Inkonsequente Halbwahrheiten beim SWR (Allgemein)

H. Lamarr @, München, Sonntag, 28.10.2007, 14:59 (vor 6094 Tagen) @ Kuddel

Wer kennt eine Studie, die Veränderung von Hirnströmen mit DECT Signalen (100Hz Pulsung und Leistung 0,25W / 10mW) "wissenschaftlich" nachgewiesen hat ?
Ich habe in diesem Zusammenhang bisher nur von Studien mit Mobilfunksignalen gelesen, welche Effekte in der Nähe, bzw oberhalb der SAR Grenzwerte gefunden haben.

Alles was ich an neuen Studien mit gefundenen Effekten in letzer Zeit mitbekommen habe bezieht sich ausnahmslos auf Felder, wie sie bei Handys vorkommen können, nicht aber außerhalb des Sicherheitsabstandes von Mobilfunk-Basisstationen. Zu DECT kenne ich überhaupt keine Studie, Doris hat kürzlich mal darauf hingewiesen, dass es solche auch nicht gibt. Und sollte es dennoch welche geben, so ist zu unterscheiden zwischen der schwachen Exposition durch die Feststation und der starken durch das Mobilteil. Auch dies wird immerzu glattgebügelt wenn es heißt, DECT ist der dominante Strahler in Haus & Hof.

"WLAN ist nicht so strahlungintensiv, wie die Schnurlostelefone".
=> Eine merkwürdige Behauptung. Betrachtet man die gemittelte Leistung, so strahlt ein WLAN im Ruhezustand etwas weniger, aber bei Datenübertragung deutlich mehr. Berachtet man die Spitzenwerte, so sind beide in der Größenordnung nahezu identisch.

Hinweise wie diesen finde ich außerordentlich wichtig, Kuddel. Denn mit dem Zugriff auf preisgünstige Elektrosmogmessgeräte mit numerischer Anzeige stehen Messungen auch Laien offen, die mit der Interpretation der Messwerte aber überfordert sind. Da wird dann gerne einfach alles auf den momentan messbaren Höchstwert reduziert und dieser Wert isses dann. Dabei wird z.B. die Richtwirkung von Geräten der Gigaherz-Baureihe HF 35 außer acht gelassen, was bei mehreren Feldquellen zu einer systematischen Unterbewertung der tatsächlichen Belastung führt. Ihr früherer Hinweis darauf, dass DECT mit der Spitzenwertmessung gegenüber der Mittelwertmessung bei GSM benachteiligt wird, war übrigens auch für mich ein Aha-Posting, seither achte ich deutlich mehr darauf, was ich überhaupt messe.

Ohne auf die möglichen Aufstellungsszenarien einzugehen, empfiehlt Frau Schütze einem Zuschauer, der DECT und WLAN betreibt: "..das DECT zu entfernen, dann hat er schon was getan und kann das WLAN ruhig lassen". :surprised:

Und das, obwohl sie 1 Minute zuvor in ihrem Vortrag von WLAN-Produkten abgeraten und als "strahlungsarme" Alternative DLAN beworben hatte.

Ist ja auch alles verflixt und zugenäht - wenn man sich nicht Tag für Tag damit auseindersetzen muss.

Eine Zuschauerin fragt, ob ihr Funkwecker gefährlich ist und erhält die Antwort:
"Auch Funkwecker erzeugen Elektrosmog..."

Das ist doch purer Unsinn, der vermutlich auf den Wortbestandteil Funk zurückzuführen ist und völlig unbegründete Ängste weckt! Funkwecker, Sie Kuddel, wissen's längst, senden nicht, sie empfangen nur, so wie auch die allerorten als harmlos bekannten Rundfunkempfänger lediglich empfangen und nicht senden. Und wenn mir jetzt einer den internen ZF-Oszillator eines Funkweckers als EMF-Quelle präsentieren möchte, dem muss ich dann mit der gleichen Argumentation das Tragen von Quarz-Armbanduhren untersagen. Kurz: Funkwecker erzeugen keinen Elektrosmog, ich habe das soeben mal mit einer Schnellmessung an dem Modell kontrolliert, das auf meinem Nachttisch steht. Bei Annäherung des Funkweckers an den Messkopf stieg der (von anderen Feldquellen stammende) Messwert um 0,00 % an. Solche Relativmessungen kann jeder selber mit der billigsten Messtechnik machen, da es hierbei nicht auf absolute Genauigkeit ankommt.

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Jedes komplexe Problem hat eine Lösung, die einfach, naheliegend, plausibel – und falsch ist.
– Frei nach Henry Louis Mencken (1880–1956) –


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