Warnhinweis, warum nicht ? (Allgemein)

Doris @, Sonntag, 30.01.2011, 17:17 (vor 5053 Tagen) @ Kuddel

Da gab es doch vor ca 1 Jahr eine Ankündigung, daß man im US-Bundestaat Maine einen Warnhinweis auf dem Mobiltelefon anbringen wollte. <hier>

Ich vermute mal da ist nichts draus geworden ?

Denke ich auch.

Das ist doch eine vernüftige Idee.
Z.B. könnte man den Hinweis auf die Diplay-Schutzfolie anbringen, die vom Benutzer nach dem Kauf entfernt werden muß,um das Gerät zu verwenden.

Wäre eine Möglichkeit

Bei amerikanischen Neuwagen kleben Warnhinweise in allen Ecken. Die Bedienungsanleitungen amerikanischer Produkte bestehen oft zu 50% nur aus Warnhinweisen und zwar so viele, daß man keine Lust mehr hat, alle durchzulesen.

Ähnlich wie bei der "Mobilfunk macht tot - toter - am totesten Fraktion" und das schon seit über einem Jahrzehnt. Und wenn sich dann mal wirklich ein ernstzunehmender Hinweis ergeben würde, dann hört keiner mehr hin.

Der Text könnte z.B. so lauten:

Achtung:
Es gibt schwache Hinweise, daß längjährige, intensive Nutzung von Mobiltelefonen die Wahrscheinlichkeit erhöht, an einem Ohrtumor zu erkranken.
Weitere Info's unter www.95%lesenssowiesonicht.com

ich habe unter einem Warnhinweis noch nie einen Hinweis auf eine entsprechende Seite gesehen.

Ich möchte hier nun extra anmerken, dass es im anschließenden Abschnitt mir nicht darum geht, gerechtfertigte Warnungen auf Zigarettenschachteln gleichzustellen mit evtl. Risiken durch Handys. Es geht erstranging um die Beantwortung der Frage, wie sich mMn Warnhinweise auf Nutzungsverhalten im allgemeinen auswirken.

Aber glauben sie daß sich dadurch das Nutzungsverhalten verändern würde ?

Ja!

Warnhinweise lassen den größten Teil der Bevölkerung sicherlich nicht in Panik verfallen, aber sie speichern sich auf der "Gehirnfestplatte". Beispiele: Ich denke, Mütter untersuchen Spielzeug auf verschluckbare Teile bevor sie es ihrem Nachwuchs geben. Beim "plötzlichen Kindstod" gab es einige Vorsorgeempfehlungen/Warnhinweise, die ihnen wohl so manche Mutter runterrasseln kann, selbst wenn deren Kindern nicht mehr zu dieser Risikogruppe gehören.
Warnhinweise speichern sich ab. Da bin ich mir sicher.

Wieviele Leute rauchen Zigaretten, trotz Warnhinweis auf der Verpackung ?

Rauchen ist eine Sucht. Körperliche und psychische Abhängigkeit, mit allen daraus resultierenden Konsequenzen für den Raucher, der zum Ex-Raucher werden will. Er wird nie mehr den Status des Nie-Rauchers bekommen. Ebenso beim Alkoholiker. Auch hier gibt es nur den Status des Anti-Alkoholikers, der im Gegensatz zum Nicht-Alkoholiker nicht so mit Alkohol umgehen kann und darf, wie derjenige, der nie süchtig war.
Aber es ist nicht so, dass sich ein Raucher mit den Warnhinweisen gar nicht auseinandersetzt. Er blendet sie aus. Es gab/gibt Hüllen, die zum Zeitpunkt der Einführung dieser Warnhinweise verstärkt gekauft wurden um die Zigarettenschachteln da hineinzupacken.

Die Raucherwarnung auf den Zigaretten haben m.E. zur öffentlichen Ächtung der Raucher mit beigetragen und ebenfalls zur Wahrnehmung des Problems "Rauchen" allgemein in der Bevölkerung. Die rückgängigen Rauchenzahlen in den Ländern, in denen gezielt Vorsorge betrieben wird, sprechen für Warnhinweise in jeglicher Form. Ich maile meinem Sohn hin und wieder Raucherlungen und Raucherbeine. Seine Kumpels geben mir ihre Mailadresse nicht, weil sie keine sehen wollen ;-)

Die Türkei hat sich erst kürzlich für Rauchverbote entschieden. ---> hier

Wieviele fahren Auto, obwohl sie sich der Gefahr bewußt sind, in einen Verkehrsunfall verwickelt zu werden ?

Wieviele Leute stehen am morgen auf, obwohl sie sich bewusst sind, dass auf sie die Tücken und Risiken eines normalen Alltags mit allem was dazu gehört, zukommen? ;-)
Die Menschen müssen Auto fahren, aber die Autos werden immer sicherer gemacht. Es gibt Verkehrsregeln es gibt Sicherheitsvorschriften, Gurtpflicht usw. In Anbetracht der riesigen Blechlawinen, die täglich über die Straßen rollen und der dazu verhältnismäßig wenigen Unfälle, ist für mich ersichtlich, dass die meisten Menschen auch beim Autofahren Verantwortung für sich und für andere übernehmen.

Es geht nicht darum das Handy zu verbieten. Die Mobilfunktechnologie ist eine bedeutende und sinnvolle Sache, die das Leben in vielerlei Hinsicht sicherer, bequemer und angenehmer macht.
Im Gegensatz zu den von Ihnen angeführten Risiken wie Rauchen und Autofahren, bei denen es Altersbegrenzungen gibt, gibt's beim Handygebrauch nichts.

Es gibt ungeklärte Fragen zu einer evtl. Tumorbildung. In England, und wohl nicht nur dort, geben Eltern mit gutem Gewissen bereits Kindern zwischen 5 und 10 Jahren ein eigenes Handy. Die integrieren es von jung an in ihr Leben und die Eltern verlassen sich mit gutem Recht auf die Wissenschaft, die sich selber noch nicht einig ist.


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