UMTS & Krebs: Diagnose-Funk führt Leser in die Irre (Forschung)

H. Lamarr @, München, Sonntag, 28.01.2018, 13:15 (vor 2352 Tagen) @ H. Lamarr

Der Anti-Mobilfunk-Verein Diagnose-Funk fällt einmal mehr unangenehm mit seinen unprofessionellen Praktiken auf. Diesmal geht es um nachträgliche erhebliche Änderungen an einer Webseite des Vereins. Solche nachträglichen Eingriffe sind nicht verboten, zeugen aber von schlechtem Stil wenn die Leser mit Nichts auf die Änderungen hingewiesen werden. Wer eine Webseite von Diagnose-Funk besucht muss damit rechnen, dass die Seite am nächsten Tag einen mehr oder weniger stark veränderten Inhalt zeigt. Und wer aus einem konkreten Grund auf eine Seite des Vereins verlinkt muss damit rechnen, dass der konkrete Grund nach einer heimlichen Bearbeitung der Seite plötzlich nicht mehr existiert. Ich meine ich muss es nicht weiter ausführen, dies ist eine befremdlich unseriöse weil irreführende Publikationspraxis.

Im konkreten Fall geht es um eine Webseite, die der Verein am 9. März 2015 anlässlich der UMTS-Krebsstudie von Prof. Lerchl in seinen Webauftritt einfügte. Der Text bestand damals aus der 1:1 übernommenen Presse-Information der Jacobs University, die der Verein mit einer kurzen Stellungnahme kommentierte. Und da Lerchl eine der Hassfiguren der Anti-Mobilfunk-Szene ist, die unter allen Umständen entwertet werden musste, brachte Diagnose-Funk auch noch den Beginn einer polemischen Stellungnahme von Lerchls Erzfeind Franz Adlkofer inklusive Link auf das Pamphlet des eifersüchtigen Ex-Tabaklobbyisten. Die Eigenleistung von Diagnose-Funk bestand aus nur einem Absatz, doch darin waren bemerkenswerte Fehler, wie sich hier nachlesen lässt.

Wer heute die Seite vom 9. März 2015 aufruft, bekommt etwas ganz anderes zu sehen als damals. Das Bild zeigt links die ursprüngliche Seite von 2015, rechts wie sie sich heute präsentiert. Wie unschwer zu erkennen ist, die Unterschiede sind erheblich. Dennoch behauptet auch die jüngere Seite: "Artikel veröffentlicht: 09.03.2015"

Metamorphose ein und derselben Diagnose-Funk-Webseite: links 2015, rechts 2018
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Geändert wurde ersichtlich der Titel der Seite, die ersten drei Absätze (Presse-Information Jacoby University plus unqualifizierte Stellungnahme Diagnose-Funk) wurden restlos gelöscht. Ebenfalls gelöscht wurde jeglicher Bezug zu Adlkofer. Faktisch steht auf der Seite jetzt überhaupt nichts mehr über Lerchls UMTS-Studie von 2015, lediglich Links u.a. zu Abstract und Abschlussbericht werden noch genannt. Neu aufgenommen wurde hingegen eine Textpassage, die der Ausschreibung der Folgestudie durch das BfS gilt. Da diese Ausschreibung jedoch erst im September 2015 bekannt wurde, kann sie schlecht auf einer Webseite stehen, die vorgibt, am 9. März 2015 entstanden zu sein. Einen Hinweis, dass die Seite gegenüber der ursprünglichen Fassung erheblich verändert wurde, sucht man vergeblich.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Diagnose-Funk, Täuschung, Adlkofer, Irreführung, Lerchl, UMTS, Abschlussbericht


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