Online-Petition W-LAN- und mobilfunkfreie Schutzzonen (Allgemein)
Die VEAN (Vereinigung der Elektrosmog-Angst-Nutznießer) hat auf ihrer jüngsten Tagung am 19. Februar 2015 in Salzburg über ein bedrohliches Verblassen der Elektrosmog-Angst in der Bevölkerung berichtet. VEAN-Vorstand Dr. Gerd Niederspannung forderte deshalb unter dem Applaus der Delegationen aus Österreich, Deutschland und der Schweiz mehr Einsatzwillen beim Wecken und Schüren diffuser Elektrosmog-Ängste. "Wir profitieren schließlich alle davon", sagte Niederspannung und ermunterte die Tagungsteilnehmer, nicht nur die seit Generation bewährten Mittel zur Beeinflussung der öffentlichen Meinung anzuwenden, sondern zeitgemäß auch die Tunnel zu begehen, die das Internet in die Wohnzimmer potentieller Angstopfer bohrt. "Ich will mehr Online-Petitionen gegen die Elektrosmog-Bedrohung sehen!", rief Niederspannung den Delegationen ausdrücklich zu.
Unter dem Eindruck des eindringlichen Niederspannung-Appells wurde in Österreich noch Ende Februar unter dem Namen einer Strohfrau (Tanja Pernul) eine Online-Petition mit dem Arbeitstitel W-LAN- und mobilfunkFREIE Schutzzonen, Deklarationspflicht von W-LAN Bereichen aufgelegt. Nach heftigen internen Auseinandersetzungen der örtlichen VEAN-Funktionäre entschied man sich bezüglich Petitionstext für eine Variante, die beim VEAN intern unter dem Codebegriff "Gartentisch" läuft. Gartentisch-Petitionen haben keinerlei fachlichen Anspruch, sie schüren Ängste allein mit intellektuell bodennahen Behauptungen, wie sie an Stammtischen zu hören sind oder, unter den wachsamen Blicken von Gartenzwergen, beim geselligen Zusammensein in Gartenlauben hingebungsvoll diskutiert werden.
Die VEAN hofft auf diese Weise eine breite Zielgruppe in demografisch attraktiven Bevölkerungsschichten zu erreichen. Die Kritik an dieser Art von Petitionen nimmt die VEAN gelassen in kauf. Dr. Niederspannung hatte die Tagungsteilnehmer darauf vorbereitet. Er sagte: "Für uns ist der Weg das Ziel. Der Erfolg einer Petition ist Nebensache, wichtig ist allein das Drumherum, das uns Aufmerksamkeit bringt. Versucht damit wenn irgend möglich in die Presse zu kommen, gelingt dies nicht, versucht in Diskussionsforen auf eure Petitionen hinzuweisen, das bringt Klicks." Prompt bediente Strohfrau Tanja das hese-Forum mit einem Eintrag: "PLEASE HELP - PLEASE ACT ... jede unterschrift zählt!". Warum die Pappkameradin indes das prädestinierte Gigaherz-Forum bislang gemieden hat ist rätselhaft.
Momentaner Stand der Petition nach rd. 20 Tagen: 380 Mitzeichner.
VEAN-Regionoalgruppen in Österreich, Deutschland und der Schweiz haben ihre Mitglieder zur Mitzeichnung der neuen Petition aufgefordert. Marcel B. aus der Schweiz unterschrieb vor etwa einer Stunde und lässt wissen: "Gehöre wie 'Ramona S.' auch zu den selbst betroffenen". Rolf B. (Austria) meinte vor 9 Stunden: "Damit der flächendeckenden Zwangsbestrahlung endlich ein Riegel vorgeschoben wird!". Aus Deutschland meldete sich wie bei jeder dieser Petitionen Werner G. und mahnt: "Wir sind selbst betroffen". Die VEAN belohnt nachgewiesene Aktivitäten ihrer Mitstreiter mit der Ausgabe von Wertmarken. Angstschürende Mitteilungen in Online-Petitionen bringen allerdings nur 2 Punkte. Bis zu 5 Punkte sind Einträge in Diskussionsforen wert, höchstens 10 Punkte gibt es für Leserbriefe und maximal 20 Punkte kann einheimsen, wer einen alarmierenden Beitrag über angeblich grässliche Folgen des Elektrosmogs in den Medien unterbringt. Die Wertmarken sind gummiert und können in Heftchen zu 200 Punkten gesammelt werden. Volle Heftchen lassen sich bei der VEAN gegen Sachpreise eintauschen. Je nach Anzahl der Punkte gibt es Fähnchen und T-Shirts mit der Aufschrift "Elektrosmog macht krank", schirmende Unterwäsche, Jahresabos für "Fachliteratur", einfache Messgeräte, Ganzkörper-Schutzanzüge, Erholungsaufenthalte in Funklöchern, Hausuntersuchungen und Elektrosensibilitätstestungen. Weitere Auskünfte dazu erteilen die VEAN-Geschäftsstellen in den einzelnen Bundesländern oder Kantonen.
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –