Das Problem des Restrisikos liegt in der Masse (Allgemein)

Doris @, Freitag, 21.05.2010, 01:01 (vor 5162 Tagen) @ KlaKla

Im Grunde genommen muss jeder Eigenverantwortlich mit der Technik umgehen.
Es war doch wohl immer so gewesen, dass neue Techniken auf den Markt kamen und diese im Laufe der Zeit verbessert wurden. Risiken wurden weitest gehend abgeklärt und nun liegt es am Verbraucher. Denn ein Restrisiko bleibt immer.
Es war doch wohl immer so gewesen, dass neue Techniken auf den Markt kamen und diese im Laufe der Zeit verbessert wurden. Risiken wurden weitest gehend abgeklärt und nun liegt es am Verbraucher. Denn ein Restrisiko bleibt immer.

Grundsätzlich haben Sie Recht.

M.E. liegt das Problem beim Restrisiko der Handynutzung in der extremen Verbreitung. Und Sie dürfen weiterhin nicht verkennen, dass Sie und jeder, der sich so intensiv mit diesem Thema beschäftigt, diese Eigenverantwortung für sich selber übernehmen kann. Aber andere, die das nicht tun, nicht tun können, müssen vertrauen und sind letztendlich auf diejenigen angewiesen, die ihnen den höchstmöglichen Schutz eines genutzten Produktes gewähren. Es gibt unzählige andere Sachen auch in Ihrem Leben, mit dem Sie sich nicht so intensiv auseinandersetzen wie mit Handys und Co. Auf der einen SEite ist ein Handy zwar das Lieblingsspielzeug fast der gesamten Menschheit, aber auf der anderen Seite wird es in bestimmte Berufe ganz stark eingebunden und nicht immer kann man Vorsorge und Expositionsverminderung aufgrund des verbleibenden Restrisikos betreiben. Der berufliche Weg meines großen Sohnes wird z.B. sehr stark mit Handynutzung verbunden sein. Vorsorge kann auch nur dann von jedem einzelnen getroffen werden, wenn die Vorsorgeempfehlungen klar und deutlich für alle sichtbar deklariert wären und nicht erst bei Interesse gesucht werden müssen.

Gerade bei der Veröffentlichung der Interphone Studie ist mir selber mal wieder klar geworden, dass die Medien nur bedingt die geeigneten kompetenten Informationsvermittler sind. Und wer wühlt sich bei allem durch sämtliche Originaltexte und Kommentare? Kein normaler Mensch tut das, sondern der nimmt das mit, was ihm die Medien suggerieren. Und wer die Originaltexte und die Statements verschiedener seriöser Wissenschaftler dazu gelesen hat, der kann sich sein eigenes Bild machen.

Für mich ist nach all diesen sehr zeitintensiven Informationen, die ich mir die letzten drei Tage beschafft habe, die Sache nicht geklärt. Lieber wäre es mir gewesen, ich hätte die Unbekümmertheit der letzten Wochen und Monate bei diesem Thema behalten, eben einfach auch in Anbetracht derjenigen, die es nur bedingt selber entscheiden können, wie stark sie ein Handy nutzen. So sind auch in all den ganzen Kommentaren sehr sorglose und weniger sorglose Wissenschaftler zu erkennen. Der Grund warum die Tendenz unterschiedlich ist, ist mir nicht klar. Es ist auch eine Sache der persönlichen subjektiven Einschätzung des einzelnen und vielleicht sogar auch eine bewusste Ausblendung einer Sache, die nicht sein darf. Und hier meine ich jetzt ganz sicherlich nicht, weil eine Verbandelung mit der Industrie besteht, sondern vielleicht auch dem eigenen Gewissen gegenüber. Es ist doch jedem klar, dass hier nichts mehr rückgängig zu machen wäre. Die Menschen lieben ihr Handy über alles und diese Technik erleichtert viele Dinge im Leben. Was könnte da gemacht werden, wenn es eben nicht so ist, wie es hoffentlich sein sollte, sein muss.

Das allen zur Verfügung stehende Material hat mir gezeigt, dass es sehr nachdenkenswerte und ernstzunehmende offene Fragen gibt, die in Anbetracht der extremen Verbreitung der Technik so gut es geht, geklärt werden müssen.

Wer sich durch das ganze Material durchschlägt, erkennt übrigens auch das Problem der meisten mobilfunkkritischen Seiten. Während die Wissenschaftler wohl in der Lage sind ihre kritischen Kommentare sachlich und ohne Polemik darzustellen ist es bei den Kritikern diese unerträgliche Tendenz der Besserwisserei, die haltlosen Unterstellungen und Anschuldigungen, das ständige Suggerieren, dass sich bei diesem Thema alle Obrigen gegen den Rest der Bevölkerung eingeschossen hat und die gezielt schädigen wollen. Dieses Stammtischgejohle ist es, welches bei mir mittlerweile regelmäßigen Brechreiz auslöst und diese Leute zu einem lächerlichen bedauernswerten Haufen verkümmern lässt.

Deshalb tendiere ich nach all den Informationen auf jeden Fall zu der Aussage von Christopher Wild,
"die Beobachtungen in der Kategorie der höchsten kumulativen Anruf-Zeit und die sich ändernden Verhaltensmuster bei der Nutzung von Mobiltelefonen seit der durch INTERPHONE untersuchten Periode, besonders bei jungen Menschen, deuten an, dass Mobiltelefongebrauch und Hirntumor-Risiko es verdienen, weiter untersucht zu werden."

als zu der Aussage z.B. von Maria Blettner, die meint, dass sie keinen Euro mehr für weitere Forschung ausgeben würde.


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