Bewertung kurzer Lastspitzen bei Langfrist-Vorsorgewerten ? (Allgemein)

Kuddel, Mittwoch, 08.01.2014, 21:14 (vor 3972 Tagen) @ cassandra
bearbeitet von Kuddel, Mittwoch, 08.01.2014, 22:42

Erst einmal wäre anzumerken, daß diese Prognosen von einer Vollauslastung ausgehen.
Laut Bericht 6 Kanäle mit insgesamt 120 Watt Leistung pro Sektor.
[...]
Wenn man "real" misst, werden aufgrund
- keine Vollauslastung,
- Bebauung, Bewuchs
- nicht "ideal" im Mitte der Hauptkeule
mit Sicherheit nur Bruchteile der Prognosewerte erreicht.

Auch wenn man "real" misst, musst du die Messwerte auf Vollauslastung hochrechnen. Und dann passen solche Prognosewerte mit den Messungen meist ganz brauchbar zusammen, wenn der gewählte Messpunkt Sichtverbindung aufweist.

Ich würde "Dir" ja zustimmen, wenn wir über gesetzlich verankerte ICNIRP Grenzwerte reden würden, die auch kurzzeitig nicht überschritten werden dürfen.

Das Umweltinstitut orientiert sich aber nicht an offiziellen Grenzwerten, sondern an dem Vorsorgewert der Salzburger Resolution (1mW/m²), der eben kein "Grenzwert" ist, sondern ein "Vorsorgewert", der vor befürchteten langfristigen Auswirkungen dauerhafter Funkimission schützen soll und deren Wert an den Ergebnissen einer Schlafstudie festgemacht wurden.

Man schläft i.d.r. Nachts, wenn die BS nicht ausgelastet ist.

In der von Gerd-Oberfeld ausgearbeiteten Resolution (PDF)wird gefordert:

Neue Anlagen sind so zu planen, dass die Exposition in Bereichen, in denen sich Menschen längere Zeit aufhalten, möglichst gering ist..

Bereiche mit kurzzeitigen Expositionen sind also nicht Thema der Resolution, was äquivalent mit der Duldung kurzzeitiger Spitzen ist.

Kurzfristige Expositionen sind wissenschafltich ausreichend untersucht, das kann wohl kaum jemand bestreiten.
Ein besonderes Vorsorgeverlangen bezüglich kurzfristiger Expositionen im Bereich <100 mW/m² (ausserhalb von Gebäuden !!) entsprechend einem SAR von vielleicht 1 Milliwatt /kg, entbehrt jeglicher Rechtfertigung.

Jede in einigen Metern Umkreis betriebene Funkanwendung wird sowieso kurzfristige Überschreitungen der 1mW/m2 hervorrufen.

Es macht also keinen Sinn, bei Vorsorgewerten, die vor Langfrist-Auswirkungen schützen sollen, die Basisstation bezüglich kurzfristiger Last-Spitzen, die i.d.R. tagsüber und nur kurzzeitig auftreten, einzuschränken.

Mithin ist bei Vorsorgewerten eine "worst case" Betrachtung möglicher kurzeitiger Imissionsspitzen per Interpolation auf Vollauslstung nicht angebracht, sondern eine Betrachtung der realen (über die Zeit gemittelten) Immission, quasi per "Dosimeter".


K

Tags:
Vorsorgewert, Legende, Grenzwert, Exposition, Resolution, Dosimeter, Immissionsspitze


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