Phobiker statt Spinner (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Samstag, 01.08.2009, 16:04 (vor 5455 Tagen) @ bugscout

Wenn sich irgendwann herausstellt, dass das ganze nur Spinnkram war, hab ich halt einfach nur Strom gespart.

Das ist eine pragmatische Einstellung, mit der ich gut klar komme.

Niemandem ist es vorzuwerfen, wenn er vorsorglich zur Abwendung eines möglichen Risikos etwas unternimmt. Dies ist völlig okay, um mit eigenen Ängsten umzugehen. Schlimm wird es erst dann, wenn die eigenen Ängste im großen Stil (Vorträge, Webseiten, Bücher, Broschüren) auf andere projiziert werden. Auf den ersten Blick, um die anderen zu warnen und zu retten, auf den zweiten Blick aber doch eher, um Recht zu behalten und die eigene Angst mit möglichst vielen zu teilen und sie so erträglich zu machen, zu halbieren, zu vierteln ...

Wer eine übergroße Angst vor Funkfeldern hat wird gerne als Spinner bezeichnet. Im Grunde unterscheidet diese Leute jedoch nichts von Leuten, die z.B. übergroße Angst vor Spinnen, großer Höhe, großen leeren Plätzen oder kleinen engen Räumen haben. Krasse Mobilfunkgegner sind so gesehen lediglich eine junge moderne Spielart des altbekannten Krankheitsbildes der Phobiker. Und weil ich nicht auf die Idee käme, einen gegenüber Spinnen extrem Ängstlichen als Spinner zu bezeichnen (Spinnen, die nicht spinnen, spinnen), werde ich mich bemühen, dies auch bei extremen Mobilfunkgegnern zu vermeiden und diese fortan nicht mehr als Spinner, sondern als Phobiker zu bezeichnen. Dies trifft den Kern der Sache mMn eher.

--
Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Phobiker


gesamter Thread:

 RSS-Feed dieser Diskussion

powered by my little forum