Geschäft mit der Angst (Allgemein)

Doris @, Montag, 02.06.2008, 21:23 (vor 5965 Tagen)

auf dem Markt sind viele Produkte, die vor Elektrosmog schützen sollen. Doch die Hunderte von Euro, die die Baldachine oder ähnliche Gerätschaften kosten, können sich die Verbraucher meist sparen.

Mobilfunkantennen machen vielen Menschen Angst - doch übereilt ergriffene Abschirmmaßnahmen können kontraproduktiv und sehr teuer sein.
Ein kleines Glasgebilde für 2000 oder ein Baldachin für 600 Euro - das ist viel Geld. Doch manche zahlen solche Preise gern, weil sie glauben, sich dadurch - den Herstellern zufolge - vor Elektrosmog zu schützen. Viele dieser Produkte helfen gar nicht sagt Florian Emrich vom Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) in Salzgitter.

Als Elektrosmog werden oft verallgemeinernd elektromagnetische Felder (EMF) bezeichnet, wie sie etwa Mobilfunk-Sendemasten erzeugen. Aber nicht jeder, der vom Fenster aus eine Sendeanlage sieht, muss sich aktiv schützen. Da müsste es schon knüppeldick kommen, sagt Rolf Buschmann, EMF-Experte der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf. Meist liege die Belastung um ein Vielfaches unter den auch von Kritikern geforderten strengeren Grenzwerten. Bevor jemand Geld für Spezialfarbe oder Ähnliches ausgibt, sollte er eine Messung am Ort vornehmen lassen. Elektromagnetische Felder können aus ganz unterschiedlichen Quellen stammen, sagt Buschmann. Nur ein Fachmann könne die Messergebnisse vernünftig deuten. Eine Begehung des Hauses kostet im Schnitt etwa 200 Euro. Hat der Fachmann Handlungsbedarf festgestellt, kommt es darauf an, um welche Form von EMF es sich handelt. Gegen die niederfrequente Strahlung, wie sie Hochspannungsleitungen erzeugen, helfe nur eine räumliche Veränderung - beispielsweise ein Wechsel des Schlafzimmers.

Gegen etwa von Mobilfunkmasten stammende hochfrequente EMF können metallhaltige Farben oder Baldachine über dem Bett helfen. Wichtig ist, dass die Abschirmung vom Fachmann installiert wird, sagt Bernd Rainer Müller von der Umweltschutzorganisation BUND, der ein Ingenieurbüro für Arbeitsschutz und Messtechnik in Lage (Nordrhein-Westfalen) unterhält.

Die meisten Produkte gegen Elektrosmog sind allerdings eher der Kategorie Nepp zuzuordnen: Ihre Wirksamkeit ist nach den Kriterien der Wissenschaft nicht nachzuweisen. Nur in Ausnahmefällen sind die Anbieter so fair und weisen auf dieses Manko hin.

Andere Dinge haben gewisse Wirkung, sind aber kaum sinnvoll - etwa Handytaschen, die vor Strahlung schützen sollen, wenn das Gerät nicht genutzt wird. Dann könne man es genauso gut ausschalten, sagt Emrich vom BfS. Abgesehen von gelegentlichen Ortungssignalen strahlen Handys ohnehin nicht, solange sie nicht genutzt werden.

Müller hat bei seinen Messungen und anschließenden Beratungen die Erfahrung gemacht, dass vor lauter Angst vor Elektrosmog oft viel größere Risiken wie ein vom Kaninchen angefressenes Kabel nicht wahrgenommen werden.Wenn das Kind dann das Kabel im falschen Moment anfasst, nützen Maßnahmen gegen EMF gar nichts.

http://www.rundschau-online.de/html/artikel/1211891848839.shtml

Tags:
BUND, Angst, Abschirmung, Müller, Baldachine, Düsseldorf

Geschäft mit der Angst

charles ⌂ @, Donnerstag, 05.06.2008, 11:13 (vor 5962 Tagen) @ Doris

Ach ja,

der ganze Elektrosmog ist doch ungefährlich.

Oder ?

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Charles Claessens
www.milieuziektes.nl

Geschäft mit der Angst

AnKa, Freitag, 06.06.2008, 00:33 (vor 5961 Tagen) @ Doris

Abgesehen von gelegentlichen Ortungssignalen strahlen Handys ohnehin nicht, solange sie nicht genutzt werden.

Das glaubt keiner.

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"Ich habe eiserne Prinzipien. Wenn sie Ihnen nicht gefallen, habe ich auch noch andere." (Groucho Marx)

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