Offener Brief an Dr. Klaus Buchner (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Mittwoch, 20.02.2013, 23:42 (vor 4294 Tagen) @ KlaKla

Zum aktuellen Artikel: Europäischer Gerichtshof: Funkwellen verletzen keine Menschenrechte habe ich
hier das Vortragsskript vom em. Prof. Dr. Klaus Buchner zu Menschenrechtsklage.

Möglicher Aufhänger beim Mobilfunk: Übereinkommen gegen Folter ...

Lieber Klaus,

du willst also die UN-Menschenrechtskommission anrufen, um die staatlich geduldete Folter von sogenannten Elektrosensiblen durch Mobilfunk-Sendemasten mit einer Verurteilung der Bundesrepublik Deutschland zu ächten. Mein lieber Schwan, ich glaub's nicht, da hast du dir ja was vorgenommen. Mensch, Klaus: Eher zieht die ödp in den Deutschen Bundestag ein, bevor du mit diesem deinem Vorhaben durch kommst.

Mir fällt wieder euer alter Trick auf, den ihr schon seit rund zehn Jahren immer wieder vorführt: Ihr macht den zweiten Schritt vor dem ersten. Weil der erste so verdammt schwierig zu gehen ist, tut ihr so, als sei er schon lääängst gegangen. Isser aber nicht. Nicht mal ansatzweise ein Hühnerdapperl ist zu erkennen.

Konkret heißt das: Solange die Existenz von "Elektrosensiblen" weitgehend nur durch Munkeln, Raunen und ein albernes rotes Heftchen (Kasuistikensammlung) von Frau Dr. med. Waldmann-Selsam belegt wird, brauchst du dich erst gar nicht zur UN nach Genf bemühen. Weil es sinnlos ist. Viele seriöse Studien haben versucht, "Elektrosensible" auf unterschiedlichste Weise objektiv nachzuweisen - ohne Erfolg. Mit was also willst du die UN-Menschenrechtskommission beeindrucken? Mit dem Waldmann-Heftchen machst du dich nur lächerlich. Aber wenn nicht die, welche Kasuistiken willst du denn dann vorlegen? Frau Waldmann-Selsam hat es mWn nicht geschafft, aus ihren aufregenden Geschichten aus 1001 Nacht anständige Kasuistiken nach den Kriterien des RKI zu formen. Ich fürchte, du stehst mit leeren Händen da, wenn die Kommissionäre von dir belastbare Fakten und keine Mutmaßungen im Konjunktiv haben möchten.

Warum kümmerst du dich um so einen sandkastenstrategischen Schmarrn, wie das Petzen vor den Vereinten Nationen, anstatt etwas Konkretes für die Objektivierung von "echten" Elektrosensiblen zu tun, so es diese überhaupt gibt? Oder noch besser:

Geh' doch mit deinen Enkeln in den Tierpark Hellabrunn, da habt ihr alle was von und es kommt zu keinem Kollateralschaden, wie ihn dein doch ziemlich abgedrehtes Vortragsmanuskript deiner Glaubwürdigkeit zufügt.

Ich hoffe, du hast dieses Jahr für "Klingenthal" abgesagt. Die Inzucht, die solchen Klausurtagungen von unverstandenen Sonderlingen systemimmanent anhaftet, führt zu einer verzerrten Sicht auf die Realität. Und für einen Profilneurotiker, der sich bei jeder Gelegenheit spreizen muss, und sei es bloß vor den immer gleichen Leuten, halte ich dich nicht.

Also überleg's dir, von Hellabrunn haben du und die deinen unter Garantie mehr.

Servus

Stephan

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Schweigen, Buchner, ÖDP, Brief, Klingenthal, Aktivität


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