Jean-Yves Cendrey: Schproum - Bekenntnisse eines EHS (Elektrosensibilität)

H. Lamarr @, München, Dienstag, 08.10.2013, 01:45 (vor 4061 Tagen)

Eine Fluglotsenassistentin im Ruhestand hat es erwischt, einen emeritierten Literaturprofessor, einen pleite gegangener Kleinunternehmer und eine Richterin aus Augsburg, eine Ärztin aus Bamberg, eine Umweltschutztechnikerin mittleren Alters, einen Sektenchef in der Schweiz, einen gastronomischen Leiter und noch ein paar andere mehr: sie alle sehen sich als "Elektrosensible". Das sind Menschen die vorgeben schwache Funkfelder tausend- bis millionenfach unterhalb der zulässigen Grenzwerte in Form unangenehmer Symptome spüren zu können. Neu hinzugekommen ist ein Schriftsteller, ein in Berlin lebender Franzose, der das jetzt ebenfalls glaubt. Er hat auch gleich das Buch "Schproum" über sein Leiden geschrieben, das zwar erst am 25. November 2013 auf den Markt kommt, im Vorverkauf aber um 3,55 kanadische Dollar günstiger ist und "nur" 26,40 CDN$ kostet. Da können die anderen "Elektrosensiblen" glatt neidisch werden, wie zügig der Neuzugang aus seinem Leiden Kapital schlägt.

Wenn auch die Bayern einst Seite an Seite mit den Franzosen kämpften, was der Jargon "Schproum" bedeutet weiß ich dennoch nicht. Stöbern im www brachte ein paar Übersetzungen hervor, von denen mir "Krawall" (Radau) als die Treffendste erschien.

Nur knapp zwei Jahre nach Ausbruch seiner "Elektrosensibilität", die mMn eine Phobie ist, kommt Jean-Yves Cendrey mit seinem Buch heraus. Ob es ein Welterfolg wird darf bezweifelt werden, in der kleinen Szene der "Betroffenen" wird das Werk jedoch mit Sicherheit auf kolossale Begeisterung stoßen, wäre doch nur nicht diese Sprachhürde. Wir werden vermutlich noch öfter von dem Werk hören, spätestens wenn es eine deutsche Ausgabe geben sollte. Dezent ist nämlich auch bei uns schon die Verkaufsförderung für die Neuerscheinung angelaufen, das Feuilleton der Frankfurter Allgemeine berichtet über den Autor und sein Kunstwerk.

Als Franzose dürfte sich Cendrey seine Elektrosmog-Phobie auf der grauenvollen Website des französische Anti-Elektrosmog-Vereins next-up.org angelesen haben. Er ist jedoch nicht der erste, der die Idee hatte, gepulste Funkwellen in einem literarischen Werk zu verwursten. Bereits 2006 brachte Steven King den Roman Puls heraus, ein apokalyptischer Horror-Roman ganz im Stile der Next-up-Geschichten. Und wer weiß wie Next-up-Chef Serge Sargentini aussieht, der wird beim Anblick von Cendrey ein Déjà-vu erleben.

Cendrey hat sich dem FA-Artikel zufolge eine neue Bleibe in einem Berliner Altbau von 1958 gesucht, angeblich frei von Funkwellen. Bei seiner bisherigen Wohnung störte ihn ein in 100 Meter Abstand errichteter Funkmast. So ein stinknormaler Funkmast hat drei Sektorantennen, auch sechs können es sein. Doch wo Cendrey jetzt wohnt (Berlin, Flatowallee 16) steht in unmittelbarer Nachbarschaft, wahrscheinlich auf dem Dach des Corbusier-Hauses, ein T-Rex unter den Funkmasten, mit 21 Sektorantennen und sieben sonstigen Funkanlagen. So weiß es die EMF-Datenbank der BNetzA.

Nachricht von: "Mob.Kritiker" im hese-Forum

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Tags:
EHS-Phobie, EHS-Geschichte, Nachbarschaft, Funkfelder

Jean-Yves Cendrey: Schproum - Bekenntnisse eines EHS

Wolf, Dienstag, 08.10.2013, 06:06 (vor 4061 Tagen) @ H. Lamarr

(...) Doch wo Cendrey jetzt wohnt (Berlin, Flatowallee 16) steht in unmittelbarer Nachbarschaft, wahrscheinlich auf dem Dach des Corbusier-Hauses, ein T-Rex unter den Funkmasten, mit 21 Sektorantennen und sieben sonstigen Funkanlagen.

In der Tat: So sah Cendreys neues "strahlenfreies" Zuhause im Juli 2010 aus:
http://commons.wikimedia.org/wiki/File:WestendCorbusierhaus1.JPG?uselang=de

Wolf

Jean-Yves Cendrey: Schproum - Bekenntnisse eines EHS

H. Lamarr @, München, Freitag, 11.10.2013, 00:19 (vor 4058 Tagen) @ H. Lamarr

Da können die anderen "Elektrosensiblen" glatt neidisch werden, wie zügig der Neuzugang aus seinem Leiden Kapital schlägt.

Läuft gut, die PR-Kampagne zugunsten von Schproum. Nur der Autor, äh, macht mir etwas, ähh, Sorge, wenn er, ähhh, so schreibt, ähhhh, wie er spricht, ähhhhh, dann hä?!?

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Jean-Yves Cendrey: Schproum - Bekenntnisse eines EHS

Kucksdu, Samstag, 19.10.2013, 17:04 (vor 4049 Tagen) @ H. Lamarr

Nur knapp zwei Jahre nach Ausbruch seiner "Elektrosensibilität", die mMn eine Phobie ist,

Meinungen kann man ja haben, wenn man sie so öffentlich macht und sie auch noch diskreditierend sind, sollten die schon wenigstens begründet sein

Cendrey hat sich dem FA-Artikel zufolge eine neue Bleibe in einem Berliner Altbau von 1958 gesucht, angeblich frei von Funkwellen. Bei seiner bisherigen Wohnung störte ihn ein in 100 Meter Abstand errichteter Funkmast. So ein stinknormaler Funkmast hat drei Sektorantennen, auch sechs können es sein. Doch wo Cendrey jetzt wohnt (Berlin, Flatowallee 16) steht in unmittelbarer Nachbarschaft, wahrscheinlich auf dem Dach des Corbusier-Hauses, ein T-Rex unter den Funkmasten, mit 21 Sektorantennen und sieben sonstigen Funkanlagen. So weiß es die EMF-Datenbank der BNetzA.

Nachricht von: "Mob.Kritiker" im hese-Forum

Wenn man sich den Betonbunker mal genauer ansieht kann es durchaus sein, dass dort weniger Strahlung ist. Jedenfalls wenn er im Erdgeschoss wohnt. Da wird von oben nicht mehr viel durchkommen. Jedenfalls weniger als in einer Wohnung weiter oben ist, wo ein Mast in 100 Entfernung genau im einstrahlungsbereich ist und evtl sogar noch ohne Bebaubung dazwischen.

Jemanden mit so flacher Hinterfragung öffentlich so durch den Dreck zu ziehen ist echt unter aller Sau.

Jean-Yves Cendrey: Schproum - Bekenntnisse eines EHS

H. Lamarr @, München, Samstag, 19.10.2013, 22:53 (vor 4049 Tagen) @ Kucksdu

Nur knapp zwei Jahre nach Ausbruch seiner "Elektrosensibilität", die mMn eine Phobie ist,

Meinungen kann man ja haben, wenn man sie so öffentlich macht und sie auch noch diskreditierend sind, sollten die schon wenigstens begründet sein

Ganz meine Meinung. Und deshalb habe ich in diesem Forum zig-mal begründet, warum ich nicht mehr an "Elektrosensibilität" glauben mag, sondern der begründeten Meinung bin, dass es sich hierbei um eine seltene Phobie handelt. So selten, dass sich noch niemand die Mühe gemacht hat, einen erfolgversprechenden Therapieplan auszuarbeiten. Kommt aber vielleicht doch noch. Vorausgesetzt, die Anti-Mobilfunker pflanzen in ausreichend vielen labilen Menschen die subjektiven Ängste gegenüber Elektrosmog und das IZgMF hält dazu die Klappe.

Als Neuzugang in diesem Forum steht es Ihnen frei, sich einzulesen und Kenntnisdefizite aufzuholen.

Cendrey hat sich dem FA-Artikel zufolge eine neue Bleibe in einem Berliner Altbau von 1958 gesucht, angeblich frei von Funkwellen. Bei seiner bisherigen Wohnung störte ihn ein in 100 Meter Abstand errichteter Funkmast. So ein stinknormaler Funkmast hat drei Sektorantennen, auch sechs können es sein. Doch wo Cendrey jetzt wohnt (Berlin, Flatowallee 16) steht in unmittelbarer Nachbarschaft, wahrscheinlich auf dem Dach des Corbusier-Hauses, ein T-Rex unter den Funkmasten, mit 21 Sektorantennen und sieben sonstigen Funkanlagen. So weiß es die EMF-Datenbank der BNetzA.

Nachricht von: "Mob.Kritiker" im hese-Forum

Wenn man sich den Betonbunker mal genauer ansieht kann es durchaus sein, dass dort weniger Strahlung ist.

Strahlung herrscht dort mit Sicherheit gar keine. Dass dort durchaus weniger Funkfelder umherirren könnten, da gebe ich Ihnen recht. Ja, das könnte sein. Oder auch nicht.

Jedenfalls wenn er im Erdgeschoss wohnt.

... und er oder der "Zellennachbar" kein DECT oder WLAN hat, und er sein Handy ausgeschaltet lässt.

Da wird von oben nicht mehr viel durchkommen.

Klar, DECT und/oder WLAN. Oder wollen Sie sagen: Cendrey reagiert nur auf Mobilfunk-Sendemasten?

Jedenfalls weniger als in einer Wohnung weiter oben ist, wo ein Mast in 100 Entfernung genau im einstrahlungsbereich ist und evtl sogar noch ohne Bebaubung dazwischen.

Na und wenn schon, wenn das so ist, kommen dennoch nur ein paar 10 oder 100 Mikrowatt pro Quadratmeter Fensterfläche bei ihm an. Ich lebe mit meiner Familie seit mehr als 10 Jahren in genau so einer Situation, UMTS-Mast (seit 2012 auch LTE) in 90 m Entfernung auf gleicher Höhe. Tut uns nix. Und allen Nachbarn ringsrum ebenfalls nix. Jedenfalls klagt keiner.

Jemanden mit so flacher Hinterfragung öffentlich so durch den Dreck zu ziehen ist echt unter aller Sau.

Sie meinen also, mit weniger flacher Hinterfragung wäre es okay, jemand durch den Dreck zu ziehen? Interessante These. Schon mal was von Prof. Lerchl gehört? Erzählen Sie das ihm doch mal. Und mir verdeutlichen Sie bitte den Dreck, durch den ich angeblich Cendrey gezogen habe. Nicht schwallen, versuchen Sie, Ihre Vorwürfe zu präzisieren.

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Jean-Yves Cendrey: Schproum - Bekenntnisse eines EHS

Kucksdu, Sonntag, 20.10.2013, 14:12 (vor 4048 Tagen) @ H. Lamarr

Ganz meine Meinung. Und deshalb habe ich in diesem Forum zig-mal begründet, warum ich nicht mehr an "Elektrosensibilität" glauben mag, sondern der begründeten Meinung bin, dass es sich hierbei um eine seltene Phobie handelt.

Sie scheinen sich wenig mit Elektrosensiblen selbst auseinander gestzt zu haben, denn dann wüssten Sie das bei vielen die Kausalität eine Phobie ausschliest, da sie Symptome lange hatten, bevor sie daruf kamen was es verursacht.
Das schliest natürlich nicht aus das es auch Menschen geben wird, die tatsächlich über Ängste zu Noceboeffekten kommen.

Strahlung herrscht dort mit Sicherheit gar keine. Dass dort durchaus weniger Funkfelder umherirren könnten, da gebe ich Ihnen recht. Ja, das könnte sein. Oder auch nicht.

Na gar kein herrscht da bestimmt nicht

... und er oder der "Zellennachbar" kein DECT oder WLAN hat, und er sein Handy ausgeschaltet lässt.


Klar, DECT und/oder WLAN. Oder wollen Sie sagen: Cendrey reagiert nur auf Mobilfunk-Sendemasten?

Natürlich nicht. Meine Signatur ist nicht aus Spaß! Ich habe mich erstmal nur auf die Masten bezogen. Vielleicht hatte sein Unwohlsein in der alten Wohnung auch gar nichts mit dem Mast zu tun, sondern ein Nachbar hat sich ein neuen Rooter besorgt und hatte vorher einen alten ohne Wlan. Oder hat sich ein Schnurlostelefon "gegönnt". Wer weiß?

Na und wenn schon, wenn das so ist, kommen dennoch nur ein paar 10 oder 100 Mikrowatt pro Quadratmeter Fensterfläche bei ihm an. Ich lebe mit meiner Familie seit mehr als 10 Jahren in genau so einer Situation, UMTS-Mast (seit 2012 auch LTE) in 90 m Entfernung auf gleicher Höhe. Tut uns nix. Und allen Nachbarn ringsrum ebenfalls nix. Jedenfalls klagt keiner.

Genau und Helmut Schmidt ist der lebende Beweis dafür das Rauchen kein Lungenkrebs verursacht und bei Tschernobil gab es auch Räumungsarbeiter ohne Schutzkleidung die bis heute nix haben etc.

Übrigens zeigt der Vergleich das Sie den Unterschied von Strahlenschädlichkeit und Sensibilität noch nicht mal verstehen. Nehmen wir einfach mal an STraheln wären tatsächlich nicht schädlich, das heist noch lange nicht das es keine Menschen geben kann die darauf sensibel reagieren und für die es schädlich wird.
Einfaches Beispiel: Erdbeerallergie (E. ist soagr hochgradig Gesund) Das hätte ungefähr das Gleiche wenn sie sich fröhlich mit Erdbeeren vollstopfen und meinen derjenige der an einem anaphylaktischer Schock krepiert hat ja nur eine Erdbeerphobie.
Aber wer weis , man kann ja über Noceboeffekte tatsächlich in lebensbedrohliche Zustände kommen, vielleicht gibt es ja gar keine Erdbeerallergie?!

Sie meinen also, mit weniger flacher Hinterfragung wäre es okay, jemand durch den Dreck zu ziehen? Interessante These.

Das ist ganz plumpe Rhetorik, das müssten sie eigentlich besser wissen.

Und mir verdeutlichen Sie bitte den Dreck, durch den ich angeblich Cendrey gezogen habe. Nicht schwallen, versuchen Sie, Ihre Vorwürfe zu präzisieren.

Ich soll Ihnen den Dreck verdeutlichen. Also entweder stellen sie sich dumm oder hier in dem "Forum" (wobei ich mit ihrer gefühlten 80% Omnipräsenz eher den Eindruck habe in ihrem Blogg zu sein (werden sie eigentlich von jemanden bezahl dafür?) haben sie tatsächjlich so eine art Tunnelblick entwickelt.

EInfach seine Situation,Krankheit und seine eigene Beobachtung in Frage stellen, ohne jegliche Beweise und dann noch meinen er bildet sich alles nur ein, ihn halb als Spinner darstellen der auch noch Geld damit verdient. Das begreifen sie nicht?

Übrigens wenn sie den mal wirklich besucht hätten oder jemanden kennen der das gemacht hat und die alte Wohnung gemessen hat und die Neue. Das wäre fundierter. Und dann wäre die Behauptung das er sich das alles nur einbildet auch kein Dreck mehr sondern einfach die Wahrheit.(Vorausgesetzt die Neue hätte nicht weniger)

Jean-Yves Cendrey: Schproum - Bekenntnisse eines EHS

Christopher, Sonntag, 20.10.2013, 15:36 (vor 4048 Tagen) @ Kucksdu

Ganz meine Meinung. Und deshalb habe ich in diesem Forum zig-mal begründet, warum ich nicht mehr an "Elektrosensibilität" glauben mag, sondern der begründeten Meinung bin, dass es sich hierbei um eine seltene Phobie handelt.

Sie scheinen sich wenig mit Elektrosensiblen selbst auseinander gestzt zu haben, (...)

Sie scheinen sich wenig mit spatenpauli auseinandergesetzt zu haben, dann wüßten Sie nämlich: Doch, das hat er. ;)

Alles was man über Elektrosensible zum heutigen Zeitpunkt sagen kann ist: Es hat in den mittlerweile schon über 100 Jahren, in denen ein solcher siebter Sinn kolportiert wird, noch keinen Einzigen gegeben, der unter kontrollierten Bedingungen reproduzierbar signifikant häufiger das Vorhandensein eines elektromagnetischen Feldes erkennen konnte, als es durch einfaches Raten möglich gewesen wäre.
Und ich vermute, die heutigen ES wissen tief in ihrem Inneren auch, daß sie diese Fähigkeit nicht haben - warum sonst erklärt sich keiner von ihnen zu spatenpaulis Blindtest bereit?

Jean-Yves Cendrey: Schproum - Bekenntnisse eines EHS

Kuddel, Sonntag, 20.10.2013, 16:25 (vor 4048 Tagen) @ Kucksdu
bearbeitet von Kuddel, Sonntag, 20.10.2013, 18:05

Elektrosensibilität ist meiner Meinung nach eine "Erfindung" von Rutengängern und Heilpraktikern, die sich auf dem Gebiet der so geannnten "Elektrobiologie" betätigen, verstärkt durch Vermarktungsaktivitäten "Elektrosmog-Meßgeräte"-Hersteller, welche sich in ihren Werbebroschüren wiederum auf die "Erfahrungen" (Evidenz-Medizin, anekdotische Fallberichte) von Heilpraktikern und Rutengängern berufen.

Rutengänger haben früher schon bei Menschen ominöse "Strahlen" als Krankheitsursache diagnostiziert und "erfolgreich" therapiert (Beispiel)

Das Baubiolpogie-Institut IBN Neubeuern wurde im Auftrag des Forschungskreis Geobiologie Hartmann.eV. von dessen Vereinsmitglied Dr. Anton Schneider (von Beruf Dipl. Holzwirt) gegründet, da das Geschäftsmodell mit Erdstrahlen der aufgeklärteren Kundschaft wegen schlechter Reproduzierbarkeit kaum noch vermittelbar war, während sich technische Felder dank hochempfindlicher elektronischer-Meßempfänger sehr gut reproduzierbar "messen" lassen. (Hier im Editorial nachzulesen)

Elektrobiologie ist eine weitere Form der Alternativmedizin, die chronisch mit dem Problem zu kämpfen hat, daß der Erfolg der Behandlungsmethoden mit wissenschaftlichen Methoden nicht nachweisbar ist. Elektrobiologen hängen der These an, daß technische Felder eine "Information" in den Körper einschleusen, welche positiv aber auch negativ in der Auswirkung auf die Gesundheit sein kann und von der der Stärke des Feldes unabhängig ist (vergleichbar Homöopathie).
Diese angeblichen Wirkmodelle entbehren in der Regel jeder wissenschaftlichen Grundlage. Aus wissenschaftlicher Sicht ist es nicht plausibel, daß extrem schwache Funkfelder eine Wirkung haben sollen, wenn schon millionenfach stärkere Felder in Versuchen keine nachweisbare biologische Wirkung zeigen.

Die elektrischen und magnetischen Wechselfelder von WLAN Routern, Funkmasten und DECT Basisstationen sind in der Regel so schwach, daß aus rein physikalischer Sicht ein Einfluß auf biochemische oder elektrische Prozesse höchst unwahrscheinlich ist, (das BfS spricht vom Fehlen eines plausiblen Wirkmodells).
Auch diverse praktische Versuche an sich selbst als "Elektrosensibel" bezeichnenden Personen zeigten in der Regel keine wissenschaftlich nachweisbaren Wirkungen.

Der Vergleich mit einer Allergie (Überreaktion des Immunsystems) ist ebenalls nicht plausibel, da ein stoffliches Allergen nach dem Schlüssel-Schloss-Prinzip eine biochemische Kaskade auslöst, während es Mensch und Tier aber an einem "Schloss" für elektromagnetische Wechselfelder bei Mobilfunkfrequenzen mangelt. Es gibt weder ein physikalisches Wirkmodell, noch einen bekannten Effekt von Funkfeldern auf biochemische Reaktionsprozesse, noch gibt es einen plausiblen Grund, warum die Evolution überhaupt ein "Schloß" für schwache Mobilfunkfelder entwickelt haben sollte, dessen Existenz zudem aus physikalischen Überlegungen unwahrscheinlich ist.

Auf der anderen Seite sind Placebo und Nocebo-Effekte wissenschaftlich untersucht und anerkannt...und bieten auch eine Erklärung für den in diversen anekdotischen Fallberichten reklamierten Behaldlungserfolg von Alternativmedizinern.

Aus gutem Grund liest man bei Vertreibern Homöopatischer Mittelchen den Hinweis, daß es keinerlei bekannte "Nebenwirkungen" gibt, verbunden mit der Bitte:
"Sollten Sie positive Erfahrungen mit unserem Präparat gemacht haben, so teilen Sie uns dies bitte in Form einer Fallbeschreibung mit, damit auch andere von Ihrer Erfahrung profitieren".

=> Die anekdotischen Fallberichte stellen also in der Regel nur die "positiven" Erfahrungen dar.
Negative Erfahrungen (=keine Wirkung) werden aufgrund dieses Prinzips gar nicht erst veröffentlicht und Nebenwirkungen sind per Definition ja von vornherein nicht zu erwarten.

Klingt doch überzeugend:
- Keine Nebenwirkungen
- nur positive Fallberichte
- im schlechtesten Fall keine Wirkung
=> man kann also nichts falsch machen...oder ?

Problematisch wird es beim Geldbeutel und dem Problem, daß bei ernsteren Krankheiten oft die wirklichen Ursachen nicht weiter gesucht werden und unbehandelt bleiben.

Den wenigsten Elektrosensiblen wird durch Umzug oder Abschirmung geholfen.
Die Besserung der Beschwerden ist meist nur von kurzer Dauer (ein paar Wochen bis Monate), dann stellen sich die Beschwerden wieder ein.
Der Baubiologe oder Heilpraktiker erklärt das dann damit, daß der Kunde nun angeblich "sensibilisiert" sei, so daß er nun auch auf schwächere Funkfelder z.B. des DECT vom Nachbarn reagiert.
Die alternative und meiner Meinung nach plausiblere Erklärung für die Wiederkehr der Beschwerden ist einfach: Die wirkliche Ursache für die Probleme ist ganz woanders zu suchen und kann durch Elektrosmog-Hokus-Pokus nicht "geheilt" sondern auf Dauer nur verschlimmert werden, mit der Folge, daß der Betroffene sich nicht mehr traut, am öffentlichen Leben teil zu nehmen und vereinsamt.

K

Tags:
Abschirmung, Homöopathie, Rutengänger, IBN, Fallgeschichten, Wünschelruten, Elektrobiologie, Heilpraktiker, Fallbericht

Jean-Yves Cendrey: Schproum - Bekenntnisse eines EHS

charles ⌂ @, Sonntag, 20.10.2013, 20:14 (vor 4048 Tagen) @ Kuddel

Alles Unsinn.
Von Laien erzählt die gar keine Ahnung von Elektrosensitivität haben.

Habe heute noch etwas erfahren.
Eine vormalige elektrosensitive Person die gar nicht mehr auf Sendemasten und DECT Telefone reagiert, hat heute kräftig reagiert auf ein Ladegerät.

Dieses Ladegerät ist für ein bestimmtes Gerät, und braucht USB Anschluss, 5 V mit 2A.
(1A ist zu wenig.)
Sobald das Netzteil in die Kontaktdose gesteckt wurde, kamen die Reklamationen.
Und wenn es ausgezogen wurde, verschwanden die Symptome wieder langsam.

Also morgen muss ich mich ein anderes Netzteil besorgen, 5V mit 2A.

(Mit meinem EMP Detektor gab er viel Krach.)

Etwas ähnliches hatte ich mit meinem Tastaturenbrett.
Bei meinem Microsoft Tastaturenbrett waren die Füsse auf die Rückseite kaputt.
Also kaufte ich mich bei Metro eine neuer, von Trust.
Aber dieser gab Beschwerden. Sogar auf den Kupplung PS2/USB ergab es Tak-Tak-tak, wie ein Modem. Oben das Tastaturenbrett kräftige Geräusche.
Komisch dabei war, dass sie wenn man den Detektor hoch bewegte, sie weicher, dan stärker und wieder weicher wurden.
Also, ich habe im Computerladen mal wieder ein Microsoft Tastaturenbrett gekauft, und alles läuft wieder normal. Ohner jegliche Beschwerden.

Es gibt so Sachen mit *dirty air*.

--
Charles Claessens
www.milieuziektes.nl

Tags:
Sendungsbewusstsein

Jean-Yves Cendrey: Schproum - Bekenntnisse eines EHS

Kucksdu, Freitag, 25.10.2013, 12:26 (vor 4043 Tagen) @ Kuddel

Diese angeblichen Wirkmodelle entbehren in der Regel jeder wissenschaftlichen Grundlage. Aus wissenschaftlicher Sicht ist es nicht plausibel, daß extrem schwache Funkfelder eine Wirkung haben sollen, wenn schon millionenfach stärkere Felder in Versuchen keine nachweisbare biologische Wirkung zeigen.

Wo gab es versuche mit millionefach stärkeren Feldern bei Mikrowellen? Und die sollen dann keine Wirkung haben? Die haben dann alleine schon im thermischen Bereich Wirkungen die nicht auszuhalten ist. Das wird im US Militär auch schon gezielt eingesetzt. Was spinnen sie sich da zusammen.

http://www.heise.de/tp/artikel/23/23546/1.html

Übrigens muss die Stärke nicht unbedingt was damit zu tun haben. Das 24/7 kann bei dect/Wlan/Masten der Auslöser sein. Stichwort indianische Wasserfolter oder streichle dich mal 24 STunden am Stück mit einer Feder an der selben stelle! Die ersten 5-10 Minuten sind sogar noch angenehm.

Da der ganze Körper elektromagnetisch funktioniert und die gesamte Zellkommunikation darüber läuft verstehe ich auch nicht was so unwahrscheinlich daran sein soll das elektromagnetische Felder von außen eine Wirkung darauf haben können.

Die elektrischen und magnetischen Wechselfelder von WLAN Routern, Funkmasten und DECT Basisstationen sind in der Regel so schwach, daß aus rein physikalischer Sicht ein Einfluß auf biochemische oder elektrische Prozesse höchst unwahrscheinlich ist, (das BfS spricht vom Fehlen eines plausiblen Wirkmodells).

Tja "unwahrscheinlich" selbst das BfS traut sich nicht es auszuschließen. und warnt sogar bei dect:
"In unmittelbarer Nähe zu den derzeit gebräuchlichen DECT-Basisstationen sollte ein Daueraufenthalt vermieden werden. Basisstationen sollten zum Beispiel nicht im Kinder- oder im Schlafzimmer und nicht direkt auf dem Schreibtisch betrieben werden."

http://www.bfs.de/de/elektro/hff/anwendungen/Schnurlose_Festnetztelefone.html

Das ist eine höchstmerkwürdige Taktik von dem BfS, auf der einen Seite es als unbedenklich erklären aber auf der anderen Seite doch davor zu warnen und Sicherheitsmaßnahmen anzuraten. tsts

Auch diverse praktische Versuche an sich selbst als "Elektrosensibel" bezeichnenden Personen zeigten in der Regel keine wissenschaftlich nachweisbaren Wirkungen.

Also was jetzt "wissenschaftlich" nachweisbar ist... das ist schon fast ein Todschlagargument. Ich habe mal in einem Artikel über eine Neurohwissenschaftlerin gelesen, das sie mal Nonnen seziert hatten die bis ins hohe alter völlig klar gewesen sind im Gehirn aber deutliche Anzeichen von "Alzheimer"(Abbau) hatten und umgekehrt genauso. Personen die zu Lebzeiten völlig abgetreten waren und man Alzheimer diagnostizierte, das Hirn in der Untersuchung nach ihrem Ableben aber keinste Anzeichen von Degeneration aufzeigten.

In einem Gespräch mit einem Umweltmediziener der EHS auch eher skeptisch sieht, hatte er fairerweise trotzdem zugegeben, das die Versuche die bisher gemacht wurden nicht viel taugen.

Der Vergleich mit einer Allergie (Überreaktion des Immunsystems) ist ebenalls nicht plausibel, da ein stoffliches Allergen nach dem Schlüssel-Schloss-Prinzip eine biochemische Kaskade auslöst, während es Mensch und Tier aber an einem "Schloss" für elektromagnetische Wechselfelder bei Mobilfunkfrequenzen mangelt.

Der Allergievergleich sollte kein 1zu1 Vergleich sein sondern nur zeigen, das selbst etwas als für den Körper eigentlich gesundes, hochgradig schädlich sein kann.

Es gibt weder ein physikalisches Wirkmodell, noch einen bekannten Effekt von Funkfeldern auf biochemische Reaktionsprozesse, noch gibt es einen plausiblen Grund, warum die Evolution überhaupt ein "Schloß" für schwache Mobilfunkfelder entwickelt haben sollte, dessen Existenz zudem aus physikalischen Überlegungen unwahrscheinlich ist.

Tja wie kann es auch, wenn gepulste hochfrequente Felder unnatürlich sind! Nur weil es jedoch kein "Schloss" dafür geben soll, hat es keine Wirkung? Hat dein Kopf ein Schlossprinzip für Steine ? Ansonsten brauchst du ja keine Angst vor STeinschlag beim Bergsteigen haben. lol

Du willst hier bei einem elektrischen Phänomen mit einem Lehrsatz der Biochemie ankommen. Du kommst hier mit ner falschen Formel an. Wenn ist die Wirkung auf den elektrischen Kommunikationsfluss im Körper und die biochemische Auswirkung ist dann eher eine Folge. Deshalb sollte auch klar sein warum ein biochemischer Beweis kausal so schwer wenn überhaupt nachzuweisen ist

Den wenigsten Elektrosensiblen wird durch Umzug oder Abschirmung geholfen.

Ist das so? Woher weist du dass?

Die Besserung der Beschwerden ist meist nur von kurzer Dauer (ein paar Wochen bis Monate), dann stellen sich die Beschwerden wieder ein.

Man du musst ja reichlich Kontakt zu Elektrosensiblen haben und zu so vielen, wenn du weist das die Verringerung der Exposition nicht dauerhafte Besserung bringt.

Die alternative und meiner Meinung nach plausiblere Erklärung für die Wiederkehr der Beschwerden ist einfach: Die wirkliche Ursache für die Probleme ist ganz woanders zu suchen und kann durch Elektrosmog-Hokus-Pokus nicht "geheilt" sondern auf Dauer nur verschlimmert werden, mit der Folge, daß der Betroffene sich nicht mehr traut, am öffentlichen Leben teil zu nehmen und vereinsamt.

Also du schreibst selbst das den wenigsten durch Abschirmung oder Umzug geholfen wird. Also nur die Minderheit schaft die Herabsetzung der Exposition, die aber auf Dauer nichts bringt. Von dieser Minderheit schließt du dann aber auf die Mehrheit. Das ist ja ne interessante Logik. Und beweisen kannst du NICHTS!!!

Alles bloße Behauptungen.

Ganz abgesehn davon gäbe es noch eine andere Erklärung warum manchen EHS in verbesserter Umgebung, es nicht viel besser geht.
Entweder sind sie chronisch Krank geworden dadurch. Oder sie waren es schon vorher und der Esmog verschlimmerte die Symptome.

Tags:
Alzheimer, Abschirmung, Festnetz, Auszug

Jean-Yves Cendrey: Schproum - Bekenntnisse eines EHS

Alexander Lerchl @, Freitag, 25.10.2013, 15:11 (vor 4043 Tagen) @ Kucksdu

Nur ein paar Anmerkungen von mir, ganz gelesen habe ich den Text nicht ...

Übrigens muss die Stärke nicht unbedingt was damit zu tun haben. Das 24/7 kann bei dect/Wlan/Masten der Auslöser sein. Stichwort indianische Wasserfolter oder streichle dich mal 24 STunden am Stück mit einer Feder an der selben stelle! Die ersten 5-10 Minuten sind sogar noch angenehm.

Elektromagnetische Felder wirken nicht akkumulierend wie ionisierende Strahlung.

Da der ganze Körper elektromagnetisch funktioniert und die gesamte Zellkommunikation darüber läuft verstehe ich auch nicht was so unwahrscheinlich daran sein soll das elektromagnetische Felder von außen eine Wirkung darauf haben können.

Weil z.B. die Feldstärke über Membranen (Muskeln, Nerven) bei ca. 100 kV/m liegt. Die paar Volt extra durch EMF gehen im Rauschen unter.

Tja "unwahrscheinlich" selbst das BfS traut sich nicht es auszuschließen. und warnt sogar bei dect:
"In unmittelbarer Nähe zu den derzeit gebräuchlichen DECT-Basisstationen sollte ein Daueraufenthalt vermieden werden. Basisstationen sollten zum Beispiel nicht im Kinder- oder im Schlafzimmer und nicht direkt auf dem Schreibtisch betrieben werden."

Das nennt sich Vorsorgeprinzip.

Also was jetzt "wissenschaftlich" nachweisbar ist... das ist schon fast ein Todschlagargument.

Totschlagargument.

Ich habe mal in einem Artikel über eine Neurohwissenschaftlerin ...

Neurowissenschaftlerin

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"Ein Esoteriker kann in fünf Minuten mehr Unsinn behaupten, als ein Wissenschaftler in seinem ganzen Leben widerlegen kann." Vince Ebert

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