Bodenampeln halte ich für eine PR-Aktion (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Freitag, 24.06.2016, 16:57 (vor 3026 Tagen) @ Gast

München - Ampeln am Boden statt in der Höhe - für Leute, die ständig auf ihr Handy starren, durchaus sinnvoll. In Augsburg gibt es das bereits. Jetzt auch bald in München?

Für diese Idee kann ich mich nicht begeistern. Den Leuten sollte mMn auch in einer auf Bequemlichkeit gepolten "Dienstleistungsgesellschaft" ein Mindestmaß an Eingenverantwortung abzuverlangen sein. Bodenampeln behandeln ein Symptom, nicht die Ursache (Unachtsamkeit). Angeblich soll so eine Bodenampel 10'000 Euro kosten. Wenn das stimmt, können sie nicht überall eingebaut werden sondern nur – ja wo eigentlich? Unfälle wegen unachtsamer Fußgänger wird es immer und überall geben. Wenn aber nur ein paar neuralgische Punkte (Unfallschwerpunkte) mit Bodenampeln ausgestattet werden, sehe ich das Risiko, dass die Leute intuitiv meinen, an anderer Stelle wären diese ebenfalls eingebaut. Und schon isses dort passiert. Bodenampeln könnten deshalb nach einer Eingewöhnungsphase in einer Stadt dort zu einem Anstieg der Unfallzahlen führen, wo diese Ampeln fehlen. Da in Augsburg zufällig ein Stützpunkt von Swarco Traffic Systems ist (früher Signalbau Huber), könnte ich mir auch vorstellen, die Bodenampel ist eine schlau eingefädelte PR-Aktion, um den gesättigten Markt für Signalanlagen zu beleben.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Werbung, Marketing, Verkehr, Unfall, Fußgänger


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