Die Panikmacher: gefühltes Risiko ./. tatsächliches Risiko (Allgemein)

kureck @, Donnerstag, 24.05.2012, 21:18 (vor 4424 Tagen) @ H. Lamarr

Walter Krämer hat gemeinsam mit Gerald Mackenthun das Buch "Die Panikmacher" geschrieben, dass als PDF (366 Seiten) <hier> gratis zu haben ist.

Tolle Lektüre! Und ich dachte mir bei manchen Studien "Hmmm ist das jetzt schlimm wenn ein ohnehin geringes Risiko vielleicht um 50% erhöht ist". Wohl zu recht.

Einige Leseproben:

"Wie aber die amerikanische Kulturwissenschaftlerin Eliane Showalter ausführt, trägt die Hysterie seitdem nur neue Namen wie »Chronisches Müdigkeitssyndrom«, »Golfkriegssyndrom«, »wiedergewonnene Erinnerung«, »multiple Persönlichkeit«, Multiple Chemical Sensitivity (MCS)«, »Minimale Cerebrale Dysfunktion (MCD)«, »Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom« oder »Sick Building Syndrom«. Unter diesen »modernen« Krankheiten wird eine Vielfalt von unklaren Beschwerden abgehandelt, die sich in Augenreizung, Atemnot, Übelkeit, Kopfschmerzen, Schwächegefühl, Taubheitsgefühl und Muskelschmerzen äußern, und die von den Betroffenen in aller Regel auf Strahlen oder Umweltgifte zurückgeführt werden."

"Wir lassen Schulgebäude von Asbest befreien, denn Asbest soll Krebs erzeugen, und treiben die Schüler dadurch Tausenden von anderen Gefahren in die Arme. Ein Schüler, der wegen Asbestsanierung seiner Schule eine weiter entfernt liegende Schule besuchen muß, ist allein schon durch den längeren Schulweg gefährdeter als durch Asbest."

"Die Folge: Andere (Anm.: als DDT), zum Teil für Menschen gefährlichere, dafür teurere und weniger wirksame Insektenvertilger traten an dessen Stelle, und – ganz besonders tragisch – die in vielen Weltgegenden dank DDT fast völlig ausgerottete Malaria nahm wieder zu. Allein in Ceylon zählte man 1946, vor Einführung von DDT, über 2 Millionen Malariainfektionen. Bis zum Jahr 1993, dem Jahr des DDT-Verbots, hatte diese Zahl dank der durch DDT vernichteten Malariafliege auf weniger als 20 Infektionen jährlich abgenommen. Nur fünf Jahre später war sie wieder auf über 2 Millionen angestiegen. Dieses Beispiel zeigt die Auswirkungen eines einseitigen Risikodenkens und die tatsächliche, nicht nur hypothetische Gefahr, die von Ökohysterikern ausgeht."

"Halten wir also fest: Der ganz überwiegende Teil des modernen Krebsrisikos beruht nicht auf Umweltschäden oder Chemieprodukten, erst recht nicht auf Krümmel, Castor und Ionenstrahlung. Denn Krebs, darüber gibt es kaum noch Zweifel, auch wenn Zeit und Spiegel, Stern und Woche noch so oft das Gegenteil behaupten, das ist nicht die Luft, die wir atmen, nicht das Wasser, das wir trinken, das sind nicht die Chemikalien, mit denen wir hantieren, nicht die Pillen, die wir schlucken. Krebs ist vielmehr unvermeidlich, er überfällt uns auch ohne alle Strahlen, ohne alle Pillen und ohne alle Chemikalien."

Tags:
MCS, Umweltgifte, Sick-Building


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