Alzheimer (Allgemein)

caro, Mittwoch, 05.11.2008, 12:50 (vor 5812 Tagen)

Mainz (epd). Von der eingeschalteten Mikrowelle geht Elektrosmog aus, er entsteht bei der Benutzung von Handys, schnurlosen Telefonen oder beim kabelfreien Internetsurfen. Selbst der LED-Wecker im Schlafzimmer kommt nicht ohne aus. Immer mehr solcher Geräte mit elektromagnetischen Feldern werden in Haushalten genutzt. Ob sie negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben, wird in der Expertenwelt kontrovers diskutiert. Die Weltgesundheitsorganisation WHO spricht keine explizite Warnung, sondern lediglich die Empfehlung aus, sich elektromagnetischen Feldern so wenig wie möglich auszusetzen.

Ob niederfrequente elektromagnetische Felder eine Auswirkung auf den Organismus und insbesondere auf das Nervensystem haben, wird nun an der Universität in Mainz untersucht. Die Mitarbeiter des Instituts für Physiologische Chemie und Pathobiochemie wollen klären, welche Rolle elektromagnetische Felder möglicherweise bei der Entstehung von Alzheimer und der Amyothrophen Lateralsklerose (ALS), einer degenerativen Krankheit des motorischen Nervensystems, spielen. Es habe bereits epidemiologische Studien gegeben, die auf einen Zusammenhang hindeuteten, sagt Albrecht Clement, Biologe und Leiter der Arbeitsgruppe.

Als gesichert gilt, dass sehr starke elektromagnetische Felder durch ihren Wärme erzeugenden Effekt für den Menschen schädlich sein können. So erlitt etwa das technische Personal von Radaranlagen in der Vergangenheit vereinzelt Verbrennungen, bevor Grenzwerte verändert wurden. Wissenschaftler der Universität Zürich konnten nachweisen, dass sogenannte hochfrequente elektromagnetische Felder die Hirnfunktionen beeinflussen. Sie bestrahlten Testpersonen vor dem Schlafengehen mit Wellen einer Frequenz von 900 Megahertz, die der Frequenz beim Telefonieren auf dem Handy im D1-Netz der Telekom entspricht. Die Forscher stellten nach dem Versuch Veränderungen in den elektrischen Gehirnströmen der Testpersonen fest, die sich jedoch während des Schlafens zurückbildeten.

Bei Menschen, die beruflich über lange Zeit elektromagnetischen Feldern ausgesetzt sind wie Lokführer oder Schweißer, sei ein erhöhtes Risiko festgestellt worden, an Alzheimer oder ALS zu erkranken, sagt Clement. «Solche Studien sind allerdings sehr schwierig durchzuführen.» Zusammen mit seinem Kollegen Christian Behl will er in dem vom Bundesamt für Strahlenschutz geförderten Projekt in Mainz an Mäusen untersuchen, ob eine lang andauernde Bestrahlung mit niederfrequenten elektromagnetischen Wellen, wie sie von Haushaltsgeräten ausgehen, einen Einfluss auf den Verlauf der beiden Krankheiten hat.

«Wir sind daran interessiert zu erfahren, ob die Exposition mit elektromagnetischen Feldern Konsequenzen auf molekulare Prozesse im Nervensystem hat», sagt Clement. Die Ergebnisse des Forschungsprojektes könnten in die Grundlagenforschung einfließen und zu einem besseren Verständnis beider Krankheiten beitragen, sagt er.

Vielleicht führten sie irgendwann auch zu einem Wirkstoff, der erfolgreich gegen Alzheimer und ALS eingesetzt werden könne.
Internet: www.forum-elektrosmog.de epd bd fu040935 Nov 08

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