert König von der TU München in den 1980ern einen viel diskutierten Beleg für das Können von Wünschelrutengängern vorlegte (Auszug):

[...] Dann aber unternahmen sie ihr berühmtes "Scheunenexperiment", bei dem Rutengänger vom ersten Stock einer Holzhütte aus Wasserleitungen im Stockwerk darunter aufspüren sollten. Die Leitungen wurden zufallsgesteuert verschoben. Dabei stellten die Forscher fest: "Die durchschnittliche Trefferwahrscheinlichkeit muss als gering eingestuft werden".

Einige der Rutengänger aber orteten Wasser zwar nicht so häufig, wie sie selbst vorhergesagt hatten. Doch immerhin lagen sie so oft richtig, "dass die Existenz des Phänomens rutengängerischer Ortserkennung im statistischen Sinn mit hoher Signifikanz nachgewiesen werden konnte".

Die Ergebnisse ließen sich in späteren Versuchen allerdings nicht wiederholen. Und 1995 überprüfte James Thomas Enright, Experte für Biorhythmen und Biosensorik an der University of California in San Diego die Daten der Münchner Physiker. Sein Ergebnis: Selbst die besonders erfolgreichen Rutengänger hatten im Scheunenexperiment doch nur zufällig getroffen. [...]

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Psiram, Wünschelrutengänger, Geschäftsmodell, Esoterik, Parawissenschaft, Geistheiler, Wünschelruten, Quacksalber, Scharlatane

Esoterik an deutschen Hochschulen

Robert, Sonntag, 26.05.2019, 14:35 (vor 2012 Tagen) @ H. Lamarr

[...] Dann aber unternahmen sie ihr berühmtes "Scheunenexperiment", bei dem Rutengänger vom ersten Stock einer Holzhütte aus Wasserleitungen im Stockwerk darunter aufspüren sollten. Die Leitungen wurden zufallsgesteuert verschoben. Dabei stellten die Forscher fest: "Die durchschnittliche Trefferwahrscheinlichkeit muss als gering eingestuft werden".

Voll 80er.
Jetzt im Internetzeitalter (ver)muten die Rutenheinzen schon über Google Maps:

https://www.rgvs.net/fernmutungen/

Wahnsinn!

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Niemand ist unnütz.
Man kann zumindest noch als schlechtes Beispiel dienen.

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