Hier Brustbeben befürchtet, dort Baumsterben infolge EMF (Allgemein)
Jennifer McCreight, 22, Studentin aus dem US-Staat Indiana, ließ sich vom iranischen Religionsgelehrten Kasem Sadighi zu einem „wissenschaftlichen“ Experiment inspirieren. Der konservative Prediger hatte, so "Der Spiegel" in seiner Ausgabe 18/2010, während eines Freitagsgebets in Teheran behauptet:
„Frauen, die sich nicht angemessen kleiden“, könnten Erdbeben verursachen.
McCreight reagierte seinerzeit prompt und rief via Internet zum „BoobquakeDay“ auf: „Am Montag, dem 26. April, werde ich das T-Shirt mit dem tiefsten Dekolleté, das ich besitze, anziehen. Ich fordere andere weibliche Skeptiker auf mitzumachen und die vermeintliche übernatürliche Macht ihrer Brüste zu testen.“
Weiter heißt es in dem Artikel:
McCreights Initiative führte zu angeregter Aktivität im Netz: Auf YouTube erschienen zahllose Videoclips, eine eigene Facebook-Gruppe wurde gegründet und auf ihrem Blog „Blag Hag“ gab es ein enormes Echo. Dort ist auch die ausführliche Auswertung der „Brustbeben“-Aktion nachzulesen.
Allen, die die Angelegenheit zu ernst genommen haben, gibt McCreight mit auf den Weg: „Ich bin überzeugt davon, dass ein ernsthafter Diskurs zu nichts führt, wenn jemand so etwas Dummes und Böses sagt — manchmal ist ein bisschen Spott lohnenswerter.“
Kommentar: Im Abendland mag vermutlich niemand so recht an die Behauptung glauben, eine gewisse Menge an unvollständig verhüllten weiblichen Geschlechtsmerkmalen könne Erdbeben verursachen. Einige glauben dort aber, sehr schwache Funkfelder von Mobilfunk-Basisstationen würde Nadelbäume entnadeln, Laubbäume entlauben und Obstbäumen die Rinde vom Stamm ziehen. Dies wiederum wird unbestätigten Meldungen zufolge im Morgenland als Geschichte kolportiert, der zufolge es die Abendländer sind, die einen an der Klatsche hätten.
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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –