Kinderleukämie & Hochspannung: Forscher in UK rudern zurück (Forschung)
Auszug aus RP online:
Einige Studien, die in den vergangenen Jahren für Aufregung gesorgt haben, wurden mittlerweile korrigiert. Ein bekanntes Beispiel ist der vermeintliche Anstieg von Leukämie-Erkrankungen bei Kindern, die in der Nähe von Hochspannungsleitungen leben. Forscher der britischen Elite-Universität Oxford hatten diesen Zusammenhang im Jahr 2005 postuliert, nachdem sie das nationale Krebsregister mit dem Verlauf der Überlandleitungen verglichen hatten. Sie verwendeten Daten aus den Jahren 1962 bis 1995 von Kindern aus England und Wales, deren Mütter zum Zeitpunkt der Geburt in einem Abstand von weniger als 600 Metern zu einer Hochspannungsleitung gelebt hatten.
Im Februar 2014 veröffentlichte das britische Team neue Ergebnisse der eigenen Studie, die es auf Schottland ausgeweitet hat und bis zum Jahr 2008 weiterführte. Mit der erweiterten Datenmenge verschwand die Häufung der Leukämie-Erkrankungen, die vor allem in den 1960er und 1970er Jahren beobachtet worden war. Wenn es einen Zusammenhang zwischen Krebs und Strahlung gäbe, hätte dieser Effekt durch die Vergrößerung des Gebietes unverändert bleiben müssen. Die Forscher vermuten jetzt, dass andere Ursachen eine größere Rolle spielen, etwa die schwierige wirtschaftliche Situation der betroffenen Familien in dieser Zeit.
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –