REFLEX - Chronologie - 2 (Forschung)
November 1994: Der Tabakforschungsverband hat noch 15.000 DM für eine Meta-Analyse von Überla zum Passivrauchen übrig, da diese nicht gebraucht wurde. Stattdessen soll Überla 25.000 DM als Förderung und Unterstützung für sein Institut bekommen.
April 1995: Die für die Tabakindustrie tätige Firma „Business Development Associates“ veranstaltet ein Seminar über „Gegenwärtige rechtliche und politische Themen zu Elektromagnetischen Frequenzen (EMF)“ und informiert die Tabakindustrie über die Veranstaltung. Es handelt sich dabei um Gefahren durch Hochspannungsleitungen.
1996: Die Sendung Kontraste berichtet über die Einflussnahme der Tabakindustrie auf die Wissenschaft: VERUM bezahlt 125.000 DM für einen Kongress des Robert-Koch-Instituts im Oktober 1995, [Nachfolgeorganisation des 1994 aufgelösten Bundesgesundheitsamtes, dem Überla von 1981-1985 als Präsident vorstand]. Der Tabakkritiker F. J. Wiebel kommentierte, dass in jedem anderen Land der Leiter eines staatlichen Institutes dafür den Hut nehmen müsste.
Was Kontraste 1995/96 nicht wissen kann, ist dass die Thematik und Teilnahme Überlas dem entsprechen, was Überla im Februar 1990 vorschlug.
April 1996: Die amerikanische Zigarettenindustrie bekommt Informationen über EMF, Dieselabgase und Dioxin, um sie mit der Behandlung des Passivrauchens durch die Gesundheitsbehörde zu vergleichen.
1997 Schreibt der Tabakkritiker Wiebel im International Journal of Hygiene and Environmental Medicine, dass der eigentliche Zweck der Stiftung VERUM das Ablenken von den Gesundheitsgefahren des Passivrauchens sei.
Januar 1998: Am 12. Januar findet eine Anhörung des Bundestages zum Nichtraucherschutz statt. An diesem Tag veröffentlicht das Institut der deutschen Wirtschaft IW eine vom Verband der Cigarettenindustrie beauftragte Studie, der zufolge das geplante Gesetz Kosten in Höhe von 33 Mrd. DM verursachen würde.
Januar 1998: Es gelingt Prof. A., die abschließende Beratung der MAK-Kommission über die Klassifizierung des Passivrauchens von Januar auf Juni zu verschieben. Der Bundestag lehnt daraufhin, ohne die Neuklassifizierung durch die MAK-Kommission, im Februar den Gesetzentwurf zum Nichtraucherschutzgesetz ab.
1998: Die amerikanische Zigarettenindustrie muss nach dem so genannten Master Settlement Agreement von 1998 über 200 Mrd Dollar an klagende Bundesstaaten zahlen. Weitere Klagen folgen.
NID-33 schreibt, dass Prof. A. bei der Anhörung des Gesundheitsausschusses zum Nichtraucherschutz-Gesetz, Studien über die Gesundheitsschädlichkeit des Passivrauchens als umstritten und fragwürdig darstellte, und als Beleg seine bevorstehende Veröffentlichung in der Zeitschrift „Circulation“ nannte. Vor der Veröffentlichung sicherte Prof. A. Circulation folgendes zu "Ich erkläre kategorisch, daß ich in keiner Weise, weder finanziell, wirtschaftlich, noch in anderer Art eine Verbindung zur Zigarettenindustrie habe."
Februar 1999 am 4.02.99 fordert ein Anwalt Prof. A. den NID unter Strafandrohung auf, „es zu unterlassen, künftig zu behaupten und/oder zu verbreiten, daß a) Prof. A. leitender Angestellter des Verbandes der Cigarettenindustrie und b) *** c) in allen wissenschaftlich orientierten Einrichtungen des Verbandes der Cigarettenindustrie eine Spitzenposition eingenommen habe.“
***
Juli 1999: Die amerikanische Zigarettenindustrie liest von einer gefälschten EMF-Studie. Ein Zell-Biologe des Department of Energie (DOE) hatte Daten gefälscht um auf eine Veränderung des Einlasses von Kalzium durch die Zelloberfläche bei Hochspannungsleitungen zu schließen. Er wurde entlassen. Der Artikel endet mit der Aussage, dass immer mehr Forscher vermuten, dass EMF sicher sei.
Februar 2000: Die REFLEX-Studie (Projekt Referenz QLK4-CT-1999-01574 ) beginnt am 01.02.2000. REFLEX=Risk evaluation of potential environmental hazards from low-energy electromagnetic field (emf) exposure using sensitive in vitro methods. Die EU (Cordis) bezahlt 2.059.450 EURO der Projektkosten in Höhe von 3.275.087 EURO.
Juni 2000: Dr. Brückner, Vorsitzender des Verbands der deutschen Zigarettenindustrie (VdC) erläutert die Forschunsstruktur des Verbands, einschließlich VERUM. Die Mittel für VERUM sollen mittelfristig auf ein Drittel reduziert werden. Prof. A. solle dem wissenschafts-politischen Ausschuss WPA des VdC am 21.09.00 von seiner Arbeit berichten.
Als Forschungsgegenstände des VdC werden auch Mutagene (Wikipedia: z.B. energiereiche Strahlen oder Umweltgifte) genannt.
August 2000: Auf der Expo 2000 in Hannover berichtet Dr. Derek Yach von der Weltgesundheitsorganisation WHO, dass die Tabakindustrie die WHO als einen ihrer ärgsten Feinde betrachte und mehrere Fälle dokumentiert seien, nach denen die Tabakindustrie die Arbeit der WHO systematisch zu Fall bringen wollte.
Deutschland sei, zusammen mit Kasachstan, Kirgisien und der Ukraine das einzige Land in Europa [und GUS], das keine Gesetzgebung zur Tabakkontrolle habe.
Deutsche Tabakwissenschaftler, angeführt von Franz X. Prof. A. hätten sich bei führenden Forschern, Akademikern und Regierungskreisen eingeschmeichelt und integriert. Deutsche Wissenschaftler hätten von Anbeginn an gewusst, dass das wirkliche Schlachtfeld Passivrauchen gewesen wäre und immer noch sei. Sie hätten alles in ihrer Macht stehende getan, um die überwältigenden Beweise, dass Passivrauchen der Grund für mehrere Todesursachen und Krankheiten von Erwachsenen und Kindern sei, zu leugnen, zu verfälschen, zu unterdrücken und schließlich zu ignorieren.
[Hinweis Admin: *** aus Rechtsgründen editiert am 28.07.10]
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Sektor3,
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Doris,
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