Angriff auf Argument und Person (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Mittwoch, 02.04.2008, 16:34 (vor 6023 Tagen) @ Doris

Auch wenn mich die "personenbezogenen" Diskussionen doch immer mehr stören ...

Hier lässt sich jemand über diese Problematik aus:
Der Unterschied zwischen Argumenten, Argumentationstricks und persönlichen Angriffen

Zuweilen habe ich den Eindruck, dass nicht einmal mehr der Name desjenigen genannt werden darf, dessen Äußerung/Auftreten angegriffen werden soll. Dies halte ich für völlig überzogen und in unseren Breiten für realitätsfremd, denn so kann es passieren, dass der Adressat einer Kritik diese überhaupt nicht mehr auf sich bezieht, sondern auf den Pappkameraden "man", "Mitstreiter", "viele".

So weit geht Buchner jedoch nicht. Er will nur z.B. nicht lesen "Scheiner lügt das Blaue vom Himmel runter, wenn er die Bienenstudie von Dr. Kuhn auf Mobilfunk bezieht", sondern "Scheiner irrt, wenn er die Bienenstudie von Dr. Kuhn mit Mobilfunk in Verbindung bringt". Dagegen ist ja auch nichts einzuwenden. Allerdings habe ich großes Verständnis dafür, dass Leute auf die erste der beiden Textvarianten umschwenken, nämlich dann, wenn x-maliges Vortragen der zweiten Textvariante am Kritisierten ohne jegliche erkennbare Wirkung vorübergeht. Frei nach JWvG: und bist du nicht willig - so brauch ich Gewalt ;-). Denn in einer argumentativ untermauerten Kritik steckt ja auch eine Menge Arbeit, sie ist eine regelrechte Leistung, die in Gestalt von externen Beratern (Schimpfwort: Consultant) Firmen viel Geld wert ist. Wenn nun einer wie M. Hahn sich viel Mühe gibt, jemanden wie Dr. Bergmann die Fehler in seiner Argumentation auf dem Silbertablett zu servieren und Bergmann ein Jahr drauf exakt die gleichen Fehler wieder macht, dann kann ich mir gut vorstellen, dass M. Hahn frustriert ist. Und aus diesem Frust heraus kommen sie dann eben, die Angriffe auf eine Person, die sich in schier unerträglicher Weise als kritikresistent erweist, sich der Diskussion entzieht und damit aus meiner Sicht gegenüber dem Kritiker ebenfalls Gewalt anwendet, nämlich in Form von Ignoranz. Eine Form der Intelligenz soll die Fähigkeit sein, aus Fehlern zu lernen, um diese künftig zu vermeiden. Wer immerzu die gleichen Fehler macht gilt mithin als blöd, oder, wie im RDW-Forum mal zu lesen war, als "zerebral entkernt". Und weil einige Mobilfunk-Frontleute selbst von solchen geharnischten Worten völlig unbeeindruckt weitermachen als sei nichts gewesen, flüchten sich deren Kritiker auch schon mal ganz gerne in den Zynismus. So jedenfalls sehe ich das.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –

Tags:
Strategie, Fehler, Scheiner, Angriff, Plural, Ignoranz, Buchner, Lügen, Nachhilfe, Kritikresistent, Mitstreiter, cerebral Entkernt, Vertuschen


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