Abschirmen eines Mietshauses - Der Schwindel treibt Blüten (Allgemein)

AnKa, Montag, 09.01.2012, 20:22 (vor 4695 Tagen)

Die neueste Groteske aus dem Land der Mobilfunkgegner:

Hausbesitzer schirmt seine Mieter gegen Strahlen ab
"Frank Herdegen investiert zusätzlich bis zu 20.000 Euro in Schutzmaßnahmen gegen Mobilfunkstrahlung -
ERLANGEN - Um seine Mieter vor hochfrequenten elektromagnetischen Feldern zu schützen, hat ein Hauseigentümer bei einem Umbau sein Gebäude in der Erlanger Innenstadt auch mit einer Abschirmung gegen Mobilfunkstrahlen ausgerüstet. Kostenpunkt: zusätzlich 15000 bis 20000 Euro zur Gesamtsumme von über einer halben Million."

Wenn der Mann wirklich so wie beschrieben seine Mieter gegen Strahlen abschirmt, dann verwirklicht er ein tolles Narrenstück.

Denn seine Abschirmung bremst natürlich nicht nur die Strahlen aus, die ins Haus hinein wollen.

Ebenso werden mit der verwendeten "hochdämpfenden schwarzen Abschirmfarbe und durch Abschirmgewebe" natürlich auch die Funksignale von Mobiltelefonen gedämpft, die im Inneren des Hauses benutzt werden.

Mobiltelefone machen, wenn sie aus signalgedämpften Räumen senden, etwas ganz Unangenehmes: Sie verstärken ihre Sendeleistung.

Ein vernünftiger Mensch hat dazu am 09.01.2012 einen kurzen und treffenden Kommentar unter den Artikel geschrieben:
"Dieses Haus wird also auch Telefonate abschirmen, die mit dem Handy aus seinem Inneren heraus geführt werden... Bedeutet dann aber, die Handys benehmen sich dann wie im Auto, regeln selbständig die Sendeleistung hoch.... Wer so telefoniert, bekommt in 1/2 Stunde die Strahlung eines Funkmasten eines ganzen Jahres... nicht auf den Körper, sondern direkt auf den Kopf...."

20.000 Euro Abschirmkosten, die dem Mieter die Miete erhöhen, und ihm dazu noch das sichere Gefühl vermitteln werden, dass die Verwendung eines Mobiltelefons in seiner Wohnung riskanter ist als anderswo.

Es wäre fair, wenn unser findiger Vermieter seine zukünftigen zahlenden Mieter auf diesen Zusammenhang hinweisen würde.

Ob dieser Posse wohl noch etwas hinzuzufügen ist? Vielleicht noch diese Frage: Wer hat den Mann bloß beraten?

Links Quelle

--
"Ich habe eiserne Prinzipien. Wenn sie Ihnen nicht gefallen, habe ich auch noch andere." (Groucho Marx)

Tags:
Abschirmung, Abschirmfarbe

Wertsicherungsmaßnahme an einem Mietshaus: der Schwindel ...

H. Lamarr @, München, Dienstag, 10.01.2012, 00:11 (vor 4695 Tagen) @ AnKa

Ob dieser Posse wohl noch etwas hinzuzufügen ist?

Ja. Alles begann 2005 in Kleinsendelbach. Und schon damals wurde das Motiv von Herrn Herdegen deutlich:

"Auf einen zusätzlichen Aspekt, derartige Sendeanlagen künftig weitab jeglicher Wohnbebauung errichten zu lassen, machte Frank Herdegen als einer der Initiatoren der Kleinsendelbacher Interessengemeinschaft aufmerksam. Die Preise für Grundstücke und Anwesen in der Nachbarschaft einer derartigen Anlage würden schnell einer gravierenden Wertminderung unterliegen und seien danach genauso schwer zu verkaufen, wie Häuser unter Stromleitungen, so der Musikpädagoge warnend."

Der Mann will nicht seine Mieter schützen, sondern seine Investition. Los "Anka", sie haben doch noch einen Restposten Meteoriten-Schutzhelme im Keller, wahrscheinlich könnten Sie mit Frank ins Geschäft kommen, konditioniert wurde er ja schon von einem anderen "Helfer".

--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Abschirmen eines Mietshauses - Der Schwindel treibt Blüten

charles ⌂ @, Dienstag, 10.01.2012, 13:02 (vor 4694 Tagen) @ AnKa

Nein Anka,

Sie sind voreilig mit Ihr Urteil.

Die Mieter haben sich verplfichtet um keine drahtlose Geräte zu verwenden, also auch keine Handys.

An sich ist die Idee nicht schlecht.

Nur stelle ich mir die Frage, ob das ganze so sinnvoll ist.
Der Elektrosmog von Mobilfunk wird damit abgeschirmt, aber der Farbabschirmung muss geerdet sein.
Aber manche Erdleitungen enthalten Frequenzen von 5kHz bis 30MHz (was ich gemessen habe), und die Erdleitungen bringen diese Frequenzen so ins Haus.
(So gibt es etliche Meldungen aus den USA und England, wo man nach Anbringung von Abschirmfarben, mehr Probleme erfahren hat als vorher. Und dies habe ich auch in die Niederlande festgestellt.)

Ich hatte ein Fall, wo kein Sendemasten zu erkennen war, man den Elektrizitätsschrank im Wald plaziert hat, und völlig abgeschaltet. Trotzdem waren die Elektroensitive bewohner geflüchtet.
Ich konnte diese Frequenzen messen in alle Wandkontaktdosen, am gasbetriebenen Ofen in die Küche, in den Boden, und sogar an mehrere Stellen in die Luft.

Also die Elektrosmog-Familie ist grösser und umfangreicher als Manche denken.
Öfters finde ich andere störende Quellen, als der böse Sendemast in Sichtweite.
Oft geben Sendemasten die man nicht sehen kann mehr Strahlung als die in Sichtweite.

Auch manchmal sind es eigene elektrische Geräte, die störender wirken, und Auslöser von Beschwerden sind.
Und im oben erwähntes Haus, können Computer, Bildschirme, Fernseher (!), Faxen, Küchengeräte, usw. trotzdem Beschwerden auslösen. Vielleicht sogar durch Reflektionen gegen die Abschirmungen.

--
Charles Claessens
www.milieuziektes.nl

Getarnte Werbung

KlaKla, Dienstag, 10.01.2012, 14:58 (vor 4694 Tagen) @ AnKa

Die neueste Groteske aus dem Land der Mobilfunkgegner:

Hausbesitzer schirmt seine Mieter gegen Strahlen ab
"Frank Herdegen investiert zusätzlich bis zu 20.000 Euro in Schutzmaßnahmen gegen Mobilfunkstrahlung -
ERLANGEN - Um seine Mieter vor hochfrequenten elektromagnetischen Feldern zu schützen, hat ein Hauseigentümer bei einem Umbau sein Gebäude in der Erlanger Innenstadt auch mit einer Abschirmung gegen Mobilfunkstrahlen ausgerüstet. Kostenpunkt: zusätzlich 15000 bis 20000 Euro zur Gesamtsumme von über einer halben Million."

Statt teure Werbung einfach eine kleine Geschichte, ich betrachte dass als Trickreiche Lobbyarbeit.

Selbstverständlich kennt der Vermieter Geschichten von überzeugten EHS ebenso Helga Krause vom BUND. Sie sichern sich mMn mit derartigen Geschichten ihre Daseinsberechtigung als angebliche Gutmenschen. Die Vetternwirtschaft wird umspielt. Vorne BUND hinten Verband der Baubiologen.

Hat man die diffuse Angst vor Funkwellen überwunden, braucht man keine kostspielige Abschirmung oder Messung, keine heilenden Steine, keinen programmierten Quarzsand und auch keinen Handychip. Mobilfunkgegner, EHS, Esoteriker, Anhänger von Mind Control und Verschwörungstheorien sammeln sich in der Schweiz unterm Dach eines Astrologen (Uwe Dinger).

Die Lobbyarbeit besteht mMn darin, eine Rampensau zu finden, die völlig problemlos so etwas von sich gibt.

Auch die Krebsforschungsagentur International Agency for Research of Cancer der Weltgesundheitsorganisation hat im Mai 2011 Mobilfunkstrahlung als möglicherweise krebserregend eingestuft. Der Verdacht auf ein dreifach höheres Krebsrisiko in der Nähe von Sendemasten wurde schon durch die deutsche Nailastudie 2004 erhärtet und eine dreifach erhöhte Krebssterblichkeit in der Nähe von Sendemasten 2011 durch eine Großstudie der Universität von Belo Horizonte und des brasilianischen Gesundheitsdienstes nachgewiesen.

Viele Menschen sind durch die permanente Strahlenbelastung bereits derart elektro-sensitiv, dass sie nachts mit dem Wohnmobil in den Wald fahren, um ruhig zu schlafen.

Die Rampensau darf keine Problem damit haben, letztendlich als der Dumme dar zustehen.


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BUND, Werbung, Lobbyarbeit, Gutmensch, Narrenhaus, Sterblichkeit, Gehilfe, Trick, Krebsrisiko, Krause, Schutzprodukt, kommerzielle Interessen

Trickreiche Lobbyarbeit der Baubiologie

KlaKla, Mittwoch, 11.01.2012, 10:37 (vor 4693 Tagen) @ KlaKla
bearbeitet von KlaKla, Mittwoch, 11.01.2012, 11:00

Hausbesitzer schirmt seine Mieter gegen Strahlen ab

Statt teure Werbung einfach eine kleine Geschichte, ich betrachte dass als Trickreiche Lobbyarbeit.

Hier aktuell eine Anzeige zum Artikel

Wie man der Anzeige entnehmen kann, beriet Dr.-Ing. Dietrich Moldan.

... Moldan, der eine Messung nach dem Standard der baubiologischen Messtechnik durchgeführt hat. Dabei wurden Spitzenwerte von bis zu 150 µW/m2 in den Räumen gemessen. Die baubiologischen Richtwerte liegen bei maximal 1 Mikrowatt, in Schlafräumen sollten 0,1 Mikrowatt nicht überschritten werden.

Der willkürlich gewählte baubiologische Richtwert wurde angeblich 1992 vom Baubiologe W. Maes und dem IBN ersonnen. Im Zuge der Netzverdichtung sank jedoch die Immissionsbelastung. Die Logische Konsequenz daraus, der Richtwert musste angepasst (gesenkt) werden.

Auch wenn Baubiologen behaupten, dass Studien und Messwerte ausschlaggebend waren für den willkürlich ermittelten Richtwert, so behaupte ich, dass Sie keine seriösen Studien nennen können die Ihre Behauptung stützt. Sicher gibt es überzeugte EHS die von sich behaupten dass sie unter derartig niedrigen Werten Befindlichkeitsstörungen verspüren aber einen Beleg für ihre Überzeugung sind sie nach wie vor schuldig geblieben. Es ist jedem selbst überlassen Esoteriker und/oder Scharlatanen auf den Leim zu gehen.

Meiner Meinung nach versuchen Lobbyisten und Ihre Gehilfen weiterhin Angst vor Funkwellen zu verbreiten, damit Nutznießer ihre fragwürdigen Geschäftsabschlüsse tätigen können und der Baubiologe den Anstrich der Seriosität bekommt. Die Bezeichnung „Baubiologe” ist nicht staatlich geschützt. Dies bedeutet, dass sich jeder, unabhängig von Ausbildung oder Praxiserfahrung, so nennen darf. Der Abschluss zum geprüften Baubiologen ist käuflich zu erwerben.

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Trickreiche Lobbyarbeit der Baubiologie

Kuddel, Mittwoch, 11.01.2012, 19:27 (vor 4693 Tagen) @ KlaKla
bearbeitet von Kuddel, Mittwoch, 11.01.2012, 20:46

Auch wenn Baubiologen behaupten, dass Studien und Messwerte ausschlaggebend waren für den willkürlich ermittelten Richtwert, so behaupte ich, dass Sie keine seriösen Studien nennen können die Ihre Behauptung stützt.

Nein, Studien sind mitnichten Grundlage für die Richtwerte, Fallbeispiele hingegen schon.
Ich erinnere mich, in einer von W. M.'s Geschichten gelesen zu haben, daß er von "Wissenschaft" nicht viel hält und bei der Erfindung der SBM nicht Studien ausschlaggebend waren, sondern das Niveau der "natürlichen" Strahlung, das technisch Machbare und die (von niemandem überprüfbare) "Erfahrung" der Baubiologen aus über x-tausend "Schlafplatzuntersuchungen".

Die Steilvorlage für mögliche Gesundheitseffekte hat Mitte letzten Jahrhunderts der Elektrotechniker Herbert L. König mit seinem Buch "unsichtbare Umwelt" geliefert, dessen Schwiegervater laut "Spiegel" ein prominenter Rutengänger für die High Society war.
Königs Buch, in Buchhandlungen unter "Esoterik und Grenzwissenschaften" zu finden, wird heute noch bei Baubiologen und Esoterikern als "Grundlagenwerk" gepriesen.

Sicher gibt es überzeugte EHS die von sich behaupten dass sie unter derartig niedrigen Werten Befindlichkeitsstörungen verspüren aber einen Beleg für ihre Überzeugung sind sie nach wie vor schuldig geblieben.

Die Baubiologen denken sich einen RichtWert aus, der sich an der Natur orientiert, es finden sich "naturliebende" Personen, die glauben auf "unnatürliche" Pegel zu reagieren und schon hat man eine sich selbsterfüllende Prophezeiung, welche die frei erfundenen Werte bestätigt.

Darum werden die "Elektrosensiblen" von den Baubiologen so gehätschelt.
Deren Existenz (zuerst postuliert, dann in "Fallbeispielen" dokumentiert) ist das Glaubwürdigkeits-Argument für die außerordentlich niedrigen Richtwerte der Baubiologen.
Ohne Existenz von "ES" und die Sammlung von Fallbeispielen würde doch jeder die Elektrosmog-"Baubiologen" für Plem-Plem halten.

Wußten Sie, daß die hyper-Elektrosensible Suzanne laut eigener Aussage mit der Gabe ausgestattet ist, mit einer Wünschelrute oder einem Pendel "natürliche" Wasseradern aufzuspüren zu können ?
Ist es da verwunderlich, daß eine so empfindliche Person auf "unnatürliche" Strahlung umso stärker reagiert ?
Ich frage mich immer wieder, warum Hyper-Elektrosensible eigentlich dauernd einen eingeschalteten Funkempfänger, Typ "E-Smog-Spion" um sich haben müssen, wenn sie, wie Uli.W. auch selbst "spüren" können, wenn in vorbeifahrenden Autos mobil telefoniert wird.
Suzanne hat einen, Ulli hat einen, Birgit hat einen => mehrfach in diversen Presseberichten dokumentiert.
Ich würde auch "Herzrasen" bekommen, wenn plötzlich so ein E-Smog-Spion bei voll aufgedrehter Lautstärke losplärrt.
Ulli's selbsterklärte Mission ist auch, daß möglichst jeder ein solches Gerät haben sollte. Daher veröffentlicht er Video's auf Youtube, wo gezeigt wird, wie die Geräte zu benutzen sind und er bietet auf seiner HP Sammelbestellungen mit Rabatten an.
Auf das sich die Elektrosensiblen mehren, gleich einer selbsterfüllenden Prophezeiung.

K

Tags:
Filz, Esmog-Spion, SBM, Prophezeiung, Vorsorgeempfehlung, Oberammergau, HF-Detektor, Wünschelruten, Fallbeispiel, Okkultismus, Strahlensucher, Wasseradern, Schlafplatz, Grenzwissenschaften

Geschäftstüchtige Elektrosensible: auf Codewort "Rabatt"

H. Lamarr @, München, Mittwoch, 11.01.2012, 23:31 (vor 4693 Tagen) @ Kuddel

Ulli's selbsterklärte Mission ist auch, daß möglichst jeder ein solches Gerät haben sollte. Daher veröffentlicht er Video's auf Youtube, wo gezeigt wird, wie die Geräte zu benutzen sind und er bietet auf seiner HP Sammelbestellungen mit Rabatten an.

Nee, oder?

Doch!

Schon im September 2009 schrieb er, der Uli ...

"Wo gibt es das Messgerät, das ich bei Vorträgen und in den Fernsehbeiträgen benutze, und wie heißt es?
Der Name des Gerätes ist „E-Smog Spion“ und die Profiversion hat den Namen „Profi Spion“. Ich habe beide Geräte im Einsatz und bin sehr zufrieden damit. Zu bekommen sind diese bei der Firma Endotronic in 88260 Argenbühl unter der Telefonnummer 07566/465. Mein Wunsch ist es, dass möglichst viele lernen die Strahlung zu messen und für die Mitmenschen hörbar und damit begreifbar zu machen. Von dem her habe ich das Projekt „Strahlendetektive“ ins Leben gerufen. Damit möglichst viele Geräte in Umlauf kommen, habe ich einen Rabatt ausgehandelt. Wer dieses Stichwort bei der Bestellung angibt, bekommt daher einen Sonderpreis.
"

Kommentar: Die rührselige Geschichte von Ulis "Wunsch" glaube ich ihm nicht. Das Codewort "Strahlendetektive" hat mMn eine ganz andere Funktion, als die behauptete. Vielleicht höre ich ja auch schon das Gras wachsen, aber nachdem, was ich schon alles mit listigen Mobilfunkgegnern erlebt habe, könnte es auch so sein:

Freundliche Variante
1) Uli vereinbart mit der Firma E. ein Stichwort, an dem der Bestelleingang der Firma E. erkennt, dass der Kunde von Uli geschickt wurde.
2) Ein Kunde nennt bei seiner Bestellung das Uli-Stichwort.
3) Firma E. räumt dem Kunden einen kleinen Rabatt auf den Listenpreis ein.
4) Firma E. überweist Provision auf Ulis Konto.

Unfreundliche Variante
1) Uli vereinbart mit der Firma E. ein Stichwort, an dem der Bestelleingang der Firma E. erkennt, dass der Kunde von Uli geschickt wurde.
2) Ein Kunde nennt bei seiner Bestellung das Uli-Stichwort.
3) Firma E. weiß, dass bei Nennung des Stichworts der Verkaufspreis um den einzuräumenden Rabatt erhöht werden soll, der Kunde zahlt trotz Rabatt den Listenpreis,
4) Firma E. überweist dickere Provision auf Ulis Konto.

Und das schönste ist: Niemand kann unserem Uli an die Karre fahren. Denn er nennt weder beim Rabatt noch beim Preis konkrete Werte. "Sonderpreis" muss nicht zwangsläufig billiger, sondern kann auch teurer sein. Da merkt man, er war halt mal Händler, der Uli. Auch wenn er mit seinem Laden, entgegen der verbreiteten Mythen vom erfolgreichen Unternehmer, in Wahrheit bös' Schiffbruch erlitten hat.

Unser Uli ist aber nicht der einzig, der vom edlen Wunsch beseelt ist, dass möglichst viele lernen sollen "die Strahlung zu messen und für die Mitmenschen hörbar und damit begreifbar zu machen". Auch der schwer elektrosensible Hartmut H., im Oktober 2007 Gründer des Hersbrucker Vereins "Bürger gegen Elektrosmog", kam zufällig ebenfalls mit der Firma E. auf die Idee, ein Codewort für Kunden zu vereinbaren.

Und so stand denn schon 2007 auf seiner Webseite zu lesen:

"Es wird Ihnen 2% Ermässigung eingeräumt, wenn Sie als
Codewort "Hersbruck-Esmog" Ihrer Bestellung beifügen!"

Auch Hartmut H.s Empfehlung galt dem "E-Smog Spion" (und dem rd. 840 Euro teurem HF Digitmeter II). Im Gegensatz zu unserem Uli hat er immerhin jedoch die Listenpreise der Kisten genannt, so dass bei ihm die unfreundliche Variante des Provisionsmodells nicht angewendet werden kann.

Da der E-Smog Spion aus meiner Sicht kein Messgerät ist, sondern ein hoffnungslos veralteter HF-Detektor mit umständlicher Bedienung, ist davon auszugehen, dass die beiden "Stichwortgeber" an Provisionszahlungen nicht reich wurden.

Das aber ist auch nicht der Punkt. Der Punkt ist, dass mMn Selbstlosigkeit vorgetäuscht wird, wo in Wahrheit Eigennutz herrscht. Getreu dem Motto "auch Kleinvieh macht Mist" könnten aus mehreren derartigen "Projekten", wie es Uli schönfärbend nennt, durchaus erkleckliche Sümmchen resultieren. Bei Uli habe ich den Verdacht, dass genau dies zutrifft, denn seine Nähe zur Firma E. ist nicht die einzige zu einem kommerziellen E-Smog-Nutznießer, er hat in der Vergangenheit auch anderweitig seine Fühler nach Einkommensquellen ausgestreckt.

Nur, wie soll man einem Extrem-EHS Glauben schenken, wenn er die möglichst große Verbreitung des "E-Smog Spions" - hergestellt in einem baden-württembergischen Dorf - als seinen Wunsch ausgibt, er tatsächlich aber heimlich Provision einschiebt und mit einem nicht enden wollenden Strom herzzerreißender Alarmmeldungen über angebliche Schrecken des Elektrosmogs den Ertrag seiner Provisionen selbst nach oben treiben kann?

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

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Esmog-Spion, Mythen, Weiner, Trick, HF-Detektor, Kommerz, Endotronic, Messgeräte

Geschäftstüchtige Elektrosensible: auf Codewort "Rabatt"

charles ⌂ @, Donnerstag, 12.01.2012, 13:48 (vor 4692 Tagen) @ H. Lamarr

Es gibt nicht viel Personen die so viel unterschiedliche Messgeräte, Antennen und Probes haben wie ich.
Aber mein geleibtetes Gerät ist der Esmog-Spion.
Den trage ich immer in meine Tasche dabei, und der gibt mir einen guten Eindruck in jede Situation.

Es ist ein gutes Hilfsmittel um sofort die Situation beurteilen zu können.

Nah, und wenn der Uli eine Provision bekommen würde, das ist doch nicht so schlimm? Oder?
Es schadet Ihnen, Spatenpauli, doch nicht? Oder?
Nicht der Rede wert.
Alte Suppe von 2009.

Es gibt andere Sachen worüber man sich aufregen kann.

--
Charles Claessens
www.milieuziektes.nl

Geschäftstüchtige Elektrosensible: auf Codewort "Rabatt"

Diagnose-Reflex, Donnerstag, 12.01.2012, 14:05 (vor 4692 Tagen) @ charles

Stimmt. Über Ihre Vertriebstätigkeiten zum Beispiel, Charles :)

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