Alzheimer (Allgemein)

caro, Mittwoch, 05.11.2008, 12:50 (vor 5723 Tagen)

Mainz (epd). Von der eingeschalteten Mikrowelle geht Elektrosmog aus, er entsteht bei der Benutzung von Handys, schnurlosen Telefonen oder beim kabelfreien Internetsurfen. Selbst der LED-Wecker im Schlafzimmer kommt nicht ohne aus. Immer mehr solcher Geräte mit elektromagnetischen Feldern werden in Haushalten genutzt. Ob sie negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben, wird in der Expertenwelt kontrovers diskutiert. Die Weltgesundheitsorganisation WHO spricht keine explizite Warnung, sondern lediglich die Empfehlung aus, sich elektromagnetischen Feldern so wenig wie möglich auszusetzen.

Ob niederfrequente elektromagnetische Felder eine Auswirkung auf den Organismus und insbesondere auf das Nervensystem haben, wird nun an der Universität in Mainz untersucht. Die Mitarbeiter des Instituts für Physiologische Chemie und Pathobiochemie wollen klären, welche Rolle elektromagnetische Felder möglicherweise bei der Entstehung von Alzheimer und der Amyothrophen Lateralsklerose (ALS), einer degenerativen Krankheit des motorischen Nervensystems, spielen. Es habe bereits epidemiologische Studien gegeben, die auf einen Zusammenhang hindeuteten, sagt Albrecht Clement, Biologe und Leiter der Arbeitsgruppe.

Als gesichert gilt, dass sehr starke elektromagnetische Felder durch ihren Wärme erzeugenden Effekt für den Menschen schädlich sein können. So erlitt etwa das technische Personal von Radaranlagen in der Vergangenheit vereinzelt Verbrennungen, bevor Grenzwerte verändert wurden. Wissenschaftler der Universität Zürich konnten nachweisen, dass sogenannte hochfrequente elektromagnetische Felder die Hirnfunktionen beeinflussen. Sie bestrahlten Testpersonen vor dem Schlafengehen mit Wellen einer Frequenz von 900 Megahertz, die der Frequenz beim Telefonieren auf dem Handy im D1-Netz der Telekom entspricht. Die Forscher stellten nach dem Versuch Veränderungen in den elektrischen Gehirnströmen der Testpersonen fest, die sich jedoch während des Schlafens zurückbildeten.

Bei Menschen, die beruflich über lange Zeit elektromagnetischen Feldern ausgesetzt sind wie Lokführer oder Schweißer, sei ein erhöhtes Risiko festgestellt worden, an Alzheimer oder ALS zu erkranken, sagt Clement. «Solche Studien sind allerdings sehr schwierig durchzuführen.» Zusammen mit seinem Kollegen Christian Behl will er in dem vom Bundesamt für Strahlenschutz geförderten Projekt in Mainz an Mäusen untersuchen, ob eine lang andauernde Bestrahlung mit niederfrequenten elektromagnetischen Wellen, wie sie von Haushaltsgeräten ausgehen, einen Einfluss auf den Verlauf der beiden Krankheiten hat.

«Wir sind daran interessiert zu erfahren, ob die Exposition mit elektromagnetischen Feldern Konsequenzen auf molekulare Prozesse im Nervensystem hat», sagt Clement. Die Ergebnisse des Forschungsprojektes könnten in die Grundlagenforschung einfließen und zu einem besseren Verständnis beider Krankheiten beitragen, sagt er.

Vielleicht führten sie irgendwann auch zu einem Wirkstoff, der erfolgreich gegen Alzheimer und ALS eingesetzt werden könne.
Internet: www.forum-elektrosmog.de epd bd fu040935 Nov 08

Tags:
Alzheimer

Steilvorlage für Panikfraktion ▼

H. Lamarr @, München, Mittwoch, 05.11.2008, 13:28 (vor 5723 Tagen) @ caro

Mein lieber Schwan, mit dieser Meldung beliefert der epd die Faktenverdreher vom Dienst mit einer hübschen Steilvorlage, um wieder einmal Unsinn zu verbreiten!

Mikrowelle ...

Handys, schnurlosen Telefonen oder beim kabelfreien Internetsurfen ...

Immer mehr solcher Geräte mit elektromagnetischen Feldern...

So erlitt etwa das technische Personal von Radaranlagen in der Vergangenheit vereinzelt Verbrennungen ...

Sie bestrahlten Testpersonen vor dem Schlafengehen mit Wellen einer Frequenz von 900 Megahertz, die der Frequenz beim Telefonieren auf dem Handy im D1-Netz der Telekom entspricht.

Wenn die dpa die Mutter aller Desinformation ist was bitte ist dann epd? Offenbar nicht viel besser, denn man muss schon einen Augenpaul haben, um nach dem oben zitierten Text-Bombardement in Richtung hochfrequenten Elektrosmog nicht dem Gedanken zu verfallen, dieses Hochfrequenz-Teufelszeugs sei Grund der Alzheimerstudie an der Uni Mainz. Aber genau dieser Gedanke ist falsch! An der Uni Mainz wird kein Zusammenhang zwischen den genannten HF-Sendern und Alzheimer untersucht - weil es dafür aus Sicht der Forscher offenbar keine hinreichenden Verdachtsmomente gibt - untersucht wird vielmehr ein Zusammenhang zu niederfrequenten Feldern, wie sie von Haushaltsgeräten ausgehen.

Im übrigen wurde dieses Vorhaben der Uni Mainz bereits hier aufgegriffen, auch damals schon wurde auf die Verwechslungsgefahr hingewiesen.

Außerdem würde es mich interessieren, woher der epd die folgende Information hat, die mir in dieser Form noch nicht untergekommen ist:

Die Weltgesundheitsorganisation WHO spricht keine explizite Warnung, sondern lediglich die Empfehlung aus, sich elektromagnetischen Feldern so wenig wie möglich auszusetzen.

Da hier keinerlei Quantifizierung für das (unbedenkliche) Maß elektromagnetischer Felder vorgenommen wird, kann ich mir schlecht vorstellen, dass die WHO so einen Schmarrn verbreitet - eher schon der epd ;-) .

Troll-Wiese: http://www.izgmf.de/scripts/forum/index.php?mode=entry&id=25896

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Irrtümer, Alzheimer, Mainz, Panikfraktion, epd

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