Bullshit schaffen mit Richtfunkmärchen (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Sonntag, 11.05.2014, 19:05 (vor 3845 Tagen) @ Der Rutengeher

...als dieser Kollege Handymast aufgerüstet wurde und Richtfunk montiert wurde...

konnte man ein paar Monate später beobachten, wie in einem kleinen Wäldchen, etwa 1 km vom Masten weg, Fakten geschaffen wurden ...

Könnten Sie mal so genaue Ortsangaben machen, wo der Antennenträger steht und das Wäldchen darbt, dass Ihre Angaben nachprüfbar werden?

... denn, wie heißt es doch so schön in Fachkreisen: "Wenn uns was im Weg steht, brennen wir's runter"!

Okay, nun mal belastbare Fakten, keine Scheinfakten:

Sie zitieren aus Fachkreisen, in denen Sie nicht verkehren, eine angebliche Tatsachenbehauptung. Was Sie vom Hörensagen zu berichten wissen ist in diesem Forum jedoch bedeutungslos.

Die Behauptung "... die brennen wir weg" (gemeint sind störende Pflanzen auf einer Richtfunkstrecke) beruht angeblich auf einem Beitrag in Heft 5/2002 der Zeitschrift "Wetter-Boden-Mensch" (Beispiel).

Die Zeitschrift "Wetter-Boden-Mensch" ist eigenen Angaben zufolge eine Vereinszeitschrift für Geobiologie, Baubiologie, Elektrobiologie - im Klartext also für pseudowissenschaftliche Esoterik. Zitate aus dieser Quelle sind mir so wertvoll wie Zitate aus dem Sandkasten.

Für die Verbreitung der Behauptung sorgte der Baubiologe Maes mit einem seiner Pamphlete. Wir haben Herrn Maes mehrfach dabei erwischt, dass er Zitate verfälscht/sinnentstellt wiedergegeben hat.

Wer interessiert sich noch für den Richtfunk-Stuss? Zum Beispiel eine Dame, die Neuere Deutsche Literaturwissenschaft studierte, Physiotherapeutin und Heilpraktikerin (Psychotherapie) ist und von Funktechnik keinen Schimmer hat, jedoch drüber im passenden Umfeld schreibt. Stuss wird nicht dadurch besser, dass er gedruckt angeboten wird.

Die Leistungsflussdichten in der Kernzone einer Richtfunkstrecke reichen bei weitem nicht aus, um Einwachsungen durch Pflanzen "wegzubrennen". Da diese Strecken Sichtverbindung brauchen, müssen Einwachsungen regelmäßig durch Rückschnitt entfernt werden (Beispiel einer Berechnung bei RDW).

Käs-Studie: Die Bäume wurden über drei Jahre, jeweils während der Vegetationsperiode von Mai bis August, einem hochfrequenten, gepulsten elektromagnetischen Feld ausgesetzt. Die Anlage sendete mit einer Frequenz von 9,445 GHz, einer Pulsfolgefrequenz von 920 Hz und einer Pulsdauer von 0,5 μs. Die Pulsleistung betrug 30 kW. Käs konnte am Ende keine Unterscheid feststellen zwischen befeldeten und unbefeldeten Pfanzenteilen (Quelle).

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Ich bin ziemlich sauer auf Sie, "Rutengeher", weil Sie wider besseren Wissens glauben, diesem Forum hier pseudowissenschaftliche Alarmthesen unterjubeln zu können. Die Rechreche oben und dieses Posting haben mich ungefähr 30 Minuten Zeit gekostet, vergeudete Zeit, nur um einen Esoteriker ein einziges mal zu widerlegen. Ich will diese Arbeit hier nicht leisten müssen, muss es aber, um dieses Forum qualitativ gegenüber anderen abzugrenzen. Sie können sich leicht ausmalen wie ich reagieren werde, wenn Sie mich zu weiteren Löschaktionen nötigen.

Sollten Sie vorhaben, Pseudowissenschaften im IZgMF-Forum salonfähig machen zu wollen, dann sind Sie damit ebenso falsch am Platz wie der Mann im Video unten. Wenn Sie hier respektiert und wahrgenommen werden möchten, rate ich Ihnen zu einer spürbaren Versachlichung mit belastbaren Fakten, anstelle von puren Tatsachenbehauptungen. Andernfalls sehe ich schwarz für Sie.

Und damit kein Missverständnis aufkommt: Verhandelbar ist die Sache nicht.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Raum-und-Zeit, Richtfunkstrecke, Richtfunk, Bedeutungslos, Ehlers-Verlag, Rubikon


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