"Elektrosensible" sucht Gönner (Elektrosensibilität)
Christine Domay bezeichnet sich als "stark elektrosensibel" und suchte bereits 2010 "eine Wohnung in einem Wohnhaus, wo keine DECT-Telefone, W-LAN-Verbindungen und UMTS-Laptops installiert sind." Sechs Jahre später sozialisierte sie ihre persönliche Notlage und startete den Aufruf: Elektrosensible Menschen - Auf der Suche nach Investoren. Ziel des Aufrufs ist es, Gönner zu finden, die überzeugten Elektrosensiblen entsprechenden Wohnraum finanzieren.
Kommentar: Eine Studie nach der anderen belegt in schöner Regelmäßigkeit, selbsterklärte "Elektrosensible" können unter wissenschaftlicher Aufsicht ihre behauptete ungewollte Fähigkeit, schwache elektromagnetische Felder unangenehm zu spüren, nicht unter Beweis stellen. Selbst dann nicht, wenn sie in ihrer gewohnten Umgebung getestet werden und deshalb die Ausrede entfällt, unter Stress in fremder Umgebung unsensibel zu sein. Alles deutet darauf hin, dass "Elektrosensibilität" keine körperliche Erkrankung ist, sondern eine mehr oder weniger starke Wahnvorstellung der Betroffenen. Den Erkrankten eine elektrosmogarme Wohnumgebung zu schaffen ist daher keine Lösung, sondern schädlich, denn "Elektrosensible" werden dadurch in ihrem Wahn bestätigt und einer psychotherapeutischen Behandlung entfremdet. Eine kognitive Verhaltenstherapie ist nach heutigem Stand des Wissens das beste Mittel im Kampf gegen "Elektrosensibilität", hilft jedoch nicht, wenn Betroffene bereits restlos überzeugt sind, "elektrosensibel" zu sein. Diese Personen sind ggf. von Versorgungsämtern graduell als Behinderte einzustufen mit den damit verbundenen Rechten und Pflichten. Dies kann jedoch zu neuen Problemen führen, wenn Betroffene den Status zu "Behinderten" gerechnet zu werden, als Belastung empfinden. Eine Pauschalregelung scheidet daher aus, es muss jeder Einzelfall individuell betrachtet werden.
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –