Was es damals brauchte (Allgemein)
Frau W. äußert sich im Forum von gigaherz.ch zu ihrer Stadt München als 'Hauptstadt der nationalozialistischen Bewegung'. Sie schämt sich öffentlich mit folgenden Worten:
Da ich als Münchnerin zu Kriegsbeginn schon einige Wochen alt war, bleibt es mir nur, mich in Grund und Boden zu schämen. Andernteils bewundere ich es heute noch, wie es möglich war, dass dieses Dorf, mit seinen besoffenen tumben Bewohnern, so einflussreich war, eine hochgebildete, vorausschauende, alles wissende Einwohnerschaft der ganzen Teutschen Nation, friedliebendst wie sie nun einmal war, so weit bringen konnte, dass sie freudigst, wie die Lemminge, einem plärrenden Braunauer, großgeworden in einem Dorf von Besoffenen, nachliefen.
Im Übrigen war ich trotz meines hohen Alters nur einmal in jungen Jahren auf einem Faschingsball im Hofbräuhaus. Ansonsten führe ich die Besucher Münchens, wenn sie es denn unbedingt wollen, dahin, um die besoffenen Bayern anzuschauen.
Frau W.'s Worten kann man (a) entnehmen, dass sie ihr München nicht liebt – was ihr unbenommen ist, und (b) so weit folgen, dass sie den Nationalsozialismus im Großen und Ganzen zu einem Österreich-Import sowie zu einer Sonderform des alkoholisierten Vandalismus verniedlicht. Warum sie sich eigentlich "schämt", bleibt dagegen weitgehend unklar, denn die beiden von ihr ermittelten Grundursachen für das Aufkommen des Nationalsozialismus (Österreich, Alkohol) rechnet sie sich selbst nicht zu.
Wer jedoch das Internet-Werk der szenebekannten Vielschreiberin kennt, wird einen Zusammenhang erkennen, den sie tunlichst von sich weisen dürfte.
Denn das Phänomen, wie es dazu kam, dass (Frau W.:) "eine hochgebildete, vorausschauende, alles wissende Einwohnerschaft der ganzen Teutschen Nation, friedliebendst wie sie nun einmal war, so weit bringen konnte, dass sie freudigst, wie die Lemminge, einem plärrenden Braunauer …nachliefen", lässt sich zu einem gewichtigen Teil damit erklären, dass es damals zu viele Menschen gegeben hat, denen das Hegen und Pflegen ihrer eigenen Wahngebilde und Sündenböcke so lieb und teuer gewesen ist, dass sie lieber ihre Nachbarn und Mitmenschen verrieten, als diese letztlich mörderischen Ideen kritisch zu hinterfragen. In der Folge ging es damals gegen Menschen, die man namentlich öffentlich diffamierte. Und so entwickelte sich, unter Mithilfe vieler ganz braver und besorgter Bürger wie sicherlich Frau W. damals auch eine gewesen wäre, ein Klima der Angst und Denunziation und eine staatlich organisierte Menschenjagd. Worauf das hinauslief, ist bekannt.
Die eifrige und respektlose Internet-Hatz, die Frau W. heutzutage gegenüber ihrem Dauerfeindbild Professor L. in den ihr zugänglichen Medien durchführt, ist in ihrem Keim nichts anderes. Es geht hierbei um das Heruntermachen eines Menschen, dessen persönlichen Ruf man wegen seines Berufes und seiner Ansichten zerstören will. Gleichzeitig wird über rationale Argumente willkürlich hinweggegangen. Frau W. benutzt für ihre Bemühungen wohl wissentlich eine Internetplattform, auf der auch an anderer Stelle willkürlich Menschen, deren Meinung man nicht teilt, mit unverschämten Unterstellungen überschüttet und diese bei Nennung des vollen Namens zum Beispiel als „Verbrecher“ tituliert werden.
Genau so begann es damals, liebe Frau W. Es brauchte damals Leute, die bereit waren, andere öffentlich persönlich herabzusetzen, und die partout an ihren eigenen inneren Gespenstern festhalten wollten. Halten Sie doch einmal inne und denken Sie darüber nach.
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