"Wissenschaft gegen Wahrheit", eine Klageschrift (Forschung)

AnKa, Dienstag, 09.09.2008, 08:58 (vor 5923 Tagen) @ Gast

Wissenschaft und Wahrheit in der Mobilfunkforschung
Stand und Hintergründe einer Kontroverse

Eine bedeutende Rolle in diesem Beratungsausschuss spielt Prof. Alexander Lerchl von der privaten Jakobsuniversität in Bremen, dessen wissenschaftliche Arbeit sich der besonderen Unterstützung der Telekommunikationsindustrie erfreut. Seit langem lässt er nichts unversucht, den internationalen Hin­weisen auf eine Schädlichkeit der Mobilfunkstrahlung, insbesondere aber der UMTS-Strahlung, entgegenzuwirken. Im Rektor der Medizinischen Universität Wien und den Redakteuren des Spiegel hat er offenbar Partner gefunden, die seine Aktivitäten vorbehaltlos unterstützen.

Jetzt wird der gemütlich Papst der Mobilfunkkritik aber langsam ungemütlich. Dieser Ton gegen einen Kollegen ist astreiner Panikfraktions-Stil. So kennt man den Prof. A. gar nicht. Schon die Überschrift ist nachfragenswert, thematisiert sie doch einen Gegensatz zwischen "Wissenschaft" und "Wahrheit". Da blitzt ein fundamentaler Geist durch die Ritzen.

Auf seiner Homepage äußert sich der Rektor der Medizinischen Universität Wien über Wissenschaft und Wahrheit im Allgemeinen und in der Mobilfunkforschung im Besonderen Was er darunter zu verstehen scheint, ist im konkreten Fall nicht nur zur absolut ungerechtfertigten Vernichtung von Forschungsergebnissen aus vieljähriger Arbeit geworden, sondern darüber hinaus auch zum Rufmord an den daran beteiligten Forschern.

Der "Rufmord" an einer beteiligten Laborassistentin muss natürlich hinter den "Rufmord" an den "beteiligten Forschern" zurücktreten. Es gibt nämlich zwei Sorten von "Rufmord": Einen (offensichtlich berechtigten) gegen ein Luder, das am besten im Stile der Gepflogenheiten im Roman "1984" vaporisiert gehört, und einen gegenüber "beteiligten Forschern", die mit ihrer ehemaligen Mitarbeiterin natürlich nichts gemein haben. Schliesslich sind sie Wissenschaftler.

Eine Inszenierung wie diese, obwohl keineswegs neu in der Mobilfunkforschung, widerspricht allen Forderungen an wissenschaftliche und journalistische Redlichkeit. Und als Entsorgung von gut dokumentierten möglichen Risiken, die Menschen gefährden, widerspricht sie auch dem Auftrag einer Medizinischen Universität!

Ertappte vermuten oft und, um authentisch zu wirken, gerne theatralisch, es werde gegen sie "inszeniert". Ob sich Prof. A. im Klaren ist, was er von einer Medizinischen Universität verlangt, wenn er dieser zumuten will, Studien weiter im Angebot zu halten, bei denen das Qualitätsmanagement versagt hat?

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"Ich habe eiserne Prinzipien. Wenn sie Ihnen nicht gefallen, habe ich auch noch andere." (Groucho Marx)

Tags:
Inszenierung, Rufmord, MUW, Ex-Tabaklobbyist, Lerchl, Laborassistentin


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