Finnland - seit wann reines "Handyland"? (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Freitag, 04.11.2011, 10:31 (vor 4769 Tagen) @ Doris

Der Wahl-Berliner wünscht sich eine von allen Lobbyinteressen unabhängige Untersuchung und das möglichst in ganz Europa. Tatsache sei, dass Hirntumore sich oft erst nach 10-15 Jahren zeigten, hier fehle also jegliche Basis zur Beurteilung langfristiger Schäden. [Einspruch!]

Die Kurve in Finnland ist zum heutigen Zeitpunkt mMn noch nicht aussagekräftig. Gehirntumore wachsen nun mal nicht von heute auf morgen. Und Finnland lag vor 4 Jahren also 2007, bei 61 %.

Da sind wir geteilter Meinung, denn wie ich hier versucht habe deutlich zu machen, hat in den Nordländern der Handy-Boom schon vor 30 Jahren eingesetzt. Nicht so doll wie später in den 90ern mit GSM, aber etwa 1 Million Teilnehmer hatten um 1992 herum schon 10 Jahre mobil Telefonieren hinter sich. Würde nun ein Kausalzusammenhang bestehen zwischen der körpernahen Funkemission und Hirntumoren, müssten im schlimmsten Fall die 1 Million nach heute rd. 30 Jahren die Hirntumorrate in den Nordländern nach oben gebogen haben. Denn Hirntumore sind, Sie wissen es, sehr selten, 1 Million neue Fälle wären ein unübersehbar drastisches Signal. Doch davon ist in der Hirntumorkurve Finnlands nichts zu sehen, im Gegenteil, der Anstieg wird nicht deutlich größer, sondern kleiner. Und ich wüsste jetzt keinen Grund, warum nicht jeder oder zumindest "viele" von den 1 Million Langzeitnutzern betroffen sein sollten, sondern nur ein klitzekleiner Anteil, der statistisch (noch) nicht in Erscheinung tritt.

Mir kommt inzwischen die Krebs-Risikobetrachtung in Zusammenhang mit Funkfeldern ziemlich konstruiert vor. So als ob das Risiko unter allen Umständen herbeitheoretisiert werden soll. Die Zahlen, etwa Krebsregister der 1000-Sendemastenstadt München, sprechen eine ganz andere Sprache. Hieß es ursprünglich infolge Naila nach nur fünf Jahren unter Funk komme der Krebs, werden inzwischen die Zeiträume von Alarmkritikern immer stärker gedehnt, um noch Zweifel säen zu können. Da geht es nicht mehr um die Wahrheit, sondern ums Prinzip. Soll heißen: Zeigt sich auch in 30 Jahren (also mindestens 50 Jahre nach dem Handy-Boom) noch immer kein Krebsrisiko, werden die Alarmkritiker halt auf Genschäden zu Lasten kommender Generationen umsatteln, jedoch nicht, weil es dazu ernsthaft belastbare Hinweise gäbe, sondern um weiter Alarm schlagen zu können. Das Motiv dazu (Profit) haben wir hier im Forum ja immer wieder thematisiert, es ist zeitlos und würde mühelos Jahrtausende überdauern. So lange werden wir aber nicht warten müssen, der Alarm wird mMn recht schnell erlöschen, sobald er sich nicht mehr lohnt. Soweit aber ist es noch nicht, noch wird das Feuerchen trickreich geschürt und der Kessel unter Druck gehalten.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Alarmkritiker, Krebsrisiko


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