Schär, 2011 - NFP57-Dokumentation (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Dienstag, 06.12.2011, 00:16 (vor 4737 Tagen) @ H. Lamarr

Im Rahmen des Schweizerischen EMF-Forschungsprogramms "NFP57" untersuchte die Arbeitsgruppe um Primo Schär an der Universität Basel im Modul Zellbiologie "Gentoxische Effekte von nichtionisierender Strahlung". Der Titel ist irreführend, denn aus der Beschreibung des Projekts wird deutlich, dass es sich hierbei um die Feldwirkung von 50-Hz-Haushaltsstrom handelt und nicht um Mobilfunk. Zum Abschluss des NFP57 im Mai 2011 wurde jedoch ein Resümee des Projekts gezogen, in dem überraschenderweise kurz auch auf Mobilfunk eingegangen und die biologische Bedeutung der gefundenen Effekte relativiert wird.

"Entsprechend den früheren Studien haben auch Primo Schär und sein Team festgestellt, dass in menschlichen Bindegewebszellen unter dem Einfluss von niederfrequenten Magnetfeldern, die periodisch ein- und ausgeschaltet wurden, DNA-Strangbrüche gehäuft auftreten. Teilweise ist das auch der Fall, wenn die Bindegewebszellen den im Mobilfunk üblichen hochfrequenten elektromagnetischen Feldern ausgesetzt werden.

Vertiefte biochemische Analysen im Rahmen des Forschungsprojektes haben nun ergeben, dass diese Veränderungen an der DNA nicht etwa das Ergebnis einer direkten physischen Schädigung des genetischen Materials sind. Was die Forschenden in ihren Untersuchungen beobachtet haben, entspricht vielmehr einem etwas häufigeren Auftreten natürlicher Prozesse, zumal Strangbrüche an der DNA bei der normalen Vermehrung einer Zelle keineswegs aussergewöhnlich sind. Die Forschenden um Primo Schär vermuten denn auch, dass die von ihnen festgestellten Strangbrüche an der DNA für die Zellen kein grosses Risiko darstellen, und dass die Zellen diese Strangbrüche relativ leicht reparieren können.

Die Basler Wissenschafter haben ihre Erkenntnisse an ganz bestimmten Zellen unter speziellen Bedingungen gewonnen. Deshalb ist es wichtig, dass weitere Forschungsgruppen künftige ähnliche Experimente an anderen Zelltypen als denen von Primo Schär und seinem Team untersuchten Zellen durchführen."

Quelle: http://www.nfp57.ch/files/downloads/NFP57_Resultate.pdf

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –


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