Das IZMF ist tot, es lebe das Informationszentrum Mobilfunk (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Montag, 04.01.2016, 23:36 (vor 3100 Tagen) @ H. Lamarr

Planmäßig gingen am 31.12.2015 beim IZMF, Berlin, die Lichter aus, die Website ist nur noch ein Schatten ihrer selbst. Doch da dem Verein kein ernst zu nehmender Gegner mehr gegenüber stand und die Bevölkerung seit mehr als 20 Jahren mit Mobilfunk versorgt wird, verlor das Informationszentrum Mobilfunk seine Existenzberechtigung. Geschäftsführerin Dagmar Wiebusch geht als Letzte von Bord, sie ist noch mit der Liquidation des Vereins beschäftigt.

Doch so ganz wollen die Betreiber Telekom und Telefónica nicht auf ein gemeinsames Sprachrohr verzichten. Und so finden sich die Inhalte der ehemalige IZMF-Website (www.izmf.de) jetzt auf www.informationszentrum-mobilfunk.de.

Das neue Informationszentrum Mobilfunk ist eine Light-Version des bisherigen, getragen wird es wie zuletzt das alte von Telekom und Telefónica. Die Arbeit erledigt jetzt jedoch kein Verein mehr mit Sitz in Berlin, sondern die PR-Agentur lichtblickkommunikation in Leonberg. Wie lange diese Agentur das Erbe des IZMF pflegen wird ist nicht bekannt.

Die Vorgehensweise erinnert an die Schließung der Forschungsgemeinschaft Funk zum Jahresende 2009. Damals übernahm WIK die Weiterführung der seriösen wissenschaftlichen Kommunikation für Laien, um der Desinformation durch organisierte Mobilfunkgegner entgegen zu wirken. Doch nach vier Jahren war dieses Projekt am Ende angekommen, WIK EMF & Umwelt fror Ende Januar 2014 sein Informationsangebot ein und liegt seither in einem Dornröschenschlaf, aus dem es wahrscheinlich nicht mehr erwachen wird.

Die Gefahr einer jetzt ungehinderten Desinformation durch organisierte Mobilfunkgegner ist gering. Denn die Zeit arbeitet gegen Mobilfunkgegner und das Repertoire der Anti-Mobilfunk-Szene ist innovationsschwach. Die Gegner sind daher gezwungen, immer und immer wieder zu versuchen, mit den gleichen abgedroschenen Argumenten zu punkten, mit Argumenten, die schon vor Jahren als warme Luft erkannt wurden. Die Erwiderungen werden damit zur langweiligen Routine.

Wegen der anhaltenden Schwäche organisierter Mobilfunkgegner haben Wissenschaft und Industrie das Interesse an dieser von Anfang an überbewerteten gesellschaftlichen Gruppe verloren. Sie überlassen das Feld ein paar unkoordiniert operierenden Freiwilligen, die sich als Kommentatoren oder (wie das IZgMF) als Bürgerwehr gegen Mobilfunkgegner der Verbreitung von Desinformation und Panikmache und der damit verbundenen Geschäftemacherei mit unbegründeten Ängsten gegenüber Funk widersetzen. Für organisierte Mobilfunkgegner muss das eine deprimierende und demütigende Entwicklung sein.

Ironie des Schicksals: Inhaberin von lichtblickkommunikation ist Dr. Margarete Steinhart. Nicht zu verwechseln mit Steinhardt Film + Verlag, der auf Seiten organisierter Mobilfunkgegner eine unrühmliche Rolle spielt als kommerzieller Verbreiter von angstschürendem und mMn minderwertigem (butterweichen) Propagandamaterial aus den Gerüchteküchen der Anti-Mobilfunk-Szene.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Desinformation, Panikmache, IZMF, Kommerz


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