Was ist los mit CT1+? (Allgemein)

Gast, Samstag, 24.11.2007, 22:48 (vor 6063 Tagen)

Die Redaktion von Elektrosmognews, bekommt in der letzten Zeit vermehrt Anfragen, von Lesern zur Betriebserlaubnis von CT1+ Telefonen. Deshalb baten wir Herrn Dr. Virnich vom Verband Deutscher Baubiologen um eine Stellungnahme. Der Text ist unten angefügt.

Weitere Hinweise sowie Kommentare zu dem Thema, finden Sie hinter nachfolgendem Link
http://www.hese-project.org/Forum/index.php?story_id=5058&forum_id=4
Hier finden Sie auch weiter neue interessante Mitteilungen ...

Die Situation rund um die Schnurlostelefone (CT1+ und DECT) stellt sich zur Zeit (November 2007) wie folgt dar:

CT1+

Es wird offensichtlich in Telefonläden und Elektronikmärkten von Verkäufern in letzter Zeit häufiger behauptet, die Zulassung der CT1+ Telefone liefe zum Ende des Jahres 2007 aus. Dies ist nicht richtig; der korrekte Termin ist der 31. Dezember 2008.
Detaillierte Informationen zum Auslauf der Zulassung von CT1+ Telefonen finden Sie im VDB-Informationsblatt "Nutzung von CT1+ Schnurlostelefonen
bis zum 31.12.2008" auf der Webseite

http://www.baubiologie.net/docs/elektrosmog-CT1Plus-2008.pdf

Im deutschen Versandhandel sind zur Zeit noch die beiden CT1+ Telefonmodelle
- DSC Zettler, Zet-Phone 600 und
- Cordless Classic
erhältlich.
Die Herstellung und der Vertrieb der Topcom-Modelle Cocoon ist vor kurzem eingestellt worden.

Bezugsquellen für die beiden o.a. Telefone finden sie in dem Artikel "Noch zu haben: Schnurlostelefone CT1+" auf der Webseite
http://www.baubiologie.net/docs/elektrosmog_Noch_zu_haben.pdf

DECT

Seit ca. einem Jahr wird eine ganze Reihe von DECT-Schnurlostelefonen mit der Zusatzbezeichnung "Eco-Mode", oder "Low Radiation (LR)" angeboten. Ursprünglich wurde diese Bezeichnung für Telefone verwendet, bei denen die Basisstaion das sonst übliche, permanente, mit 100 Hertz gepulste Bereitschaftssignal abschaltet oder auf ca. ein Millionstel reduziert, wenn nur ein einziges Mobilteil bei der Basistation angemeldet ist und dieses in die Ladeschale der Basisstation eingesteckt ist.

Mittlerweile werden aber leider mit der sehr ähnlich klingenden Zusatzbezeichnung "ECO DECT" auch Modelle angeboten, bei denen diese Abschaltung bzw. Reduzierung fast auf Null nicht erfolgt (z.B. Siemens Gigaset SL 370, SL 375, SL 560, SL 565, A160, A165, A 260, A 265, AL 145, C 450, C 455, S 675 IP, C 470 IP, C 475 IP,). Hier sendet die Basisstation entweder ständig mit der gleichen Leistung, unabhängig davon, ob das Mobilteil in der Ladeschale eingesteckt ist oder nicht, oder reduziert sie lediglich um 80 %. Die Bezeichnung "ECO DECT" bedeutet hier lediglich, dass die Sendeleistung um 80 % der sonst üblichen Maximalleistung reduziert werden kann. Man muss also genau auf die technischen Daten des jeweiligen DECT-Telefons achten, was der Hersteller im betreffenden Fall wirklich mit "ECO" meint.

Nähere Erläuterungen zum Thema "Eco Mode" sowie eine Liste der entspechend deklarierten Modelle mit ihren Eigenschaften bezüglich Strahlungsreduzierung finden Sie in dem VDB-Informationsblatt "DECT >light« � Die ersten DECT-Schnurlostelefone mit Sendepause" auf der Webseite

http://www.baubiologie.net/docs/elektrosmog-DECT-light.pdf

Eine ernsthafte Alternative zum CT1+ Standard werden DECT-Telefone aber erst dann darstellen, wenn die Basisstation nur so lange sendet, wie tatsächlich telefoniert wird, und dies auch beim Betrieb mehrerer Mobilteile. Das erste Modell, das diese Forderungen erfüllt, ist vom Hersteller angekündigt und soll in Kürze auf den Markt kommen.

Mit freundlichen Grüßen

Dr.-Ing. Martin H. Virnich


Ingenieurbüro für Baubiologie und Umweltmesstechnik
Dürerstraße 36
D-41063 Mönchengladbach
Tel.: 02161 - 89 65 74
Fax: 02161 - 89 87 53
Email: virnich.martin@t-online.de

VDB - Berufsverband Deutscher Baubiologen VDB e.V.

www.elektrosmognews.de

Tags:
CT1, DECT

Was ist los mit CT1+?

helmut @, Nürnberg, Sonntag, 25.11.2007, 11:03 (vor 6063 Tagen) @ Gast

...... Hier sendet die Basisstation entweder ständig mit der gleichen Leistung, unabhängig davon, ob das Mobilteil in der Ladeschale eingesteckt ist oder nicht, oder reduziert sie lediglich um 80 %. Die Bezeichnung "ECO DECT" bedeutet hier lediglich, dass die Sendeleistung um 80 % der sonst üblichen Maximalleistung reduziert werden kann. Man muss also genau auf die technischen Daten des jeweiligen DECT-Telefons achten, was der Hersteller im betreffenden Fall wirklich mit "ECO" meint.


Ein "ECO Strahlenschutzgitter" für 20 000 Euro schafft auch nicht mehr!

Vorteil gegenüber dem "ECO DECT":

Man kommt damit in die Zeitung und kann es dort seine "Medienwirksamkeit" über alles loben.


MfG
Helmut

--
In der Mobilfunk-BI und
"In der Abendsonne kann selbst ein kleiner Zwerg große Schatten werfen" (frei nach Volker Pispers)


Meine Kommentare sind stets als persönliche Meinungsäußerung aufzufassen

Was ist los mit CT1+?

Kuddel, Sonntag, 25.11.2007, 18:09 (vor 6062 Tagen) @ Gast
bearbeitet von Kuddel, Sonntag, 25.11.2007, 18:56

Mittlerweile werden aber leider mit der sehr ähnlich klingenden Zusatzbezeichnung "ECO DECT" auch Modelle angeboten, bei denen diese Abschaltung bzw. Reduzierung fast auf Null nicht erfolgt (z.B. Siemens Gigaset SL 370, SL 375, SL 560, SL 565, A160, A165, A 260, A 265, AL 145, C 450, C 455, S 675 IP, C 470 IP, C 475 IP,). Hier sendet die Basisstation entweder ständig mit der gleichen Leistung, unabhängig davon, ob das Mobilteil in der Ladeschale eingesteckt ist oder nicht, oder reduziert sie lediglich um 80 %. Die Bezeichnung "ECO DECT" bedeutet hier lediglich, dass die Sendeleistung um 80 % der sonst üblichen Maximalleistung reduziert werden kann.

Es scheint sich hier ausnahmslos um Modelle zu handeln, bei welchen die Ladestationen für die Handgeräte nicht in der Basisstation integriert, sondern getrennt sind. Somit kann die Basis nicht "wissen", ob das Mobilgerät in der Ladestation steckt.

Warum also "leider", es ist doch schon ein Fortschritt. Zudem gibt es in den Handgeräten der genannten Modelle eine entfernungsabhängige Leistungsregelung.

Man hat die Freiheit, die Basistation an einer Stelle weitab von Daueraufenthaltsorten zu installieren und kann außerdem die Leistung zusätzlich um 80% reduzieren.

Von anderen Herstellern gibt es laut ihrer eigenen Auflistung auch "ECO-DECT" Geräte im Markt, welche zwar die Funkbake der Basis abschalten (wenn das Handteil darin steckt), aber welche im den Handgeräten keine entfernungsabhängige Leistungsregelung haben.

Sollte ihnen das nicht die größeren Sorgen bereiten ?

K

Was ist los mit CT1+?

Doris @, Montag, 26.11.2007, 07:42 (vor 6062 Tagen) @ Kuddel

Von anderen Herstellern gibt es laut ihrer eigenen Auflistung auch "ECO-DECT" Geräte im Markt, welche zwar die Funkbake der Basis abschalten (wenn das Handteil darin steckt), aber welche im den Handgeräten keine entfernungsabhängige Leistungsregelung haben.

Sollte ihnen das nicht die größeren Sorgen bereiten ?

Doch, das sollte m.E. einem die größere Sorge bereiten. Aber die Sache mit der Basissation ist genauso tief verankert, wie so manche andere Themen in der Funktechnik Diskussion.
Auch hier an diesem Zeitungsartikel zu sehen. Während der gesamte Beitrag ganz ordentlich die Problematik darstellt, geht aus dem Abschlusssatz eben die fest verankerte Meinung zu der "gefährlicheren" Basisstation hervor, während dem Handteil keine Bedeutung beigemessen wird.


Die Kritik richtet sich in erster Linie gegen das Sendeverhalten von Basisstationen Handtelefon. Diese senden immer mit der gleichen Leistung, unabhängig davon ob der Nutzer 1 Meter oder 300 Meter von der Basisstation entfernt ist. Im Jahr 2006 erschienen erstmals zwei Geräte (Orchid und Swissvoice) auf dem Markt, die eine Abschaltung bzw. eine Absenkung des Kontrollsignals zwischen Basisstation und Mobilteil ermöglichen.

Ich denke, diese Argumentation spiegelt die Sicht der Dinge der anderen Gruppe Mobilfunkkritiker, bei denen auch die Elektrosensiblen vertreten sind. Für die letztgenannten kommt ein schnurloses DECT Telefon für den eigenen Gebrauch ganz sicher nicht in Frage und sie fühlen sich bzw. sind eher "fremdbelastet" durch die diversen DECT-Basisstationen von anderen Mitbewohnern. Das passt insgesamt in die ganze Gedankenstruktur, zu der auch die Aussage gehört "Die Handyaner sind selbst schuld am Kopftumor" Nachdem aber nun die ganze Welt mobil telefoniert, kann eine kritische und sachliche Aufklärung nicht nur meinen eigenen persönlichen Schutz bedeuten, sondern die muss einfach auch das Aufklären der Bevölkerung (--> speziell Kinder und Jugendliche) hinsichtlich der eigenen genutzten Funktechnik beinhalten. Dies wiederum mag einem Elektrosensiblen zweitrangig sein, was ich persönlich wiederum ein Stück nachvollziehen kann. Allerdings gibt es in der Szene nicht nur Elektrosensible, und von den anderen erwarte ich, dass sie sich der Sache allumfassend annehmen.

Was ist los mit CT1+?

Schmetterling @, Montag, 26.11.2007, 09:57 (vor 6062 Tagen) @ Doris

"Die Handyaner sind selbst schuld am Kopftumor"

Natürlich sind sie selber dran schuld. Wer sonst?
Das hat für mich genau den gleichen Stellenwert, wie ein ignoranter Raucher, der weiß, dass er ein erhöhtes Risiko hat, Lungenkrebs zu bekommen und der trotzdem weiter raucht.
Diesbezüglich hatte ich mal eine Phase, solche Leute bekehren zu wollen. Ich habe mittlerweile eingesehen, dass es mich nichts angeht, wie die Leute mit ihrer Gesundheit umgehen. Eine wirklich ehemals sehr eng mit mir verbundene Person (intensiver Karoraucher) ist an Lungenkrebs gestorben. Wenn man den Verfall sieht und sich an vorangegangene Diskussionen erinnert (Hallo Raucher :waving: ...lasst es Euch ruhig schmecken!), hat man nach einer gewissen Zeit und einem Lernprozess nur noch ein müdes Kopfschütteln für soviel Dummheit übrig.

Nachdem aber nun die ganze Welt mobil telefoniert, kann eine kritische und sachliche Aufklärung nicht nur meinen eigenen persönlichen Schutz bedeuten, sondern die muss einfach auch das Aufklären der Bevölkerung (--> speziell Kinder und Jugendliche) hinsichtlich der eigenen genutzten Funktechnik beinhalten.

Ich kann Ihnen genau sagen, was ich diesbezüglich erreicht habe.
4 Familien aus meinem näheren Bekanntenkreis, die DECT- telefone hatten, haben diese wieder gegen Schnurtelefone eingetauscht.
Mit einer Argumentation wie, "Es gibt Menschen, die krank werden von solchen Telefonen und es gibt eine größere Anzahl an Leuten, denen die Schnurlostechnik nichts ausmacht. Es ist wie beim Rauchen. Erst dann, wenn es einen selber erwischt, macht man sich Gedanken. Nur dann ist es zu spät."

Dies wiederum mag einem Elektrosensiblen zweitrangig sein, was ich persönlich wiederum ein Stück nachvollziehen kann.

Nein so ist das nicht richtig. Ich habe sehr wohl Mitleid mit Menschen, die unverschuldet krank werden. Ich habe nur dann kein Mitleid, wenn maßlose Ignoranz, Dummheit und Bequemlichkeit im Spiel ist!


der Schmetterling

--
Ich möchte nicht vergessen zu erwähnen, dass dies meine persönliche Meinung ist und keine Tatsache.

Was ist los mit CT1+?

Doris @, Montag, 26.11.2007, 17:45 (vor 6061 Tagen) @ Schmetterling

"Die Handyaner sind selbst schuld am Kopftumor"

Natürlich sind sie selber dran schuld. Wer sonst?

Nein, das sehe ich nicht so.

Zum momentanen Zeitpunkt ist ein erhöhtes Gehirntumorrisiko nur eine Vermutung und noch lange nicht bewiesen. Ich gehe davon aus, dass die Auswertung der Interphone Studie Richtung Entwarnung statt Warnung geht.

Zitat aus dem Mobilfunk Workshop
Wenn Mobilfunkfelder überhaupt ein Risiko mit sich bringen, dann ist dieses sehr gering. Das ist das Ergebnis des Mobilfunk-Workshops "Handy und Co.

weiteres Zitat:
Handy --> Krebs - die Interphone-Studie (Prof. Dr. Maria Blettner, Universität Mainz)
Dr. Maria Blettner, Direktorin des Instituts für Medizinische Biometrie, Epidemiologie und Informatik am Klinikum der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz gab einen Überblick über das von der IARC (International Agency for Research of Cancer) koordinierte und von der EU geförderte sogenannte "Interphone"-Projekt zu Hirntumoren. An diesem bisher weltweit größten Mobilfunk-Forschungsvorhaben sind 13 Länder beteiligt. Nach dem Vorliegen der ersten Ergebnisse haben wir "keine relevanten Erhöhungen für Hirntumore nach der Telefonnutzung gesehen." Erste Ergebnisse zeigen bei der getrennten Betrachtung der sehr kleinen Gruppe der längerfristigen Nutzer (über 10 Jahre Handynutzung) eine statistisch nicht signifikante Erhöhung (= kein belastbares Ergebnis). Allerdings räumt Blettner ein "sind diese Ergebnisse von Interphone erst dann wirklich aussagekräftig, wenn sie in ihrer Gesamtheit analysiert und ausgewertet sind."

Es laufen zwar Programme an bezüglich Handynutzung durch Jugendliche, aber auch hier werden wir wieder einige Jahre warten müssen, bis Fakten vorliegen.
Die Regierung sieht keine Veranlassung - auch mangels belastbaren Fakten - Vorsorgetipps hinsichtlich Handynutzung zu geben. Parallel dazu peilt die Mobilfunkindustrie die Zielgruppe "Jugendliche" an, da die am meisten telefonieren. Ebenso parallel werden gerade junge Paare verführt Handy statt Festnetz als alleiniges Telefon zu nutzen.
Vor gut einem Jahr las ich mal im "Stern" einen Bericht dazu. Abschlusskommentar war, dass man mit dem eingesparten Geld bei dieser tollen Idee schick essen gehen kann.

So, das ist die Realität und deshalb muss es m.E. die Aufgabe einer korrekt arbeitenden mobilfunkkritischen Institution bzw. einer Bürgerinitiative sein, hier Aufklärungsarbeit zu leisten und die LEute hinsichtlich ihres Telefonierverhaltens aufzuklären. Auch hier sachlich und seriös und ohne Panikmache.

Das hat für mich genau den gleichen Stellenwert, wie ein ignoranter Raucher, der weiß, dass er ein erhöhtes Risiko hat, Lungenkrebs zu bekommen und der trotzdem weiter raucht.

Allerdings sind wir mittlerweile beim Raucher was die Warnung betrifft schon deutlich weiter, bei der Handynutzung geht es mehr RIchtung Entwarnung.
Außerdem ist Rauchen eine Sucht. Das ist zwar keine Entschuldigung, aber nicht jeder Mensch ist in der Lage sich von heute auf morgen einfach so mal von einer Sucht zu befreien. Dazu gehört enorme Stärke, Willenskraft und Disziplin. Und solange man nichts "spürt", sieht man auch keine Notwendigkeit was zu ändern. Die Vieltelefonierer bekommen oft nicht mal "heiße Ohren".

Nein so ist das nicht richtig. Ich habe sehr wohl Mitleid mit Menschen, die unverschuldet krank werden. Ich habe nur dann kein Mitleid, wenn maßlose Ignoranz, Dummheit und Bequemlichkeit im Spiel ist!

Ich sehe es bei der Funktechnik nicht als maßlose Ignoranz, Dummheit und Bequemlichkeit, sondern erstrangig als Unaufgeklärtheit. Und ich vertrete übrigens nach wie vor die Meinung - auch wenn ich mich dadurch nicht unbedingt beliebt mache - dass die Aufklärung der Mobilfunkkritiker der ersten Generation durch ihre Fixierung auf die Zwangsbestrahlung durch Sendemasten mit dafür verantwortlich ist, dass die Handy-Ausstattung bis runter ins Vorschulalter stattgefunden hat. Während viele BIs jahrelang gegen die Masten Sturm gelaufen sind, hat die Mobilfunkindustrie ihre Zielgruppe erreicht. Ich bin nach wie vor der Meinung, man hätte bei der Aufklärungsarbeit das Handy nie so stark vom Masten trennen dürfen. Und eine flächendeckende Handyausstattung zieht unweigerlich eine flächendeckende Masteninstallation hinter sich her. Und die Mobilfunkindustrie weiß diese Handysucht für sich zu nutzen und bindet den Mensch immer noch mehr ans Mobiltelefon. Vom Bezahlen per Handy bis zum Berechnen der fruchtbaren Tage per Handy ist mittlerweile fast alles vertreten.

Doris

Vergleich Rauchen mit Mobilfunk

Kuddel, Montag, 26.11.2007, 22:09 (vor 6061 Tagen) @ Schmetterling
bearbeitet von Kuddel, Montag, 26.11.2007, 23:24

Das hat für mich genau den gleichen Stellenwert, wie ein ignoranter
Raucher, der weiß, dass er ein erhöhtes Risiko hat, Lungenkrebs zu

Es geht mir nicht darum mögliche Risiken des Mobilfunks zu verharmlosen, aber ich finde allzu oft werden beim Vergleich Mobilfunk <=> Rauchen doch deutlich unterschiedliche "Kaliber" verglichen.
Angesichts der massenhaften Verbreitung von Handy's bin ich eher erleichtert, daß bisher nur eine solch "geringe" Auswirkung gefunden wurde, wobei natürlich durch den geringen Erfahrungszeitraum die Gefahr einer Hebelwirkung in den folgenden Jahren gegeben ist.

Mobilfunk:
Laut Bioinitiative ergibt eine mehr als 10 Jährige intensive Handynutzung ein 1,2..3 fach erhöhtes Risiko, an einem Gliom zu erkranken (Deutschlandweit weniger als 6000 Fälle pro Jahr).
Dabei wurde, wenn ich mich recht erinnere, das höhere Risiko (200% erhöht) für alte analoge Telefone aus den USA registriert, das geringere (0,9..1,2fach) für Telefone nach digitalem Standard.

Hier übrigens eine schöne Zusammenfassung von Studien zum Thema Handynutzung und Krebs, erstellt vom LfU Baden Würtemberg.


Nun zum Risiko durch Rauchen:

Herzinfarktrisiko 6-fach erhöht, bei 280.000 Fällen jährlich

Lungentumor => 7 ..20 fach erhöht, bei Passivrauchern immer noch 1,3 fach erhöht,bei 48.000 Fällen jährlich

Hirnschlagrisiko => 3,7 fach , bei gleichzeitiger Einnahme der Pille bis zu 22 fach erhöht (150.000 Fälle / Jahr)

Kehlkopfkrebs => 5-fach erhöht, bei mehr als 25 Zigaretten täglich mahr als 20 fach erhöht (3500 Fälle / Jahr)

Mundhöhlen- und Lippentumor => 6-fach bei Frauen, 27-fach bei Männern

Harnblasentumor => 1,8 fach erhöht

Blutkrebs => 1,2 fach erhöht

Pneumonie => 2,5 fach erhöht

Demenz => 2,3-fach erhöht

Arthritis => 2-fach erhöht

Parodontose => 2-fach erhöht

Makuladegeneration => 3-fach erhöht

(Quellen:
http://www.lungenaerzte-im-netz.de/lin/show.php3?id=41&nodeid=
http://raucherbetreuung.de/html/studien.html
Wikipedia)

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